Krebsvorsorge ist (lebens)wichtig
Der sogenannte PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs, sichert allein keine zuverlässige Diagnose der Erkrankung. In einigen Fällen kann das Verfahren auch zu Fehleinschätzungen führen. Das belegt ein aktuelles Gutachten im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Ärzte hatten das Screening-Verfahren schon längere Zeit als unzuverlässig eingeschätzt.
Erhöhter Eiweißstoff kein sicherer Beleg
Der PSA-Test misst die Konzentration des Prostata spezifischen Antigens (PSA) im Blut. Ein erhöhter Wert kann, muss aber nicht auf ein Prostatakarzinom hindeuten. Die Konzentration des Eiweißes steigt zum Beispiel bei vergleichsweise harmlosen Entzündungen der Prostata oder der Blase. Auch bei einem Druck auf die Vorsteherdrüse, wie er beispielsweise beim Radfahren oder Sex vorkommt, kann die PSA-Konzentration zunehmen. Selbst nach einer Tastuntersuchung der Prostata, wie der Arzt sie im Rahmen der Krebsvorsorge durchführt, kann der PSA-Gehalt im Blut ansteigen.
Die Studie zeigte: Lediglich bei rund einem Viertel der Untersuchten mit erhöhten Werten handelte es tatsächlich um ein Prostakarzinom. Mit der Untersuchung wollten die gesetzlichen Krankenkassen feststellen, ob der Screening-Test künftig in das Leistungsspektrum aufgenommen wird. Jetzt steht fest: Die Versicherer bezahlen den Test nicht. Für Patienten ändert sich damit zum Glück wenig.
Prostatauntersuchung ist wichtiger Teil der Krebsvorsorge
Die bewährte und standardisierte Kontrolle der Prostata, gehört für Männer ab 45 Jahren weiterhin zu den von den Kassen bezahlten Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der Krebsfrüherkennung. Die Ursachen für Prostatavergrößerung sind vielfältig. Nicht jede Veränderung deutet auf einen Tumor hin. Schmerzen treten bei einem Prostatakarzinom zudem erst spät auf. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig Veränderungen zu diagnostizieren. So können ernste Erkrankungen ausgeschlossen werden, bei Verdacht auf ein Karzinom jedoch frühzeitig Behandlungen einsetzen.
Der Check umfasst ein ausführliches Anamnesegespräch. Anschließend tastet der Arzt die Vorsteherdrüse über das Rektum ab. Auf diese Weise lässt sich erkennen, ob die Prostata vergrößert oder verhärtet ist. Die Untersuchung ist weitgehend schmerzfrei. Männer sollten sie als regelmäßige Vorsorge in ihren Jahresplan aufnehmen.
Erst, wenn der Arzt Veränderungen an der Prostata, wie beispielsweise eine Vergrößerung, feststellt, folgen weitere Untersuchungen. Zu diesen gehören der Ultraschall oder eine Biopsie, bei der ein mikroskopisch kleines Stück Gewebe entnommen wird.
Tipps für eine gesunde Prostata
Mann kann selbst zu einer gesunden Prostata beitragen. Im Fokus steht die richtige Ernährung. Grundsätzlich gilt: Wenig Fleisch, dafür viel Gemüse und Obst.
Entscheidend hierbei sind die sekundären Pflanzenstoffe, die zwar keinen Krebs verhindern, dafür aber gegen Entzündungen helfen. Sie kommen in Kartoffeln, Nüssen, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten vor. Kürbiskerne haben einen positiven Einfluss bei einer vergrößerten Prostata und können diese verkleinern.
Im Alltag sollten (sich) Männer auf bequeme Sitzmöglichkeiten setzen. Für Radfahrer ist ein weicher Sattel empfehlenswert. Bei ihnen kommt es besonders häufig zu einer Prostataentzündung. Dabei steigt das Risiko, in der Folge an Prostatakrebs zu erkranken.
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