Die Kraft unserer Vorstellung und die Gesundheit
von Sylvia Bieber -
„Ich will gesund alt werden“ ist ein Satz, den ich in meiner Coachingpraxis recht häufig höre, wenn ich nach den größten Wünschen im Leben meiner Klienten frage. Und recht haben sie. Warum die Pflegekassen plündern und die Familienangehörigen strapazieren, wenn es auch anders geht.
Doch Fitness und gesunde Ernährung ist zu wenig. Es geht um mehr. Gesundheit ist nicht nur ein gut funktionierender Körper, den man im Fitnessstudio in Schuss halten kann. In allen hochentwickelten Kulturen der Geschichte spielte der Geist (die Psyche mit Verstand und Gefühlen) und die Seele im Verständnis von Gesundheit eine gleichbedeutende Rolle.
Die Grundlagen für unser Wohlbefinden im Alter werden bereits in jungen Jahren gelegt, denn es gibt keine Alterskrankheiten, sondern lediglich Jugendsünden. Und diese werden in der heutigen Zeit in großem Maße begangen:
- Hektik im Alltag
- falsche Ernährung
- Schlafdefizit, Rauchen
- Alkohol usw.
Doch neben diesen „äußeren“ Sünden begehen wir auch „innere“. Unser Denken und unsere Einstellung über Beschwerden und Defizite im Alter sind erheblich mitverantwortlich für deren Eintreten.
Wer kennt sie nicht, Sprüche wie: „Mit vierzig fangen die Wehwehchen an.“ Oder: „Ab fünfzig geht´s nur noch bergab“, usw. Und auch wenn anfangs nur spaßhaft gealbert wird, ein Teil von uns glaubt daran und wartet entsprechend auf die ersten Zeichen. Und wer es schafft, sein Denken davon frei zu halten und sich gegen solche Sätze zu verwahren hört vielleicht so etwas wie: „Komm du nur erst mal in mein Alter, dann.......“
Hypnotische Konzepte
Jeder Mensch entwickelt laufend innere Bilder. Vielfach bleiben diese Vorstellungsbilder unbewusst, obwohl sie auch im Alltag unser Denken und Handeln leiten. Der Begriff Vorstellungskraft bezieht sich nun tatsächlich auf eine psychische Kraft, die ganz konkrete physiologische Auswirkung hat. So hat etwa Edmund Jacobsen Ende der 20er Jahre gezeigt, dass der intensive Gedanke an eine bestimmte Körperbewegung die dazugehörigen Nervenzellen aktiviert. Entspannende Bilder bewirken eine Entspannung der Muskeln. Die Vorstellung, ein Gewicht zu heben, bewirkt hingegen Muskelanspannung.
Für die psychische Entwicklung ist es daher nicht gleichgültig, welche inneren Bilder wir erzeugen. Wenn wir negative Vorstellungsbilder (Krankheit, Siechtum, Schmerzen usw.) vor Augen haben, werden wir merken, wie sie uns niederdrücken und uns in unserer Handlungsfähigkeit einschränken. Ja wie sie regelrecht diese vorgestellten Situationen anziehen.
Positive Vorstellungen bauen uns hingegen auf und erweitern unsere Möglichkeiten. Das können Sie selbst erproben, wenn Sie intensiv an eine negative Situation denken, etwa an ein unangenehmes Ereignis, einen Streit, einen Unfall, ein persönliches Versagen:
Spüren Sie in sich hinein...... beobachten Sie Ihre Körperhaltung......., Ihre Atmung......, Ihre Gefühle....
Lassen Sie diese Bilder nun ganz bewusst in den Hintergrund treten. Denken Sie jetzt an eine erfreuliche Situation, vielleicht an einen schönen Urlaubstag, einen Besuch Ihrer Lieben, einen traumhaften Sonnenuntergang.
Beobachten Sie nun wieder genau...... Ihre Körperhaltung..... , Ihre Atmung......, Ihre Gefühle.....
Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken, denn alles in unserem Leben beginnt mit einem Gedanken. Aus unseren Gedanken entspringt die bildhafte Vorstellung und daraus der Antrieb zum Handeln. Also, warum sich diese Kraft nicht nutzbar machen? Lassen wir sie für uns und nicht gegen uns arbeiten.
Aus diesem Grund können wir mit Fantasiereisen arbeiten, um unser Potential, unsere Kräfte aktiv zu nutzen. Wir können innere Programme aktivieren und/oder verändern. Mit unserer Fantasie schaffen wir innere Realitäten. Wir sind die Erzeuger unserer Ideen, Gedanken und Überzeugungen. Wir bestimmen selbst, ob wir uns in negativen Bildern, Tönen, Empfindungen aalen, oder ob wir positive, uns unterstützende Bilder, Ideen, Gedanken und Gefühle kreieren.
Unsere gezielten, oder auch unbewussten, Vorstellungsbilder haben extreme Konsequenzen auf unser Verhalten und unsere Körperchemie. Vorstellungen können stärker sein, als „tatsächliche“ Erlebnisse.
Der Philosoph Epitet sagte schon vor 2000 Jahren: „Es sind weniger die Ereignisse, die den Menschen beunruhigen, als vielmehr die Vorstellungen, die er sich von diesem Ereignis macht.“
Lassen Sie uns diese Worte an einem ganz harmlosen Beispiel demonstrieren:
Stellen Sie sich eine aufgeschnittene Zitrone vor.....Ihre Farbe.... , ihre Form.... Nehmen Sie die Zitrone in die Hand... spüren Sie die Beschaffenheit der Oberfläche.... Stellen Sie sich vor, dass sie an der Zitrone riechen...... und nun etwas drücken.... den Saft der Zitrone kosten.
Beobachten Sie dabei, was diese Vorstellung in Ihrem Körper real auslöst.
Je näher, lebendiger und farbiger Bilder vor das innere Auge treten, je intensiver die Gerüche und je klarer die Geräusche wahrnehmbar sind und je extremer die Gefühle dabei mitspielen, desto schneller verwandeln sich nüchterne Worte in anziehende Visionen.
Deshalb - nutzen Sie die Kraft, die Ihnen Ihre Vorstellung bietet konstruktiv. Unser Körper reagiert auf diese Kraft – immer! Werden Sie gesund alt. Gerne helfe ich Ihnen dabei.
Herzlichst
Sylvia Bieber
www.sylvia-bieber.de
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