Reisen mit Tieren:
Herausforderungen und Tipps für den Urlaub.
Tagtäglich sind sie an unserer Seite, schmiegen sich an uns, um einen „Guten Morgen“ zu wünschen, sitzen erwartungsvoll zu unseren Füßen und betteln sowohl um ein leckeres Frühstück als auch um morgendliche Streicheleinheiten. Abends, wenn man nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommt, freuen sie sich bedingungslos über unsere Rückkehr, löchern uns nicht mit Fragen, sondern scheinen vermitteln zu wollen: „Schön, dass du zurück bist, entspann dich, zuhause ist doch alles prima.“
Wer diese Szene kennt, hat sicherlich auch ein Haustier bei sich zuhause, das einem den Tag versüßt. Mindestens einmal im Jahr scheiden sich dann allerdings die Geister, wenn es darum geht, zu entscheiden, ob das Haustier mit in den Urlaub darf oder zuhause bleiben muss. Während die eine Fraktion dem Haustier selbst Urlaub vom Herrchen gönnen möchte und auf Freundschaftsdienste von Bekannten oder Tierpensionen setzt, gibt es für die anderen keinen Zweifel daran, dass das Haustier auch im Urlaub bei Frauchen oder Herrchen sein muss, schließlich gehört es ja zur Familie oder ist gar ein spiritueller Gefährte. Um eine Reise für ein Tier möglichst angenehm zu gestalten, gibt es beispielsweise die Möglichkeit, homöopathische Mittel anzuwenden, um das tierische Reisefieber zu minimieren.
Heimtiersitter oder Urlaub mit Tier – das ist hier die Frage
Abbildung 1: Wer seinem Haustier auch eine Auszeit gönnen möchte, sollte auf einen bekannten Tiersitter bauen.
So können Herrchen und Frauchen den Urlaub genießen, während das Tier ebenfalls Urlaub macht.
Einer Heimtierstudie mit dem Thema „Wirtschaftsfaktor Heimtierhaltung“ aus dem Jahr 2014 zufolge geht der Trend sowohl tagsüber als auch im Urlaub zu privaten Hunde- oder Katzensittern. Prof. Dr. Renate Ohr von der Universität Göttingen zeigt in der Studie unter anderem auf, dass Hunde ihre Sitter meist schon kennen, weil sie sich mit dem Tier oft schon während der Berufstätigkeit des Herrchens oder Frauchens abgeben. Allerdings sollte auch der Katzensitter vertraut sein mit dem Tier. Grundsätzlich gilt nämlich: Für die allermeisten Katzen ist es weniger stressig zuhause zu bleiben, als mit on Tour genommen zu werden.
Obgleich dieser Sektor meist mit „Schattenwirtschaft“ tituliert wird, schätzt die Autorin der Studie, dass jährlich mindestens 20 Millionen Euro für den Hunde- oder Katzensitter ausgegeben wird, der sich während der Berufstätigkeit oder dem Urlaub um das Tier kümmert. Und welche Zahlen zeigen sich in der Touristikbranche? Fünf Euro Aufschlag pro Tag müssen Hundebesitzer für ihren Vierbeiner einkalkulieren, wenn dieser mit auf die Reise gehen soll. Prof. Dr. Renate Ohr geht von 50 bis 60 Millionen Euro aus, die die Touristikbranche jährlich durch die Mitreise von Hunden einnimmt.
Rechtsvorschriften zum Reisen mit Tieren
Wer Hund, Katze oder Frettchen mit auf Reisen nehmen möchte, der kann dies in der EU tun, muss aber bestimmte Regelungen einhalten, die das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zusammengestellt hat und die auch Einzelbestimmungen der einzelnen Länder behandeln.
Grundsätzlich gilt Folgendes:
- Es dürfen maximal fünf Tiere mitreisen. Diese dürfen nur Begleitung sein, nicht aber den Besitzer
wechseln. Ausnahme: Wer an einer Veranstaltung teilnimmt, darf mit mehreren Tieren reisen, muss
aber die Teilnahme bestätigen können.
- Für Hunde, Katzen und Frettchen – die als Heimtiere bezeichnet werden – gilt Ausweispflicht. Neben
dem Heimtierausweis, der mitzuführen ist, muss das Tier per Mikrochip eindeutig identifizierbar sein.
Die Tollwut-Impfung muss mindestens 21 Tage zurückliegen. Den Heimtierausweis kann nicht jeder
Tierarzt ausstellen, denn dazu muss er eine landesrechtliche Vollmacht haben.
Reisen mit Tier – aber wie?
Möglicherweise erscheint eine Reise im Flugzeug für den Menschen praktisch, schnell und bequem – für Hund und Katze jedoch gilt das nicht. Die Tierschutzorganisation PETA Deutschland e.V. warnt davor, Hunde mit auf eine Flugreise zu nehmen. Bei einigen Airlines sei der Transport ausschließlich im Laderaum möglich und berge große Gefahren für die Tiere. Wer nicht gerade ins Ausland auswandert, sondern lediglich in den Urlaub fahren möchte, sollte – zum Wohl des Tieres – ein Reiseziel wählen, das per Zug, Bus oder Auto erreicht werden kann.
Doch ist das Mitführen von Hunden und Katzen in der Bahn überhaupt erlaubt? Ja, ist es. Hunde dürfen – mit einem Maulkorb gesichert – an der Leine geführt werden und Tiere, die maximal so groß sind wie eine Hauskatze, dürfen in einer Tierbox mit auf die Schiene. Bei Fernbusanbietern dauert die Suche nach einem Busunternehmen, das die Vierbeiner duldet, schon länger.
An eine Fahrt im Auto sind die Tiere hingegen in aller Regel ohnehin gewöhnt. Eine Hundebox bietet hier die größtmögliche Sicherheit für Tier und Mensch – doch es gibt auch Einwände dagegen. Der Platz für Gepäck im Kofferraum verringert sich durch eine massive Transportbox drastisch. Ein Ausweg kann hier eine Dachbox oder ein Anhänger sein, so kann Gepäck und Tier sicher verstaut werden.
Tipp: Idealerweise trainiert man bereits im Vorfeld die Methode der Tierkommunikation, um das Haustier auf die Reise vorzubereiten und entsprechend zu beruhigen.
Wohin soll’s mit dem Tier gehen?
Abbildung 2: Urlaub am Strand? Selbst mit Hund kein Problem,
denn das Tier möchte in erster Linie Natur erleben – und bei Frauchen und Herrchen sein.
Am meisten genießen können Mensch und Tier die Ferien in einem tierfreundlichen Ambiente, das viel Natur bietet. Ferienhäuser- und Ferienwohnungen liegen daher voll im Trend, Luxushotels in denen ein doch recht edler Dresscode herrscht, sind dagegen nicht die erste Wahl, wenn ein Urlaub mit Tier ansteht. Neben Hunden und Katzen oder anderen Kleintieren besteht in vielen Regionen aber auch die Möglichkeit, das eigene Pferd mitzunehmen. Allein in Dänemark stehen zahlreiche Ferienwohnungen zur Verfügung, die sich in der Nähe von Reiterhöfen befinden und die Erfahrungen mit der Unterbringung von fremden Tieren besitzen. So muss sich zum einen nicht darum gekümmert werden, dass das Tier zuhause von externer Seite gefüttert, gepflegt und unterhalten wird. Zum anderen lässt sich so der ideale Reiterurlaub vor allem für Kinder verbringen.
Bildquellen:
Abbildung 1: pixabay.com © parafly (CC0 Public Domain)
Abbildung 2: pixabay.com © EvolvingScenes (CC0 Public Domain)