Bewusstsein – oder „bewusst SEIN“?
von Viktor W. Ziegler -
Die menschliche Sprache ist als Wurzel aller Miss-Verständnisse anzusehen. Das erleben wir jeden Tag. Vor allem dann, wenn wir nicht bewusst auf das hören, was gesagt wird. Wenn wir zu hören glauben, was wir hören wollen. So ist es auch mit bestimmten Begriffen, die wir jeden Tag hören, lesen, schreiben…also selbst - gedankenlos - verwenden.
Aber tun wir dies bewusst oder bloß aus „Gewohnheit“? Angelernt? Automatisch?
Geht uns nicht immens viel Wissen, Weisheit, verloren, weil wir mehr und mehr verlernt haben, das was wir gerade tun, bewusst zu tun? Und nicht soviel wie nur möglich gleichzeitig? „Multi – tasking“, wie es so schön heißt wenn man vieles zur gleichen Zeit – aber nichts davon richtig - macht.
Und dabei noch darauf stolz sind, dass wir Radio - hören, Zeitung - lesen, Frühstücken und mit den in den Kindern reden gleichzeitig machen können…
Wen wundert es, dass uns dabei nicht auffällt, welche tiefere Bedeutung in ganz einfachen Dingen, Erlebnissen, Worten versteckt liegen.
Wer denkt schon – bewusst – darüber nach, was Zufall bedeutet. Dasein,? Ratschlag?
Wer nimmt sich heute noch die Zeit und gibt sich die – bewusste – Mühe, die Worte langsam auszusprechen um zu entdecken, dass Zu-Fall, Da-Sein, Rat-Schlag eigentlich schon aussagen, was sie aussagen sollen.
Dass zum Beispiel zu -fallen nur das kann, was zuvor losgelassen worden ist. Von wem auch immer.
Das Da - Sein unsere Existenz auf unserem Planeten widerspiegelt und ein Rat-Schlag manchmal mehr ein Schlag als ein Rat sein kann. Vor allem wenn ungewollt erhalten und aufgezwungen.
So ist es auch mit dem strapazierten begriff „Bewusstsein“ mit der Bedeutung von bewusst sein!
Ist doch beides das Gleiche, sollte man meinen, oder?
Oder nicht?
So wie „Dasein“ und „da sein“? Oder ist das vielleicht auch nicht das Gleiche? Abgesehen von der Tatsache, dass es sich dabei um ein Haupt -oder ein Zeitwort handelt…?
Unser Bewusstsein, das wir besitzen und benutzen, (das wir aber nicht sind!) wird uns beim Lesen dieser Zeilen natürlich sofort gedanklich seinen Wissensstand übermitteln und blitzschnell und mit „Vernunft“ analysieren. Und dabei das tun, was bei jeder Analyse geschieht: etwas Ganzes in seine Einzelteile zerlegen und diese bewerten.
Auch auf die Gefahr hin, das Ganze danach nicht mehr als solches zu erkennen.
In den folgenden Kapiteln werde ich auf das wohl noch lange ungelöste Problem der Philosophie und Naturwissenschaft betreffend unserem Bewusstsein und unserem Unterbewusstsein, eingehen. So „lebensnah“ wie nur möglich und vermeiden, eine wissenschaftliche Abhandlung darüber zu verfassen. Davon gibt es bereits mehr als genug.
Ganz wesentliche und nachvollziehbare Erkenntnisse unser bewusstes Sein betreffend - und damit der erfolgreichen Anwendung unseres freien Willens - werden Sie durch das ganze Buch begleiten:
Bewusstsein, Geist, Verstand, Logik...wie immer wir es nennen mögen, ist uns – wie so vieles Andere aus unserem Lebens-Alltag auch - in seiner Bedeutung bekannt. Jedoch größtenteils nicht bewusst! So, wie wir wissen, dass es ein Unterbewusstsein gibt, dessen mögliche Macht jener unseres Bewusstseins bei weitem übersteigt. Erst recht, wenn wir gelernt haben, damit umzugehen, es – willentlich – und damit bewusst zu unserem Wohle zu nutzen um danach zu leben.
Unser Gehirn kann die unvorstellbare Menge von 400 Milliarden Bits* pro Sekunde an Informationen gleichzeitig verarbeiten. Unser Bewusstsein jedoch nur 2000 Bits pro Sekunde erfassen und uns – bewusst - übermitteln. Der „Rest“ wandert in unser Unterbewusstsein und wir müssen uns die berechtigte Frage stellen:
„Wie bewusst leben wir eigentlich?“
Unser Wissen, unsere Gedanken, Beurteilungen, Überlegungen, Wahrnehmungen mit allen unseren Sinnen und Erinnerungen... das alles zusammen formt unser Bewusstsein.
Ein überaus limitiertes Bewusstsein auf den ersten Blick. Ein Bewusstsein, das uns nur einen 200millionsten Teil von den tatsächlichen Wahrnehmungen bewusst werden lässt und Zeit seines (unseres) Lebens fast ausschließlich damit beschäftigt ist, Abfrage an das Unterbewusstsein zu generieren und die erhaltenen Informationen zu analysieren und uns als Entscheidungsgrundlagen zu bewerten und zu übermitteln.
„Analysen“ , die meistens für die jeweiligen Einzelteile aber nicht für das Ganze Gültigkeit haben, und somit oft falsch sind. Und daher, wie wir wissen, Haupt-Ursache für die vielen unvernünftigen Entscheidungen in unserem Leben darstellen können. Weil wir vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen können.
Vor allem dann, wenn wir den Fehler begehen, unser Tun oder Nicht -tun, unsere Gedanken, unsere Werte, Erwartungen und Beurteilungen, einseitig zu fällen. Ausschließlich mit Verstand, Vernunft und Logik.
Oder wenn wir, im Gegenteil, unserem Unterbewusstsein das Feld für Entscheidungen überlassen . Entscheidungen, die es gar nicht fällen kann. Denn dafür wurde es nicht geschaffen, dafür ist es nicht geeignet.
Wenn wir berücksichtigen, dass unsere gesamte Existenz auf unserem Planeten seit jeher auf Dualität aufgebaut ist, dann erkennen wir, dass es von allem Wichtigen in unserem Dasein jeweils zwei bedarf. Dann folgen wir auch nicht nur den wissenschaftlichen Erkenntnissen der modernen Hirnforschung und dem Wissen, dass auch unser Gehirn aus 2 Hälften, mit unterschiedlichen Aufgaben, besteht. Eine „Zweisamkeit“ das nur so seine Aufgabe erfüllen kann. Und genau ebenso gehören Bewusstsein und Unterbewusstsein zusammen wie der Anfang und das Ende eines Stockes, der ohne beidem kein Stock wäre und keine Funktion hätte.
So wären wir nur mit Bewusstsein oder nur mit Unterbewusstsein auch keine überlebensfähigen Menschen.
Menschen, die aus freiem Willen denken, lernen, handeln können. Die bewusstes Sein praktizieren.
Die sich bewusst sind!
Herzlichst Viktor W. Ziegler
Dieser Artikel ist ein Original-Text aus dem Ende Dezember 2011 erscheinenden Buch „Frei-Willig! Die Macht unseres Freien Willens:“ handelt.