Männergesundheit 2019: Neue Therapiemöglichkeiten bei Peyronie
Eine leichte Krümmung beim erigierten Glied ist eigentlich nichts Besonderes. Dennoch finden dies viele Männer als störend. Ernst ist die Verformung dann, wenn die Krümmung sehr stark ist, sodass beim Geschlechtsverkehr Schmerzen auftreten oder wegen einer daraus resultierenden erektilen Dysfunktion gar keine Penetration mehr möglich ist.
In diesen Fällen sprechen die Mediziner von Peyronie, einer unterschätzten Krankheit, an der einige zehntausend Männer in Deutschland leiden. Inzwischen gibt es jedoch neben zahlreichen traditionellen Behandlungsmethoden auch modernere Ansätze, die eine mechanische Therapie etwa mit dem Penimaster Pro miteinschließen. Psychologische Folgen in Verbindung mit Peyronie können mit den mechanischen Behandlungsmethoden ebenfalls gelindert werden.
Was sind die Ursachen für Peyronie?
Die Ursachen der Peyronie sind oft eine akute oder chronisch verlaufende Entzündung, bei der durch eine fibrose Plaquebildung letztlich Narbengewebe entsteht, dass sich langsam ausbreiten kann. Hierdurch kommt es dann zu Verformungen des Penis.
Die Diagnose ist oft schon nach dem ersten Besuch beim Urologen möglich. Letztlich bringt eine Ultraschalluntersuchung am Glied Aufschluss über das Stadium der Peyronie, in dem genau beurteilt werden kann, wie weit sich das durch die Fribrose verursachte Narbengewebe schon fortentwickelt hat.
Herkömmliche Behandlungswege zeigen kaum Wirkung
In der bisherigen Schulmedizin bestand die Behandlung der Peyronie hauptsächlich aus der Gabe von Vitaminen und Injektionen sowie aus Ultraschallbehandlungen.
Diese haben zum Ziel, die Entzündungen zu stoppen und so die weitere Ausbreitung des für die Peniskrümmung verantwortlichen Narbengewebes zu stoppen. Injektionen erfolgten unter anderem mit Kortisonsteroiden, Kollagenasen oder Verapamil.
In der Mehrzahl der Fälle, vor allem in bereits weiter fortgeschrittenen Stadien, zeigen sich diese Behandlungsmethoden jedoch als weitestgehend wirkungslos und ohne sichtbaren Erfolg.
Lediglich bei sehr früh erkannten Erkrankungen konnten Verbesserungen erreicht werden. Ein frühzeitiger Arztbesuch und Beobachtung der Entwicklung sind daher angeraten. Operationen sind in der Regel wegen der schweren Nebenwirkungen wie einer deutlichen Penisverkürzung bei der Entfernung des Narbengewebes und dem Risiko für eine anschließende erektile Dysfunktion nicht das Mittel der ersten Wahl.
Nur in sehr schweren Fällen, bei denen bereits kein Geschlechtsakt mehr möglich ist und bereits eine klare erektile Dysfunktion vorliegt, wird zum Skalpell gegriffen. Hier müssen die Risiken des Eingriffes mit dem zu erwartenden Nutzen, wozu auch eine Verbesserung der psychologischen Disposition und des betroffenen Mannes gehören kann, im Einzelfall abgewogen werden.
Neue Therapieansätze mit speziell entwickelten Expandern
Die neuen Therapieansätze konzentrieren sich darauf, mit mechanischen Einwirkungen ein zielgerichtetes Wachstum des Schwellkörpers zu erreichen. Konkret wird versucht, mit speziell entwickelten Expandern eine regelmäßige Dehnung und Streckung des Gewebes zu bewirken und so die Durchblutung zu fördern. Dadurch wird das Wachstum neuer Zellen angeregt.
Das Zellwachstum im Schwellkörper ist beim gesunden Mann normalerweise ab dem 18. bis 19. Lebensjahr abgeschlossen. Medizinische Studien zeigen erste Erfolge. Durch das nun künstlich angeregte Zellwachstum konnte bei den behandelten Männern eine deutliche Volumenzunahme nachgewiesen werden. In der Mehrheit der Fälle brachte die Behandlungsmethode den erhofften Nebeneffekt einer optisch wahrnehmbaren Begradigung des männlichen Gliedes mit sich.
Die neue Behandlungsmethode ist jedoch nur für leichtere und einige mittelschwere Fälle von Peyronie anwendbar. Für schwere Fälle mit bereits vorhandener erektiler Dysfunktion stehen weiterhin nur Behandlungen mit Injektionen Steroiden oder Kollagenasen sowie im Einzelfall chirurgische Eingriffe zur Verfügung.
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