Migräne-Ursachen:
Ruft die Seele um Hilfe?
Migräne – ein anfallartiger Kopfschmerz, der häufig von Symptomen wie Appetitlosigkeit, Lärm- und Lichtempfindlichkeit sowie Übelkeit begleitet wird. Körperliche Aktivität verschlimmert den Schmerz. Migränekopfschmerz ist oft sogar so stark, dass die Betroffenen ihre momentane Tätigkeit unterbrechen müssen. Inwieweit spielt die Psyche als Migräne-Ursache eine Rolle?
Die Psyche als Auslöser für Migräne?
Früher hielt sich eine Theorie ziemlich lange: die der Migränepersönlichkeit. Eine spezifische Persönlichkeit sei die Voraussetzung, damit eine Migräne überhaupt entstehen würde. Diesem Menschentyp wurde Ordentlichkeit, Pünktlichkeit, Genauigkeit und andere, meist zwanghaft gefärbte Eigenschaften zugeschrieben. Die Theorie der Migränepersönlichkeit gilt heute als überholt. Nach heutigem Wissensstand müssen zwei Faktoren voneinander unterschieden werden: die Ursachen von Migräneanfällen (Anfallsbereitschaft) und die Auslöser von Migräneanfällen. Für die Migräne gibt es keine psychischen oder seelischen Ursachen, denn: Die Migräne ist keine psychosomatische, sondern eine neurologische Erkrankung.
Ursache für Migräne ist eine angeborene Reaktionsbereitschaft, sprich Überempfindlichkeit im Hirnstamm, die durch plötzliche Änderungen im Nervensystem hervorgerufen wird. Auch wenn Migräne genauso wenig eine psychische Erkrankung ist wie ein Knochenbruch – es ist wissenschaftlich belegt, dass es für die Migräne Auslöser gibt, sogenannte Trigger: Außergewöhnliche psychische Belastungen und ausgeprägte Emotionen (Angst, Sorgen, Schock, Stress, Freude, Trauer) sowie körperliche Belastungen (Überanstrengung, Erschöpfung) können einen Migräneanfall begünstigen.
Migräne: Ursachen effektiv vorbeugen
Versuche, Deine Energie dafür zu verwenden, Deine Seele ins Gleichgewicht zu bringen, Migräne-Auslösern bewusst vorzubeugen, um nicht erst reagieren zu müssen, wenn der nächste Migräneanfall bereits im Anmarsch ist.
Hier ein paar praktische Tipps:
• Akupunktur: Die altbewährte und alternative Heilmethode der chinesischen Medizin geht davon aus,
dass bei Krankheiten das innere Gleichgewicht und somit der Fluss der Lebensenergie gestört ist. Bei
der Akupunktur gegen Migräne wird durch die Reizung der Akupunkturpunkte Einfluss auf die
Lebensenergie und bestimmte Störungen der Körperfunktion genommen.
• Schlaf-/Wachrhythmus: Versuche, Dir einen gleichmäßigen Schlaf-/Wachrhythmus anzugewöhnen
und diesen auch samstags und sonntags beizubehalten, um der Migräne vorbeugen zu können.
• Bewegung: Mache regelmäßig Sport, zum Beispiel Schwimmen, Radfahren oder Wandern. So trägst
Du dazu bei, dass sich Dein Körper und Geist entspannen kann.
• „Nein“ sagen: Dich bitten häufig Leute darum, Dinge zu tun, die Du gar nicht tun willst? Du sollst
Aufgabenübernehmen, zu denen dir die Zeit fehlt, Du traust dich aber nicht, auch einmal abzulehnen?
Versuche, klare Grenzen zu ziehen und dich nicht zu Dingen drängen zu lassen, die Deinen
gleichmäßigen Rhythmus außer Takt bringen.
• Muskelentspannungstraining: Bei der progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson lernen
Migränepatienten, die Hauptmuskelgruppen des Körpers bewusst anzuspannen und dann zu
entspannen.
• regelmäßiger Tagesablauf: Passieren unvorhergesehene Dinge und verändert sich dadurch plötzlich
die normale Hirnaktivität, kann das eine Ursache für Migräne sein. Daher hilft es, sich einen
regelmäßigen Tagesablauf anzugewöhnen und auch genügend Zeit einzuplanen, um zu entspannen und
Kräfte zu regenerieren.
• Ernährung: Die Ernährung spielt beim Ziel, aktiv der Migräne vorzubeugen, eine große Rolle. Frische
Nahrungsmittel, ein vielseitiger Speiseplan, weniger fettreiche Lebensmittel, ein fest eingehaltener,
geregelter Essrhythmus, bewusstes Essen statt hastig heruntergeschlungene Zwischenmahlzeiten sind
nur ein paar Ernährungstipps, die dabei helfen, dem aktiven Nervensystem die erforderliche Energie zur
Verfügung zu stellen.
• physikalische Therapieverfahren: Auch Gymnastik, Massagen oder Thermotherapie können sich
günstig auf den Migräneverlauf auswirken. Thermotherapie wird unterteilt in Wärme- und Kältetherapie.
Wärme dämpft die Schmerzen, steigert die Durchblutung, wirkt muskelentspannend und hat eine
erholsame Wirkung. Kälte in Form von kalten Kompressen oder Kältepackungen kann bei Migräne
schmerzlindernd wirken, indem die gestauten und erweiterten Blutgefäße durch die Kälte wieder verengt
werden und die Schmerzwahrnehmung somit vermindert wird.
Migräne vorbeugend mit Medikamenten zu behandeln kann ebenfalls sinnvoll sein, vor allem, wenn die Migräne beispielsweise an mehr als sieben Tagen pro Monat auftritt, die Anfälle länger als 48 Stunden anhalten oder die Migräneattacken mit Seh-, Sprech- oder Empfindungsstörungen einhergehen.
Migräne: Auslöser reduzieren
Grundsätzlich gilt: Es gibt nicht den einen Grund, der bei Menschen mit angeborener Reaktionsbereitschaft für Migräne die Anfälle auslöst. Häufig ist es ein Zusammenspiel mehrerer Auslösefaktoren. Wirken verschiedene zusammen, zum Beispiel Stress, Schlafmangel und ein Wetterumschwung, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für einen Migräneanfall. Eine wichtige Therapiestrategie ist es daher, Migräne vorzubeugen, indem die Trigger vermieden werden.