Auf dem kraftvollen Lehrpfad der Natur!
Echinacea lebt mit ihren zwei Schwestern am Rande des natürlichen Zaubergartens. Sie ließen sich Zeit im Frühjahr mit dem Wachsen. Erst war’s zu warm und zu trocken und dann zu kalt und zu feucht.
Das Wetter spielt schon einigermaßen verrückt, aber es scheint genau das zu sein, was die Menschen brauchen, um aufzuwachen oder zu meditieren, wie die Pflanzen das Wachsein nennen.
Meditieren ist ein Zustand höchster Verbundenheit mit der großen Mutter Erde, die alles nährt und erhält. In dieser Art wach zu sein, liegt eine unbändige Kraft, das weiß die kraftvolle Echinacea und die Schwestern genau. Es gibt keine virulenten Störenfriede in der Natur, die dieser Kraft gewachsen sind und das macht Echinacea und ihre Schwestern ruhig und zuversichtlich beim Wachsen. Echinacea trägt ihren volkstümlichen Namen „Sonnenhut“ jetzt mit großem Stolz, denn ihre Blüten entsprechen voll und ganz den Erwartungen, die an diesen Namen gestellt werden können.
Fast 10cm Durchmesser in einer Höhe von etwa 120cm, das soll schon was heißen. Und dann diese wunderbaren rotvioletten Blütenblätter, die sich mit den Spitzen voran sanft zur Erde hinuntersenken und das fulminante rostrote Zentrum dadurch noch fruchtbarer und üppiger erscheinen lassen. Das Zentrum der Echinacea besteht aus einer Unmenge stabiler Spitzen mit denen es sich strotzend vor Kraft der Sonne entgegen wölbt. Von der kraftvollen Sonne gewinnt die Echinacea die Energie, die sie insbesondere in ihren Wurzeln abspeichern, die wir jetzt im Spätherbst ernten dürfen. Es ist eine kraftvolle Energie, die wie ein Schutzschild wirkt, wenn Krankheitskeime unterwegs sind, die die Lebensenergie von Mensch und Tier zu schwächen drohen. Mit dieser kraftvollen Aufgabe stehen die Echinacea Pflanzen nun wie Soldaten am Eingang zum Zaubergarten und wachen über die Natur. Eng mit dem Planeten Mars verbündet, was sich sowohl in den roten Speerspitzen ihres Fruchtstandes, als auch den rauen harten Echinacea Blättern ausdrückt, sind sie in der Lage Abwehrkräfte zu generieren, die jeden Eindringling sofort in die Flucht schlagen können. Insgeheim wissen Echinacea und ihre Schwestern, dass sie Söldner sind. Ihre Vorfahren waren aus der „Neuen Welt“ jenseits des Atlantik nach Europa gekommen, als der von dort herüberschwappende „Way of Life“ auch Probleme mit dem Abwehrsystem zur Folge hatte, die es zu bekämpfen galt. Echinacea und Ihre Schwestern sind bereit, allen virulenten Attacken kraftvoll zu begegnen, die im Schlepptau echter, inszenierter oder fiktiver Pandemie auftauchen mögen.
Echinacea und Ihre Schwesten stehen allerdings nicht allein am Eingang des natürlichen Zaubergartens. Hinter ihnen erhebt sich die skurrile Gestalt eines Trolls namens Prunholder. Unterleib und Kopf bilden ein toter Holunderast und eine Holunderwurzel während der Rumpf aus dem Stamm eines an Altersschwäche gestorbenen Pflaumenbaums besteht. Ein eher ungeselliger Bursche ist Prunholder, der dem unverantwortlichen Treiben in der Welt äußerst kritisch gegenüber steht. Das gierige, hochmütige, machthungrige und selbstherrliche Gehabe vieler Menschen ist ihm eben so verhasst, wie eine furchtsame sich selbst gering schätzende Haltung, die dem Wert des Daseins nicht gebührend Achtung zollt.
Ein undurchdringliches, natürliches Dickicht von Wildrose und Liguster bilden seine Rückendeckung und erlauben ihm aus einer relativ geschützten Position alles zu überblicken, was sich dem Zaubergarten der Natur nähert. Er ist der Natur Hüter an der Schwelle und mit seiner offensichtlichen Unzugänglichkeit hält er zunächst alle Besucher auf Distanz, um sie auf den Prüfstand zu stellen, bevor sie den Garten der Natur betreten können. Kaum einer nimmt diesen Hüter der Natur bewusst wahr, aber eine innere Bereitschaft, das Wunder des Lebens erkennen zu wollen, stellt sich ein, sobald ein Besucher die Schwelle zum Zaubergarten der Natur überschritten hat. Dafür sorgt Prunholder. Er klärt den Blick des Besuchers.
Durch das „Tor der Werte“ gelangt man in den Zaubergarten der Natur. Dieses Tor ist nicht so ohne weiteres zu erkennen. Es ist das Tor wo alles beginnt und alles endet. Eine mächtige Kraft prägt die Schwelle dieses Tores. Es ist die Liebe. Zu lieben bedeutet, den Wert all dessen zu erkennen, was in die Welt der Erscheinung tritt. Alles was lebt ist der Liebe wert und Leben ist auch in allem, was wie tot erscheint, Steine, trockene Äste und Blätter oder rostiges Metall zum Beispiel.
Tritt man durch dieses Tor, dann sieht man die Schönheit in allem was ist und das ist die wichtigste Voraussetzung, um im Zaubergarten der Natur die Orientierung zu behalten. Zunächst einmal darf nämlich alles sein, so wie es ist. Jedes Wesen darf mit allen seinen Eigenheiten und Merkwürdigkeiten existieren, ohne dass damit von vornherein etwas falsch wäre. Dieser Grundsatz ist sehr hilfreich, um die Fülle der Natur und die kraftvollen Eindrücke auch im Sinne der Liebe verarbeiten zu können. Etwas, das so sein darf wie es ist, macht keine Angst, denn die ist bekanntlich ein schlechter Ratgeber wenn es um liebevolle Verarbeitung geht.