Die Kraft des Honigs
Bereits in der Steinzeit nutzte der Mensch Honig als Nahrungsmittel. Es ist das erste Süßungsmittel, das der Mensch kannte und hatte darüber hinaus zahlreiche andere Anwendungszwecke. So wurde Honig auch als Lockmittel bei der Jagd verwendet, aber auch bei der Behandlung von Verletzungen und Krankheiten. Bereits im 7. Jahrtausend vor Christi Geburt wurden Hausbienen im heutigen Anatolien gehalten. Den Ägyptern galt der goldene Saft als göttliche Speise mit hohem Wert. Bis zur industriellen Gewinnung von Zucker aus Zuckerrüben war Honig das einzige Süßungsmittel. Heute wird Honig noch als Aufstrich geschätzt und findet in der Heilkunde Verwendung.
Heilende Wirkung
Dem Honig wird gut und gerne eine heilende Wirkung zugesprochen. Tatsächlich kannten schon die Menschen in der Antike die heilende Wirkung des Honigs. Seine entzündungshemmende Wirkung fand bei Erkältungen, Schwellungen, Entzündungen und Fieber Verwendung. Wunden verheilten dank Honig schneller. Heute weiß man, dass die im Honig enthaltenen Wirkstoffe die Bildung von Fibroblasten fördern. Da zudem eine antiseptische und antibakterielle Wirkung vorhanden ist, wird das Entzündungsrisiko bei Honig als Wundauflage verringert. Je nach Honigsorte kann sich die Wirkung dabei sehr stark unterscheiden. So wird beispielsweise der Manuka-Honig bei der Wundbehandlung in Kliniken verwendet.
Manuka-Honig
Unter den Honigsorten sticht der Manuka-Honig ganz besonders hervor. Der in Neuseeland und Australien sehr verbreitete Honig, wurde von den dort heimischen Maori zur Desinfektion und Wundbehandlung eingesetzt. Der dafür verantwortliche Wirkstoff heißt Methylglyoxal und ist ein nicht-peroxidisch antibakterieller Zuckerabbaustoff. Anders als Wasserstoffperoxid, das in Honig ebenfalls enthalten ist, besitzt Methylglyoxal eine hohe molekulare Stabilität, weshalb der Honig sogar erhitzt werden kann, ohne den Wirkstoffgehalt zu verändern. Dadurch dass der Honig nur aus dem Manukabaum gewonnen werden kann, ist die Jahresproduktion begrenzt. Im Vergleich zu anderen Honigsorten ist der Manuka-Honig daher recht teuer und in Europa nur in ausgewählten Geschäften erhältlich. Kliniken nutzen oft Medihoney zur Wundbehandlung, ein Produkt, welches aus dem Manuka-Honig gewonnen wird.
Honigsorten
Es gibt zahlreiche Honigsorten, von denen einige häufiger anzutreffen sind als andere. Das liegt daran, dass nicht alle Blütenpflanzen gleich häufig vorkommen oder gleich lang blühen. Der häufig anzutreffende Blütenhonig wird aus verschiedenen Blüten gewonnen und wird fast das ganze Jahr, den Winter ausgenommen, produziert. Spezifische Honige, wie der Rapshonig oder Lindenhonig, können nur zu bestimmten Jahreszeiten gewonnen werden, weshalb auch die Ausbeute geringer ist, als bei Mischhonigen.
Neben den hier heimischen Honigsorten gibt es auch Importhonige aus dem mediterranen Raum, darunter der Eukalyptushonig und der Lavendelhonig aus der Provence, die oft auch als Edelhonige gehandelt werden. Exotische Honigsorten kommen besonders aus Übersee, wie der bereits erwähnte Manuka-Honig oder der Moltebeerhonig aus dem im Norden gelegenen Lappland. Auch in Deutschland werden edle Honige produziert. Besonders beliebt ist der pfälzische Edelkastanienhonig, der sich durch einen bitteren Geschmack und seine rotbraune Farbe auszeichnet.
Honig gesund?
Gerne wird Honig als gesund bezeichnet, doch ist er das auch wirklich? Auf den ersten Blick ist Honig nämlich Zucker, viel Zucker. Bis zu 90 % des Honigs können aus Zucker bestehen, den Rest macht das Wasser aus, der dem Zucker seine zähe Konsistenz verleiht. Doch Zucker besteht auch aus Mineralien und Vitaminen. Je nach Honigsorte können Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium, Mangan und Natrium enthalten sein. Darüber hinaus machen Aminosäuren, Proteine, Enzyme und Aromastoffe einen großen Anteil am Honig aus. Deswegen darf Honig als gesund bezeichnet werden, wenn auch der Zuckergehalt sehr hoch ist. Bei Erkältungen wird Honig beispielsweise als Hustenlinderer geschätzt.
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