Gespräche mit dem Leben - das Zepter übergeben.
von Tina Lüscher-Richter -
Gespräche mit dem Leben - dem Leben das Zepter übergeben.
Ich: Ich würde gern dir, Leben, das Zepter übergeben, denn es ist sehr anstrengend, immer für „dich“ verantwortlich zu sein. Es erschöpft mich, und frustriert mich. Irgendwie geht es auch gar nicht. Und dann bekomme ich Angst. Und das Denkmuster, das mir das Gefühl gibt, bestraft zu werden, tritt auf den Plan.
Leben: Ja, in dem Moment, wo du dich hilflos oder gefangen fühlst, oder ein schlechtes Lebensgefühl hast, kannst du dich an mich wenden, ganz direkt. Im Sinne von „Leben, bitte hilf mir, dieses Muster zu lösen, das Bedingungen an meine Beziehung zu dir, meinem Leben, stellt. Hilf mir, deine Liebe zu empfangen.“ Und ich werde da sein.
Du darfst es an mich abgeben- das ist dein Schritt, deine Verantwortung. Nicht, dafür zu sorgen, dass sich das Muster ändert- sondern dich dafür zu öffnen, dass ich ins Spiel kommen darf. Das du mir erlaubst, dich an der Hand zu nehmen, und in etwas Neues hinein zu führen.
Und wisse, dass es manchmal auf diesem Weg ziemlich dunkel sein kann, aber dass diese Dunkelheit nichts mit Strafe zu tun hat. Manchmal kannst du im Dunkeln besser fühlen, du bist nicht vom Licht geblendet, du bist nicht abgelenkt von dem, was du siehst.
Im Dunkeln kannst du dich nach innen wenden – d a r f s t du dich nach innen wenden. Das ist mein Geschenk an dich- und nicht meine Strafe. Nicht eine Strafe, dass du das Licht nicht sehen kannst und darfst, sondern dass du es nicht sehen m u s s t. Und mit Licht bezeichne ich in diesem Kontext auch das, was du als wünschenswert siehst, das, was von deinem Denken (unbewusst) gesteuert wird. Und auch das, was du von dir erwartest.
Ja, du erwartest Licht und die Formen, die du mit dem Licht assoziierst. Und das tust du, weil du vom Licht stammst und dich unbewusst immer noch mit dem Licht identifizierst – auch wenn du bewusst oft das Gefühl hast, nicht-Licht zu sein, und alles tun zu müssen, um Licht zu sein.
Das ist auch mit ein Grund, warum dieses Beziehungsmuster von richtig und falsch, Belohnung und Bestrafung, entstanden ist. Weil du dich mit dem einen Pol, dem Licht, identifiziert hast und die Dunkelheit abgelehnt hast. Du hast sie nicht verstanden, weil du sie, aus dem Licht kommend, nicht verstanden hast.
Und jedes Mal, wenn die Dunkelheit kam, hast du dich von mir getrennt – und damit von der Liebe, die dir hätte helfen können, die Dunkelheit auf einer neuen Ebene zu verstehen.
Ja, wenn du dich mit mir verbindest, helfe ich dir, Dinge, die du gewertet und so von dir abgetrennt hast, auf einer neuen Ebene zu verstehen. Es ist die Ebene deines Herzens, das zum Bewusstsein erwacht.
Die Verbindung von Kopf und Herz in dir. Dein Herz ist manchmal wie eine dunkle Kammer, in die dein Hirn hinein strahlt. Und weil es dunkel ist, siehst du nichts ausser dem Licht. Aber ohne diese dunkle Kammer würdest du das Licht gar nicht sehen.
Genau so paradox wirke ich in deinem Leben. Ja, jetzt habe ich das Wort „dein“ benutzt, und sozusagen ein Leben von mir getrennt. Wenn ich von „deinem“ Leben rede, scheint es ein getrenntes Leben zu sein. Ein eigenes. Und das ist ja auch dort, wo es für dich oft schwierig wird. Mit dem Leben „allgemein“ kannst du ganz gut einverstanden sein –nur nicht mit „deinem“ Leben.
Herzlichst
Tina Lüscher-Richter
https://www.nenergetics.com/
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