Mann und Frau aus nomenskopischer Sicht.
von Tina Lüscher-Richter -
Das Nomenskop macht Bilder aus Wörtern, indem es die Buchstaben zu einander in Beziehung setzt - ähnlich wie es das Horoskop mit den Planeten tut.
Wir wollen die Bilder vom Wort Mann und vom Wort Frau anschauen und miteinander vergleichen, um Rückschlüsse auf das Männliche und Weibliche zu ziehen.
Mann
(englisch man bedeutet Mensch und hat das gleiche Bild)
Der grosse leere Raum verweist darauf, dass beim Mann das Potential sehr gross ist, Neues zu erschaffen. Wenig bis gar keine Muster. Nur gerade ein Strich, der ihn sichtbar sein lässt. Durchaus vergleichbar mit einem Lichtstrahl. Der den scheinbar leeren Raum des Unsichtbaren beleuchtet. Oder mit dem Sperma, das das Ei befruchtet. Man könnte von der Qualität des Impulses sprechen.
Gleichzeitig können wir sagen, dass er das vereinigte göttliche Herz mit der Mitte des Selbst verbindet.
Frau
Wenn wir uns der Frau zuwenden, sehen wir ein ganz anderes Bild.
Das Bild ist komplexer. Was sofort auffällt, ist die vertikale Achse. Sie ist quasi die Verlängerung des Mannes. Gleichzeitig auch eine Art Öffnung. Alle Linien gehen vom höchsten Punkt aus, d.h. alle orientieren sich gewissermassen am spirituellen Aspekt vom Mann. Die innere Achse ist die einzige Linie, die sie mit dem Mann teilt. Und es ist eine Linie, die die Linie des Mannes weiter führt. Sie geht sozusagen über ihn hinaus, braucht ihn aber als wesentlichen Impuls für die Manifestierung ihrer weiblichen Qualität.
D.h. das Weibliche macht auf eine andere Weise als das Männliche diesen Punkt, der dem vereinigten göttlichen Herz entspricht, erlebbar. Während das Männliche eher der Einheit entspricht und diese in unserer Mitte fühlbar macht, zeigt das Weibliche die Vielfalt dieser Einheit über die irdische Form.
Der Mann ist in der Frau enthalten! Man kann sich vorstellen, dass das für den Mann nicht so einfach ist. Und gleichzeitig ist dieser innere Mann für die Frau schwer zugänglich. Indem sie ihn ent-deckt, entdeckt sie das höchste Potential des Mannes und erlöst ihn davon, sie erfüllen zu müssen- denn er füllt sie ja bereits… er lebt bereits in ihrem Innern.
So gesehen wäre die Frau tatsächlich der Schoss für den Samen, auch den geistigen, des Mannes. Der Mann befruchtet die Frau, ihr weibliches Herz, und gibt ihm damit die „Berechtigung“, sich in ihr aufgehoben zu fühlen und nichts „tun“ zu müssen, um geliebt zu sein.
Das Gesamtbild könnten wir als eine „Öffnung“ sehen. Das, was beim Mann linear und „einfach“ ist, ist bei der Frau aufgefächert und vielfältig. Um nicht zu sagen zwiespältig.