Tiere und Mensch, die Beziehung zu einander aus schamanischer Sicht.
von Ute Fechter -
Wer sind wir, wer sind die Tiere, sind wir höher gestellt, sind wir ihre Herren?
Aus der schamanischen Sicht sind die Tiere unserer Lehrer, Helfer, unsere Tröster und Führer.
Über ihre Verhalten lernen wir, sie sind da, wenn keiner mehr nach uns schaut. Sie geben auch ihr Leben für unseren vollen Magen, unsere Kleidung und Schuhe.
In der schamanischen Tradition der Indianer wurde der Geist des großen Büffel gefragt, wie viele Tiere aus seiner Herde man erlegen darf, damit das eigene Volk über den Winter kam. Der Medizinmann, der Seher, ging mit seinem Geist in Gedanken in tiefen Kontakt mit dem Büffelgeist und erfuhr, wann sie kommen und wie viele Tiere genommen werden durften. Sie achteten jedes Teil des Büffels und verwerteten, was möglich war.
Schamanisches Krafttier - der Adler.
Der große Adler galt von je her als ein Sprecher des großen Geistes, des großen Gottes und wurde tief verehrt. Zeigte er sich bei einer Gebetszeremonie am Himmel, so war das stets ein gutes Ohmen und eine Zustimmung der Geister und Ahnen für das geplante Vorhaben.
Schamanisches Krafttier - das Reh.
Wurde ein Reh gejagt, so bat der Jäger es um Erlaubnis und erzählte ihm über seine Gedanken vom Hunger seines Volkes und bat den Tierbruder, sein Leben für das des Stammes zu geben.
Lies das Reh sich erlegen, war das ein Zeichen seiner Einwilligung. Der Jäger gab ihm etwas zu essen und Wasser ins Maul, damit seine Seele auf dem langen Weg nachhause nicht hungern oder dursten musste. Diese Geste des Dankes ist uns in der deutschen Jagt bis heute erhalten geblieben.
Die Indianer sprachen mit den Tieren, erfuhren Informationen aus der Ahnenwelt über sie und arbeiteten mit ihren geistigen Brüdern, den Krafttieren. Von je her fühlten sie sich als Brüder und nicht als Herren über die Tiere und Geistertiere. Das Gleichgewicht von geben und nehmen wurde eingehalten und so auch das ökologische Gleichgewicht mit Mutter Erde.
Heute kommen viele Krankheiten, besonders Krankheiten, die mit dem Venen -und Blutkreislauf in Verbindung stehen, von zu hohem und falschen Konsum von Fleisch.
Wenn wir Fleisch in gesundem Masse zu uns nehmen, einmal die Woche z. B., kommen laut einer Studie Zahnfleischbluten, Venenerkrankungen und andere Erkrankungen nur sehr selten vor. Auch den Schmerz der Tiere, der in ihren Fleischzellen gespeichert wurde durch die grausame Haltung, die Qualen auf dem Transport und die Frustrationen durch das angebunden sein an eine Stehstange und vieles mehr, essen wir mit. Abgesehen von den Medikamenten, die die Tiere bekommen, essen wir ihre Angst im Fleisch der Nieren, die Frustration aus ihrer Leber.
Tiere wissen, wer sie sind, wenn sie sich als Tier inkarnieren lassen. Sie wissen, für was sie sich bereitgestellt haben. Kühe wissen, dass sie eines Tages für uns Essen und Schuhe sein werden. Geschieht dies in Achtung voreinander, werden wir auch nicht krank durch den Verzehr von Fleisch. Tiere, die in artgerechter Haltung gelebt haben, geben gutes Fleisch. Alles ist Energie, alles hat Energie, hat Informationen. Das, was wir essen, kommt direkt in unseren Informations – Energiekreis.
Gehen wir mit Achtung mit unseren Tieren um, respektieren wir sie, können wir auch lernen, mit ihnen zu sprechen. Wir alle, unsere Tierbrüder und wir, sprechen die selbe Sprache in unseren Gedanken.
Warum wird ihr Hund unruhig, wenn ihr Partner noch 10 Minuten von zu Hause entfernt, auf dem Heimweg ist? Woher ahnt das Tier, dass Herrchen heim kommt? Es hört seine Gedanken schon aus der Ferne und weiß, jetzt kommt er gleich. Die Tiere hören alle unsere Gedanken. Sie sind sehr Tolerant mit uns.
Wie oft ärgern wir uns über eine Katze. Sie ist einer der größten Lehrer für Selbstwert. Besonders wenn wir uns noch verbiegen, um geliebt zu werden, fällt uns ihr Verhalten besonders unangenehm auf. Sie liebt echt, sie zeigt ihre Grenzen und hat niemals Angst, die Liebe ihrer Menschen zu verlieren. Sie kratzt wenn ihr etwas nicht passt und pinkelt uns in den Schuh, wenn etwas sie stört. Wir fragen sofort, was passt ihr nicht, was hab ich falsch gemacht? Sie lehrt uns wirkliche Eigenliebe und Gelassenheit, sie gibt uns so viel tiefe Zuneigung.
Pferde sind Lehrer, Tröster und tragen uns und unsere Sorgen. Möchte ich ein Pferd führen, genügt nicht Machtgehabe oder Gewalt, will ich es wirklich führen, soll es mir folgen, brauche ich echte Autorität, echte Stärke. Dann folgt es mir und vertraut sich mir an.
So und auf hunderterlei Weise zeigen uns Tiere, wer sie sind – unserer Lehrer, Helfer, Tröster und Ernährer.
Fangen wir an, die Tiere als das zu sehen, was sie wirklich sind, dann kommunizieren sie mit uns auf die außergewöhnlichste Weise wie es uns tausende von Tiergeschichten berichten.
Wer ist jetzt wer? Wer ist der Herr, wer ist der Weise? Wir sind Brüder.
Herzlichst Ute Fechter