Selbstliebe lernen und leben kann jeder!
von Syliva Bieber -
5 Wege auf denen du dich selbst lieben lernst
Die wichtigste Liebe – das ist mittlerweile fast jedem bekannt – ist die Liebe zu sich selbst. Gleichzeitig ist diese Liebe offensichtlich die schwerste. Denn weit einfacher scheint es, sich selbst gegenüber ein großer Kritiker zu sein. Mal eben schnell „ich bin ja so ein Idiot“ zu sagen, ist leichter, als die Worte „man, was bin doch klasse.“
Zugleich sehnen wir uns so sehr nach Liebe. Doch – wie soll jemand anderes uns lieben, wenn wir es selbst nicht einmal können? Soll der andere über alle unsere Fehler, Schwächen, Macken und Unzulänglichkeiten hinwegsehen und uns aus ganzem Herzen lieben, während wir selbst uns beschimpfen, ablehnen und kritisieren? Wie unlogisch ist das denn?
Oskar Wild fasste das Thema Selbstliebe folgendermaßen zusammen: „Sich selbst zu lieben, ist der Beginn einer lebenslangen Romanze“.
• Wie möchtest du diese Romanze erleben?
• Was willst du dabei fühlen?
• Wie genau soll diese Romanze aussehen?
Nachfolgend zeige ich dir 5 Wege, auf denen du die Liebe zu dir lernen kannst:
1. Freunde dich mit deinem inneren Kritiker an
Diesen inneren Widersacher zu bekämpfen, der dir immer wieder sagt, wie mies, fehlerhaft und unbedeutend du bist, bringt dir gar nichts. Alles, was du abwehrst wird stärker, gemäß dem universellen Gesetz: „Energie folgt der Aufmerksamkeit“.
Nehme deinen Kritiker wahr, danke ihm für seine Meinung und weise ihn die Schranken. Zum Beispiel mit den Worten: „Ich habe dich gehört, danke für deine Betrachtungsweise. Ich bin jedoch anderer Ansicht.“ Dann widme dich aufbauenden Gedanken.
2. Sei dir Freund, bzw. Freundin
24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr – all diese Zeit verbringst du ständig mit dir. Stelle dir vor, du musst diese Zeit mit jemandem verbringen, den du nicht wirklich magst. Ist diese Vorstellung nicht grauenhaft? Und wie wunderschön sind die Stunden, die du mit guten Freunden verbringst?
Was spricht also dagegen, dir selbst dieser gute Freund, die gute Freundin zu sein? Wenn du dir dies vor Augen hältst, dann überlege dir, was du genau jetzt einem Freund Gutes tun würdest, wäre dieser bei dir. Dann schenke dir diese Gute selbst.
3. Komme bei dir an
Weißt du, wer du bist, wie du tickst, welche Bedürfnisse du hast, was du magst und was nicht? Ist dir klar, weshalb du in dieser Situation so reagierst und in einer anderen ganz anders? Kennst du deine Triggerpunkte und kannst diesen gegebenenfalls ausweichen? Sind dir deine Fähigkeiten und dein Potenzial bekannt?
Falls du diese Fragen mit Nein beantwortest, ist es an der Zeit, dich auf die Suche nach dir selbst zu begeben. Nur wenn du die meisten dieser Fragen mit Ja beantworten kannst, bist du in der Lage, aus Liebe zu dir selbst zu agieren, anstatt wie eine Marionette zu reagieren.
4. Wertschätze dich
Jedes Kind, das geboren wird, ist von unschätzbarem Wert. Einfach so, weil es das Licht der Welt erblickt, ohne dass es in irgendeiner Form Leistung bringen müsste. Erst im Laufe des Heranwachsens, im Zuge unserer Erziehung und Sozialisierung, verinnerlichen wir, dass wir für andere erst dann wertvoll sind, wenn wir etwas leisten. Oder wenn wir besondere Wesensmerkmale an den Tag legen, bzw. besondere Schönheitsideale erfüllen. Bei all diesen Fakten gehen wir in den Vergleich und der Vergleich ist die beste Garantie, dass wir enttäuscht werden.
Das kannst du ändern. Wertschätze alles, was dich ausmacht. Deine Stärken ebenso wie deine Schwächen. Dein Potenzial genauso wie deine Unzulänglichkeiten. Denn nur im Gesamtpaket bist du der Mensch, der du gerade bist. Dir wurde das Leben geschenkt. Wertschätze dieses Geschenk und mäkel nicht an ihm herum.
5. Finde das Potenzial in deinen Schwächen
Zu einem Freund sagte ich einmal: „Du bist so dickköpfig!“ Daraufhin meinte er: „Ich bin nicht dickköpfig, sondern beharrlich.“ Diesen Satz vergesse ich seitdem nicht mehr. Ja, nur meine beschränkte Sichtweise ließ mich diesen Menschen dickköpfig wahrnehmen. Für sich konnte er erkennen, dass dieses angebliche Manko eine ausgesprochene Stärke darstellt. Diese hatte ihm oft genug aus irgendwelchen schrägen Lebenslagen heraus geholfen.
Ich bin klein, nur 1,54 cm. Für die meisten Menschen stellt dies eine Benachteiligung dar. Ich selbst habe von frühester Jugend an das Potenzial dieser geringeren Körpergröße gesehen. Im Flugzeug z. B. habe ich keine Platzprobleme. Hosen und Kleider lassen sich kürzen. Wo ich nicht hinkomme, weil es zu hoch liegt, lasse ich mir helfen.
Finde auch du die Stärke, den Diamanten in einer vermeintlichen Schwäche.
6. Sei geduldig mit dir
Ein griechisches Sprichwort besagt: Eine Minute Geduld, zehn Jahre Frieden.
Lieber Gott, gib mir Geduld. Aber bitte sofort! Bestimmt kennst du diese Redensart und wahrscheinlich hast du dir diesen Satz selbst schon oft gesagt. Wie soll das gehen, in unserer schnelllebigen Zeit? Wo wir früher die Antwort auf eine Anfrage per Post frühestens 1-2 Wochen später erwarteten, muss sie heute am selben Tag noch per E-Mail, Fax oder WhatsApp eintreffen. Erst morgen wäre schon eine Zumutung. Alles muss schnell gehen.
Und genauso bist du wahrscheinlich auch mit dir unterwegs. Doch dafür zahlst du einen hohen Preis. Den der Unzufriedenheit, der Gereiztheit, des ärgerlich Seins. Du machst dich selbst zum Opfer deiner Reaktionen, hetzt den Terminen hinterher und verlierst die Fähigkeit, mit Langmut zu agieren.
So verpasst du das Leben, den Moment, der sich dir nur JETZT präsentiert. Dieser Moment führt dich zu innerer Klarheit, weniger Stress und mehr Freiheit. Du lernst, zu dir zurückzukehren — dem einzigen Ort an dem nachhaltige Veränderung stattfindet.
7. Sei dankbar
Dankbarkeit ist mehr, als nur ein oberflächlich gesagtes „Danke“, weil dir jemand die Tür aufhält. Dankbar zu sein ist eine Haltung. Eine Grundhaltung den Geschenken des Lebens gegenüber. Die Tatsache, dass aus einer Ei- und einer Samenzelle ein Mensch wird, der aus Billionen Zellen besteht, zeigt, wie groß das Geschenk des Lebens ist. Dich dafür erkenntlich zu zeigen, indem du für dieses Geschenk dankbar bist, ist ein kleiner Ausgleich an die Schöpfung.
Vielleicht fragst du dich jetzt, wie du dankbar sein sollst für den Verlust, den du erlitten hast? Wie für den Schmerz, den dir der Verlust bereitet? Wie für die Hilflosigkeit, die du währenddessen empfindest?
Stellst du dir diese Frage im Rückblick, ist die Antwort oft einfach. Hier ein Beispiel: Ohne den Verlust hättest du das Neue nie erlebt. Ohne den Schmerz wärst du dir und deinen Gefühlen nie nahegekommen. Ohne die Hilflosigkeit hättest du nie gelernt, um Hilfe zu bitten.
FAZIT:
Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst. Dieses 2. Gebot besagt, dass wir Nächstenliebe nur dann praktizieren können, wenn wir uns selbst lieben. Insofern hat Selbstliebe auch nichts mit Egoismus oder gar Narzissmus zu tun. Sich selbst so zu behandeln, wie wir einen Freund behandeln würden, das ist wahre Selbstliebe.
Wenn dir also an dir selbst etwas liegt, dann betreibe Selbstfürsorge und befreie dich von allem, was dich runterzieht, dir schadet oder Leid verursacht.
Die Wurzel alles Bösen in der Welt ist der Mangel an Liebe zu sich selbst.
(Thomas von Aquin)
Herzliche Grüße
Sylvia Bieber
Hier mehr interessantes zum Thema "BewusstSEINCoaching" von Sylvia Bieber.