Krampfadern
Entstehung, mögliche Ursachen, vorbeugende und lindernde Maßnahmen
von Sylvia Schulz -
Krampfadern
In unserem Blutkreislauf gibt es zwei Arten von Blutgefäßen:
Arterien führen vom Herzen weg und dienen der Versorgung des Körpers mit sauerstoffreichem Blut. Arterien sind starke, dickwandige Gefäße, die unter hohem Druck stehen. In den Arterien befindet sich ca. 15 % unseres Blutvolumens.
Venen führen das sauerstoffarme Blut aus der Körperperipherie zum Herzen zurück und transportieren auch die Abfallprodukte unserer Stoffwechselprozesse aus den Zellen in die Leber, wo sie verarbeitet und dann über Niere und Darm ausgeschieden werden. In den Venen befindet sich ca. 85 % unseres Blutvolumens.
Venen sind um einiges dünnwandiger als Arterien und mit einer um ca. 200-fach stärkeren Dehnbarkeit der Gefäßwand viel flexibler. Diese Dehnbarkeit führt auch dazu, dass nach dem Aufstehen bis zu einem halben Liter Blut in die Beine zurückfließen kann.
Man unterscheidet beim Menschen ein oberflächliches und ein tiefer liegendes Venensystem. Oberflächliche Venen liegen direkt unter der Haut, die tiefer liegenden Venen sind in der Muskulatur eingebettet und werden durch diese gestützt und geschützt.
Venen tragen auch zur Regulierung der Körpertemperatur bei. Die oberflächlichen Venen weiten sich bei Wärme aus, um mehr Temperatur an die Umgebung abzugeben, bei Kälte ziehen sie sich zusammen.
Die Venen müssen ohne direkte Pumpunterstützung des Herzens das Blut gegen die Schwerkraft zum Herzen zurückführen.
Das geschieht beispielsweise durch das Druckgefälle zwischen linker und rechter Herzkammer. Dadurch wird durch die Pumptätigkeit des Herzens eine Sogwirkung in den Venen Richtung Herz erzeugt. Auch die Atmung trägt dazu bei, sie hat über das Zwerchfell Druck- und Sogwirkung auf die Venen.
Eine wichtige Rolle spielen auch Muskel- und Gelenkbewegungen, z. B. in den Beinen, die durch Anspannung und Entspannung ebenfalls Pump- und Sogwirkung ausüben, aber nur auf die tiefer liegenden Venen. Man nennt dies auch Muskel- und Gelenkpumpe. Für ihr Funktionieren ist Bewegung unerlässlich.
Zusätzlich befinden sich in den Venen aber auch Klappen, die den Rückfluss des Blutes nach unten verhindern. Sie wirken also wie Rückschlagventile.
Es ist leicht vorstellbar, dass die starke Dehnbarkeit der Venenwände zwar äußerst sinnvoll ist, zum Beispiel zur Temperaturregulierung, dass sie jedoch gerade dadurch anfällig für Überdehnung sind. Genau das passiert bei Krampfadern. Die Venenwände sind überdehnt und in der Folge wird der Durchmesser der Gefäße so groß, das die Venenklappen nicht mehr schließen. Dadurch versackt noch mehr Blut in den Beinen und die Venen dehnen sich weiter.
Krampfadern sehen nicht nur unschön aus, sie sind auch ein medizinisches Problem. Sie führen zu Wassereinlagerungen, verursachen oftmals schmerzende Beine, Juckreiz, nächtliche Krämpfe (daher der Name Krampfadern) und begünstigen Thrombosen und Embolien. Im späteren Verlauf können Krampfadern zum Ulcus cruris, dem sogenannten „offenen Bein“ führen.
Mögliche Ursachen von Krampfadern
Krampfadern sind eine sogenannte Zivilisationskrankheit und sind bei Naturvölkern so lang weitgehend unbekannt, bis sie mit der sogenannten zivilisierten Welt in Berührung kommen und ihre Lebensweise und Ernährung übernehmen. Daher ist davon auszugehen, dass Ernährung und Bewegungsmangel eine wesentliche Rolle spielen.
Auch Genetik und Alter sind Faktoren, die zu berücksichtigen sind. Nicht zu vernachlässigen ist allerdings auch die Psyche. Auch Krampfadern sind eine psychosomatische Erscheinung, die wahrscheinlich durch unterschiedliche Formen des seelischen Drucks entstehen. Oftmals kann man während der Behandlung feststellen, dass sich auch auf seelischer Ebene etwas tut.
Den Patienten wird vielleicht manches bewusst und sie fangen an von Dingen zu sprechen, die zu der Krampfader passen. Häufig liegen auch Traumen wie Unfälle zugrunde. Viele Patienten fühlen sich nach der Behandlung fröhlich, ausgelassen und beschwingt.
Unterstützende und vorbeugende Maßnahmen bei Krampfadern
In der Medizin stand man dem Phänomen der Krampfadern lange Zeit ratlos gegenüber. Es waren einige Heilpflanzen bekannt, mit denen vorbeugend und lindern behandelt werden kann. Allen voran war und ist die Rosskastanie im Einsatz, dessen Extrakt Aescin enthält, das die weiche Venenwand stabilisiert. Dadurch verbessert sich der Blutfluss und die Schwellungen gehen zurück.
Heilpflanzen wie Buchweizen, Mäusedorn, Hirtentäschel oder Weinrebe haben eine ergänzende Wirkung, kräftigen das Bindegewebe, erhöhen den Tonus in der Muskulatur der Venenwand und verbessern die Fließeigenschaften des Blutes.
Heil-Tees aus einer Kombination dieser Pflanzen wirken lindernd auf die Beschwerden. Im Vordergrund stand aber das Wickeln der Beine mit elastischen Binden, mit denen die Adern zusammengedrückt wurden.
Heutzutage verwendet man Kompressionsstrümpfe. Die Venenwand wird dadurch indirekt gestärkt, eine weitere Dehnung der Ader sowie eine weitere Verschlechterung werden verhindert. Manche Patienten tragen jahrzehntelang Kompressionsstrümpfe und es tritt in all den Jahren keine Verschlechterung ein.
Jedoch gibt es wesentlich mehr Patienten, die sich entweder weigern, die mühselige Prozedur des Anziehens auf sich zu nehmen oder sie tun es widerwillig und empfinden es als unangenehm, die Beine den ganzen Tag zusammengedrückt zu haben und suchen händeringend nach Alternativen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Einnahme von OPC (Oligomere Procyanidine), oder auch Vitamin P genannt. OPC wird aus Kernen und Rinden von Pflanzen hergestellt, zum Beispiel aus Traubenkernen. Es wurde 1950 von Professor Masquelier entdeckt und in Frankreich als Arzneimittel zugelassen. Es wird dort bis heute von Ärzten bei Beschwerden der Blut- und Lymphgefäße verschrieben.
Die Einnahme von OPC hat sich bei Krampfadern sehr bewährt.
Krampfadern werden dadurch zwar nicht verschwinden, aber es gibt durchaus gute Erfahrungen damit, die Entstehung neuer Krampfadern zu begrenzen und Beschwerden wie zum Beispiel schwere, geschwollene Beine zu verringern. Anne Simon beschreibt in Ihrem Buch „Gesund länger leben durch OPC“ die positiven Ergebnisse von wissenschaftlichen Studien, die 1980 und 1980 durchgeführt wurden. Es wurde 150 bzw. 300 mg OPC verabreicht und die Beschwerden gingen bei der überwiegenden Zahl der Studienteilnehmer deutlich zurück.
Auch Schüssler Salze können Linderung bringen. Sie können dann hilfreich sein, wenn ein Mineralsalz vom Körper nicht richtig aufgenommen wird, es wird dann homöopathisch zugeführt. So kann man auch versuchen, Krampfadern, die noch keine invasive Therapie erfordern, oder Besenreiser mit Schüssler Salzen zu kurieren. Auch hier gibt es Erfolgsmeldungen und die Methode hat zahlreiche Vorteile. Sie ist naturheilkundlich, schonend und ohne Nebenwirkungen und darüber hinaus relativ preiswert.
Saline Krampfaderentfernung mit konzentrierter Kochsalzlösung
Eine Möglichkeit, Krampfadern zu entfernen, ist die Saline Krampfaderentfernung mit konzentrierter Kochsalzlösung. Seit Anfang 2013 wende ich in meiner Praxis in Ravensburg die Saline Krampfaderentfernung schwerpunktmäßig an.
Weitere Informationen über diese Methode finden Sie in meinem Artikel dazu.
Herzliche Grüße
Sylvia Schulz
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