Aus dem Paradies vertrieben -
was schwingt da alles mit in unseren Beziehungen?
von Tina Lüscher-Richter -
Hast du dir schon einmal überlegt, dass vielleicht in deinen Beziehungen, insbesondere zum anderen Geschlecht, eine Erwartung mitschwingt, die eigentlich an „jemand Anderen“ gerichtet ist?
Könnte es sein, dass wir einen Ur-Groll hegen, weil wir aus dem Paradies unseres Ursprungs vertrieben wurden? Oder dass wir eine Ur-Schuld mit uns herum tragen, weil wir unseren Ursprung verlassen haben? Und dass diese Gefühle von Schuld und Groll (Sühne) alle unsere Beziehungen „färben“?
Kannst du dir vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man dir, ohne dich überhaupt zu kennen, mit Groll begegnet? Und von dir erwartet, diesen Verlust des Paradieses zu kompensieren?
Ich meine, dass wir das alle in der einen oder anderen Weise tun. Wir leben in einer Grundhaltung der Erwartung. Der Erwartung, dass wir belohnt (oder bestraft) werden für das Verlassen des Paradieses. Und am stärksten wirkt sich diese Erwartung in unseren Liebesbeziehungen aus.
Das ist natürlich keineswegs falsch. Es ist sogar verständlich, wenn man bedenkt, woher wir kommen. Von diesem Zustand des Einsseins, Geborgenseins usw.
Vielleicht nimmst du dir einen Augenblick Zeit, darüber nachzudenken. Was würde sich ändern, wenn es so wäre?