Prinzipien einer Transpersonal-spirituellen Lebensweise - Teil 3 -
von Dr. Sylvester Walch -
Durchbruch des kosmischen Bewusstseins
Wann immer wir unsere Aufmerksamkeit auf dieses Licht richten und uns für das Göttliche öffnen, steht es für uns bereit. Für Meister Eckehart
„…geht Gott in den Menschen ein in dem Augenblick, in dem der menschliche Geist (dazu) bereit ist, ohne Verzögerung und ohne Zögern… Das Auftun und das Hineingehen, es fällt letztlich in einem Punkt zusammen.“
Wenn uns diese überwältigende Energie durchdringt, können die engen Fesseln bisheriger Lebensmuster vorübergehend aufgesprengt werden.
Eine SeminarteilnehmerIn schilderte folgendes Erlebnis:
„Christus ist intensiv da, er berührt mich, er steht da mit ausgebreiteten Armen, eine helle Lichtgestalt. Ich empfinde eine ganz tiefe Zuneigung zu ihm… Ich bin total erschüttert, weine – es ist so unfassbar, dass ich ihn jetzt wirklich vor mir sehe.“
Sie fühlte sich kurze Zeit nach dieser Erfahrung kraftvoll und lebendig, glücklich und überströmt von unfassbarer Liebe zu sich, dem Leben und der Welt.
Sie sagte weiter: „Diese Christusbegegnung hat mich als Ganzes erfasst, in meiner Seele, in meinem Herzen, in meinem Körper und meiner Sinnlichkeit –– nur der Verstand packt’s nicht ganz, der fühlt sich vielleicht ein bisschen übergangen…“
Obwohl solche Erfahrungen tief bewegen und die gewohnte Ordnung auf den Kopf stellen, ruht man dennoch gelassen in der Mitte des eigenen Wesens. Die Größe und Herrlichkeit eines solchen Zustandes, macht aber auch demütig und bescheiden.
Wenn wir diese oder ähnliche Schilderungen von mystischen Erlebnissen vorurteilsfrei auf uns wirken lassen, dann können wir vielleicht die immense Kraft nachempfinden, von der sie zeugen.
Wer jedoch glaubt, dass die bahnbrechende Wirkung von Dauer ist, wird bald eines Besseren belehrt. Häufig stellen sich zwei Hürden in den Weg. Zum einen der Verlust des Gotteserlebnisses im Alltag und zum anderen der Widerspruch der erlebten Glückseligkeit zu einer Welt, die aus den Fugen geraten erscheint.
Herzlichst
Dr. Sylvester Walch