Die Entstehung der Horoskope und deren astrologische Einflussfaktoren
Jeder Mensch kennt sein Sternzeichen. Viele überbrücken Wartezeiten mit dem Lesen ihres Tageshoroskops im Zug oder lesen im Jahreshoroskop nach, was das neue Jahr für sie in Sachen Liebe und Beruf mit sich bringt.
Die uralte Tradition der Astrologie
Horoskope stehen im engen Zusammenhang mit den Planetenbewegungen. Schon zu frühen Zeiten haben sich die Seefahrer nach den Ausrichtungen und Wanderungen von Himmelskörpern wie Erde, Sonne und Planeten orientiert. Mit den verschiedenen Mustern, die die Himmelskörper bilden, wurde sich bereits vor der Geburt Christi beschäftigt. In der Steinzeit ritzten die Menschen schon Mondphasen in Knochen und im dritten und vierten Jahrtausend vor Christi existierten in Indien und Ägypten Sternenkulte und Astrareligionen. Bei der Erstellung von Vorhersagen in Mittelalter und Renaissance forderten die Menschen von den Astrologen schließlich ganz genaue Aussagen über ihre Zukunft ein und deshalb gab es für die Deutung des Horoskops bereits sehr genaue Regeln. Vor allem berühmte Persönlichkeiten wie Martin Luther gehörten zur Kundschaft der Astrologen. Die Beschäftigung mit diesen himmelnahen Veränderungen wurde unter den Begriff Astrologie gefasst. Astrologie entstammt dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Sternenlehre“.
Das Kosmogramm gehört seit dem Beginn der Horoskop-Erstellung zu den Grundlagen der Astrologie
Das Kosmogramm – Darstellungsform des Horoskops
Das Kosmogramm oder auch Radix bildet seit den Anfängen der Astrologie die Grundlage des Horoskops. Darin wurden und werden die Einflussfaktoren des Horoskops dargestellt. Beim Kosmogramm handelt es sich um eine schematische Darstellung, die den Blick auf den Himmel von der Erde aus widerspiegelt. Im Kosmogramm werden die Veränderungen der Himmelsköper zu einem bestimmten Zeitpunkt wiedergegeben. Rein optisch besteht das Kosmogramm aus einem Kreis mit mehreren Strichen. Am Rand hat es eine Messskala von null bis 360 Grad. Der Kreis ist in zwölf gleich große Teilbereiche unterteilt, die für die zwölf Tierkreiszeichen stehen. Auch die Himmelsrichtungen sind beim Kosmogramm von Bedeutung. Durch eine Himmelsmittellinie und eine Horizontlinie wird die Darstellung zusätzlich noch einmal in vier Quadranten unterteilt. Im Innenbereich der Zeichnung werden darüber hinaus zwölf so genannte Häuser durch unterschiedlich große Felder dargestellt. Innerhalb der jeweiligen Häuser stehen die Planeten sowie Sonne und Mond. Anhand des Kosmogramms können Astrologen schließlich bestimmte Charakterzüge, persönliche Neigungen oder Schwachstellen ablesen. Doch wie werden die persönlichen Fähigkeiten aus dem Kosmogramm abgelesen?
Was ist seit jeher Teil der Horoskop-Erstellung?
Für die Astrologen ist bei der Erstellung des Horoskops vor allem das Horoskop zum Zeitpunkt der Geburt wichtig, weshalb sie bei der Vorhersage die genauen Daten von Geburtsort und Geburtszeitpunkt benötigen. Dann wird im Kosmogramm betrachtet, welche Planeten sich zum Zeitpunkt der Geburt in welchem Haus befunden haben. Die Häuser sind seit Beginn der Astrologie wichtiger Bestandteil bei der Erstellung vom Horoskop, da sie Rückschlüsse auf die Entwicklungen verschiedener Lebensbereiche zulassen. Die Häuser stehen unter anderem für „Persönlichkeit“, „Arbeit“, „Partnerschaft“, „alltägliche Beziehungen“ sowie „Weltanschauung“. Um die Charaktereigenschaften im Horoskop zu bestimmen, wird zudem der Tierkreis des Kosmogramms betrachtet. Dieser dient vor allem in der westlichen Welt als Basis für die Horoskop-Erstellung. Dagegen versinnbildlichen die Planeten im Kosmogramm die Charakterzüge und Eigenschaften. Kurzum: Bei der Erstellung des Horoskops zeigen die Planeten das Thema an (Liebe, Energie oder Persönlichkeit), die Tierkreiszeichen die Art und Weise (sorgfältig, konzentriert oder phantasiereich) und die Häuser die Lebensbereiche (Ehe, Beruf oder Freizeit). Die astrologische Betrachtung der Häuser und Tierkreiszeichen geht bis in das alte Ägypten zurück und wird heute noch ebenso durchgeführt.
Verschiedene Formen des Horoskops
Jedoch gibt es nicht ausschließlich das eine Horoskop. Es wird zwischen verschiedenen Horoskop-Arten unterschieden. Nachfolgend werden einige beschrieben:
• Das Geburtshoroskop: Dieses Horoskop dient als Grundlage zur Beschreibung von
Persönlichkeitsmerkmalen, die sich im Laufe des Lebens entwickeln, und von schicksalhaften
Voraussagungen.
• Elektionshoroskop: Sollen Vorhersagen für einen bestimmten Zeitpunkt oder die Zukunft getroffen
werden, wird ein Elektionshoroskop erstellt. So sind etwa günstige Zeitpunkte für Unternehmungen
oder Entscheidungen zu bestimmen.
• Partnerschaftshoroskop: Das Partnerhoroskop gibt meist nicht nur Aufschluss über die Beziehung
zum Partner oder zur Partnerin, sondern zudem über das Verhältnis zu anderen Personen, wie
Verwandte oder Freunde. Eine spezielle Form des Partnerschaftshoroskops ist das Composit-
Horoskop. Dabei wird aus Mittelwerten der jeweiligen Geburtszeiten und Geburtsorte ein
gemeinsames Horoskop erstellt.
Während das Geburtshoroskop, das Elektionshoroskop und das Partnerschaftshoroskop zu den so genannten geozentrischen Horoskop-Arten gehören, gibt es auch eine heliozentrische Betrachtung der Horoskope. Dabei werden bestimmte Dinge, die fester Bestandteil der traditionellen Astrologie sind, außen vor gelassen. Bei heliozentrischen Kosmogrammen wird die Stellung von Planeten und Erde zum Zeitpunkt der Geburt betrachtet. Von der Sonne aus geht der Blick auf Planeten und das Sonnensystem. Im heliozentrischen Modell entfallen demnach Bestandteile wie Sonne, Erde oder Häuser, die zum traditionellen geozentrischem Horoskop dazugehören.
Der Planeten-Einfluss: Zusammenhang von Planetenposition und Sternzeichen
Jedem Sternzeichen ist ein Planet zugeordnet. Wenn er in seinem Zeichen steht, hat er einen besonders starken Einfluss
Die Planeten besitzen für die unterschiedlichen Sternzeichen jeweils eine andere Wirkungskraft. Diese besonderen energetischen Eigenschaften machen sich bei den unterschiedlichen Horoskop-Arten – sei es Geburts-, Tages-, oder Jahreshoroskop – bemerkbar. Zu den Planeten zählen Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Pluto und die Erde. In der Astrologie werden zudem auch Sonne und Mond zu den Planeten gezählt. Jedem Tierkreiszeichen entspricht einer dieser Planeten, darunter gibt es drei geistige Planeten. Da die Planeten jedoch die Sonne umkreisen, befinden sie sich etwa elf Zwölftel der Zeit nicht in ihrem Heimatzeichen, in dem sie besonders starken Einfluss ausüben.
Übersicht der Tierkreiszeichen und ihrer Planetenentsprechungen:
• Löwe – Sonne
Sonne steht für Durchsetzungskraft und innere Vitalität des Menschen.
• Mond – Krebs
Mond steht für Gefühle, Emotionen und Vielseitigkeit.
• Merkur – Zwillinge und Jungfrau
Merkur steht für Vernunft, Lernfreude und Geschicklichkeit.
• Venus – Waage und Stier
Venus steht für Geselligkeit und Schönheitsempfinden.
• Mars – Widder
Mars steht für Spontanität, Einsatzbereitschaft und Aggressivität.
• Jupiter – Schütze
Jupiter steht für Zielstrebigkeit und Optimismus.
• Saturn – Steinbock
Saturn steht für Moral, Vorsicht und Ernsthaftigkeit.
• Uranus – Wassermann
Uranus steht für Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und Ideenreichtum.
• Neptun – Fische
Neptun steht für das Mystische und die (Selbst)Täuschung.
• Pluto – Skorpion
Pluto steht für das Verhältnis zu Magischem und regenerative Kräfte.
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