Das All-eine oder das Göttliche.
von Dr. Sylvester Walch -
Auszüge aus dem Buch „Die ganze Fülle deines Lebens. Ein spiritueller Begleiter zu den Kräften der Seele“ von Sylvester Walch
Das All-eine oder das Göttliche.
In solchen Momenten, wo wir zu spontaner Liebe und Offenheit fähig sind, sind wir mit dem größeren Ganzen in Kontakt, vergegenwärtigen es in dem Moment, verkörpern es vielleicht sogar.
Bedingtheiten und Störungen werden damit nicht ausgelöscht, aber relativiert. Sie sind nicht mehr alles. Sie sind nur ein Teil des Ganzen, was zu unserem Wachstumsprozess, zu unserem Weg mit dazugehört.
Wir kennen solche Momente, wo das alles, auch die Schwierigkeiten im Beruf oder in der Familie, in den Hintergrund tritt: ES ist ganz nah. Wir fühlen uns in diesen Momenten zutiefst in Ordnung. Das sind Erleuchtungsmomente.
Erleuchtung ist nicht etwas, das weit weg ist und das drei Menschen auf der Welt nach langjähriger Askese erreichen, sondern das sind Momente der Gnade, in denen wir spontan die Tiefe unserer Existenz vergegenwärtigen und in diesem Augenblick ganzheitlich vom Leib her, von unserer Seele her spüren.
Plötzlich kommt alles zusammen und wir fühlen uns mit uns selbst und der Welt in Ordnung. Das sind vielleicht nur Momente, aber es gibt sie.
Gefühle der Verbundenheit, Gefühle des »In-Ordnung-Seins«, Gefühle tiefen Verstehens, manchmal erleben wir sie auch nach einer Atemsitzung. Sie können auch schnell wieder verschwinden und Minuten nach dem Ereignis tauchen dann Gedanken auf wie: Mache ich mir etwas vor, darf das wahr sein, wie ist es, wenn ich nach dieser Erfahrung dann wieder im Alltag bin, auf meinen Partner treffe, Konflikte mit meinem Vorgesetzten habe usw.?
Dann verdünnt sich die Erfahrung und verschwindet. Aber das Schöne ist, sie verschwindet nie ganz. Sie bleibt in dir, auch im Leib gespeichert. Genauso wie die schlechten Erfahrungen. Unsere Leibarchive oder unser zelluläres Gedächtnis beinhalten nicht nur die Belastungen des Lebens, sondern auch die Erfahrungen.
Jedes Mal, wenn wir uns geweitet, verbunden fühlen, wenn wir Liebe erleben, die über uns hinausgeht, wenn wir tiefes Mitgefühl fühlen oder wahrnehmen, hinterlässt dies auch eine Spur in uns. Nur glauben wir nicht so sehr daran.
Doch warum sollen nur belastende Erlebnisse gespeichert werden? Auch Energieerfahrungen bleiben uns erhalten, wenn wir innerlich durchrieselt, von einem inneren angenehmen Schauer erfasst werden, der uns bis tief in die Knochen hinein berührt.
Ganz unabhängig davon, ob wir vielleicht an einer Krankheit leiden oder anderen Schwierigkeiten ausgesetzt sind. In diesen Momenten wächst alles zusammen. In diesen Momenten sind wir ganz gegenwärtig und in Ordnung.
Und das sind die Momente, in denen die Tür des Herzens geöffnet ist und das Größere oder Göttliche in uns spürbar ist.
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Sylvester Walch verfügt über eine langjährige Meditationspraxis und entwickelte einen kulturübergreifenden spirituellen Weg, in dem seelische Heilung und geistige Praxis verbunden werden.
Er ist Gesamtleiter des Weiterbildungscurriculums „Transpersonale Psychotherapie und Holotropes Atmen“.
Ihr
Sylvester Walch