7 Tipps die dem Lockdown Blues keine Chance lassen
von Sylvia Bieber -
Die Weihnachtskerzen am Christbaum und die Lichterketten in den Vorgärten und Küchenfenstern gehen aus. Im Gemüt vieler Menschen wird es dunkler. Die Tage werden langsam wieder länger doch gefühlt ist es noch weit bis zum Frühling. Und trotz der Aussicht auf Impfung hängt Corona immer noch wie ein Damoklesschwert über allem und jedem und lässt uns keine Chance zu entkommen.
Erster Lockdown, Abstand, Maske, häusliche Quarantäne, Lockdown-light, Lockdown-hart – wo stehen wir gerade? Was darf ich, was ist verboten? Wer sieht mich als Gefährder, wer gefährdet mich? Es kratzt der Hals, die Nase tröpfelt – bin ich krank? Hat es mich erwischt? Wie wird es weitergehen? Behalte ich meinen Arbeitsplatz? Darf ich meine Familie besuchen?
Fragen über Fragen, die oftmals sehr unterschiedliche Antworten hervorrufen, je nachdem, wen man fragt, bzw. wo man nachliest. Kein Wunder, dass all dies auf das Gemüt schlägt.
Hier findest Du 7 Tipps die dem Lockdown Blues keine Chance lassen:
1.) Akzeptanz: „Leben bedeutet Leid; die Vermeidung von Leid führt zu noch schlimmeren Leid.“ Von Buddha stammen diese Worte. Sie zeigen, dass das Wegschauen, das Ignorieren, das Sich verschließen zu dem führt, was wir nicht möchten. Es gilt der Realität ins Auge zu schauen im Bewusstsein, nichts tun zu können, außer zu akzeptieren.
Wir sind vielen äußeren Einflüssen ausgesetzt. Dazu gehören aktuell die Corona-Maßnahmen. Dadurch bedingt eventuell Arbeitsplatzverlust, materielle Nöte oder Krankheit. Ändern können wir diesbezüglich nichts, weil es nicht unserer Kontrolle unterliegt. Hilflos und ohnmächtig ausgeliefert zu sein, gefällt niemandem. Doch weder Ignoranz noch Kampf führen uns in solchen Situationen zum Ziel. In diesen Fällen loszulassen und zu akzeptieren erfordert innere Stärke und Mut. Es bringt jedoch Seelenfrieden und die Energie, dann zu agieren, wenn wir wieder die Kontrolle haben.
2.) Optimismus: Jeder kennt die Symbolik eines halbvollen und eines halbleeren Glases. Optimistisch zu denken, ist das Denken, dass ich noch ein halbvolles Glas leeren darf. Dadurch freue ich mich über das, was ich noch habe, statt mich zu ärgern, über das, was weg ist. Neben diesem allseits bekannten Beispiel gibt es aktuelle Studien die besagen, das Optimisten ein stärkeres Immunsystem haben. Sie sind weit weniger anfällig für Depressionen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Sehen wir in diesen Corona-Zeiten optimistisch in die Welt, haben wir eine weit größere Chance gesund zu bleiben. In das angstvolle Gejammer und Gezeter mit einzustimmen, schwächt uns.
3.) Selbstwirksamkeit: Schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft zu meistern, stärkt uns. Viele von uns nutzen neue Möglichkeiten, um diesen ungewohnten Corona-Herausforderungen zu begegnen. Für den einen ist es die Digitalisierung, für den anderen mit Sport zu beginnen. Viele nutzen die Situation, um mit etwas Neuem durchzustarten, was vorher undenkbar gewesen wäre.
Von unserer Selbstwirksamkeit überzeugt zu sein, beeinflusst, in welche Situationen wir uns begeben. Außerdem strengen wir uns in neuen Situationen mehr an. Sind wir von unseren eigenen Fähigkeiten überzeugt, packen wir Herausforderungen kraftvoller an. Dies bewirkt bei unserem Gegenüber ein entsprechendes Verhalten.
4.) Eigenverantwortung: Wir sind keine Opfer! Egal, was uns aufgedrückt wird, wir können lernen, alles eigenverantwortlich umzusetzen, oder eigenverantwortlich zu verweigern - und 1000 Schattierungen dazwischen. Jedoch nur dann, wenn wir die 100%-ige Verantwortung übernehmen. Sobald wir die „Schuld“ woanders suchen, verändern wir selbst nichts mehr, wir geben unsere Macht ab.
Hier ein paar Beispiele, wie wir unsere Macht abgeben:
• Der UPS-Auslieferer, der das Paket für das Homeoffice am falschen Platz deponiert, lässt uns noch Stunden später wütend darüber erzählen.
• Der Verkäufer im Baumarkt schafft es mit einer herablassenden Bemerkung wegen des Abstand-Haltens, uns den Tag zu vermiesen.
• Die Ausgangsbeschränkungen lösen Magendruck aus.
• Weil die Regierung ihre Versprechen nicht einhält, können wir niemandem mehr vertrauen.
5.) Netzwerkorientierung: Menschen sind von Haus aus soziale Wesen. Soziale Beziehungen sind das Netz, das uns am Leben erhält. Alleingänger sind eher die Ausnahme. Social distancing ist absolut wider unsere Natur. Um uns wohl zu fühlen brauchen wir Menschen, die uns ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Ein Gefühl von: ich bin willkommen, geborgen, angenommen.
Jeder Mensch hat sein eigenes Netzwerk – manche ein größeres, manche ein kleines. Dieses Netzwerk besteht aus der Familie, den Freunden und Bekannten, den Arbeitskollegen oder den Supermarktmitarbeitern. Zu manchem Netzwerk gehören auch Ärzte, Friseure oder Physiotherapeuten, etc.
Aktuell ist es besonders wichtig, unser bestehendes Netzwerk zu stabilisieren. Dazu können wir der Familie wieder näherrücken. Wir können lose Freundschaften zu stabilen Fundamenten ausbauen und WhatsApp-Gruppen, Skype- und Zoom-Netzwerke initiieren. Die Existenz eines Netzwerks gibt uns ein Gefühl der inneren Stärke. Insbesondere in schwierigen Zeiten ist das unterstützend und wertvoll.
6.) Vertrauen: Egal, was passiert, nichts geschieht zufällig. Es befreit und beflügelt zu wissen, dass im Hintergrund ein höherer Plan am Wirken ist. Auf welches Vertrauen fußt dieses Wissen? Gottvertrauen? Selbstvertrauen? Urvertrauen? Wir gehen in Vorleistung, wenn wir Vertrauen haben. Wer vertraut, geht willentlich und optimistisch davon aus, dass sich etwas so entwickelt, wie erhofft.
Denjenigen, der Gottvertrauen hat, leitet der Glauben an eine höhere Macht. Menschen, mit einem gesunden Selbstvertrauen, bauen darauf, dass sie am Tag X zur Stunde X das Richtige tun oder lassen. Mit Urvertrauen gehen wir durch die Welt, wenn wir sicher sind, dass Mutter Erde für uns, als ihre Kinder, sorgt.
7.) Dankbarkeit: Jammern hilft niemandem. Dankbar zu sein für das, was wir haben, schon. Selbst in diesen unglaublichen Corona-Monaten hatten wir unendlich viel: uns selbst, uns gegenseitig, unser Heim, unsere Familie, unsere Freunde und all das Materielle (mehr oder weniger). Dankbar zu sein hilft uns, mit den Problemen des Lebens besser fertig zu werden. Wenn wir uns bewusst daran erinnern, wofür wir dankbar sind, erfüllt uns dies mit Befriedigung und Freude.
Gott sei Dank …
Ein reicher Mann beobachtet einen Bettler, wie dieser etwas aus einem Abfallkorb herausfischt. Der reiche Mann sagt sich: Gott sei Dank bin ich reich.
Der Bettler sieht einen Mann im Rollstuhl und sagt sich: Gott sei Dank kann ich gehen.
Der Rollstuhlfahrer sieht eine Ambulanz mit Blaulicht vorbeifahren und sagt sich: Gottesdank bin ich gesund.
Im Krankenhaus stirbt der Bettnachbar in einem Zweibettzimmer. Der Zurückgebliebene sagt sich: Gott sei Dank bin ich am Leben.
Erinnern wir uns täglich daran, wofür wir dankbar sein können und wir werden uns besser fühlen.
Herzlichst
Sylvia Bieber
www.sylvia-bieber.de
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