6 Tipps um die Angst in der Liebe zu beenden
von Sylvia Bieber -
Verlustangst, Bindungsangst, Eifersucht, Ängste bei Liebeskummer oder bei einer Trennung – die Ängste rund um das Thema Liebe sind mannigfaltig.
Auch ließe sich hier jeder Überbegriff nochmal in facettenreiche Unterthemen aufspalten. Nehmen wir zum Beispiel die Verlustangst, können wir diese differenzieren in eine Angst vor dem Alleinsein, der Ablehnung, der Wahrheit, der emotionalen Abhängigkeit, etc. Im Coaching ist es deshalb wichtig zu erfassen, welche Aspekte für den Klienten, die Klientin die schwerwiegendsten sind.
Eigentlich schließen sich Angst und Liebe gegenseitig aus, denn wo Angst ist, ist keine Liebe und wo Liebe fließt, hat die Angst keine Chance. Wenn das mal nur so einfach wäre! Denn die Frau, die weinend vor mir sitzt und schluchzend beteuert, wie sehr sie ihren Mann liebt, will nichts davon hören, dass das suchtmäßige Durchforsten seines Handys nichts mit Liebe zu tun hat. Nur weil sie ihn so liebt, treibt es sie an, sein Smartphone zu durchstöbern, so ihre Begründung.
Doch Liebe ist ein Gefühl, eine Energie, die wir nicht geben oder bekommen, sondern nur spüren können. Liebe ist etwas, was wir in uns fühlen dürfen. Dieses Gefühl können wir aktiv wahrnehmen, indem wir etwas oder jemanden lieben – jedoch auch passiv, empfangend, indem wir uns geliebt fühlen. Sowohl im aktiven, als auch im passiven Liebemodus fühlen wir uns weit, hell, frei, warm, leicht, sprühend, etc. Empfinden wir jedoch Angst, fühlt es sich eher eng an, schwer, kurzatmig, kalt, dunkel und so manches Mal auch siedend heiß.
Angst ist immer eine Reaktion auf Gefahr
Ganz gleich, ob diese Gefahr wirklich oder nur eingebildet ist - die körperliche Reaktion ist dieselbe: alle unsere Zellen ziehen sich zusammen, machen sich bereit für Abwehr und Verteidigung. Und um uns verteidigen zu können, müssen wir wissen, was los ist, müssen die Situation kontrollieren. Nur dann sind wir vermeintlich in der Lage, zu agieren. Und schon werden die WhatsApps auf dem Handy durchsucht.
In wirklich lebensbedrohlichen Situationen ist Angst durchaus angebracht. Genauso wie die Kinderlein der Angst, nämlich Misstrauen, Mangel, Schuld, Recht haben wollen, Bedürftigkeit, Zweifel, etc. in gewissen Lebenssituationen ebenfalls angemessen sind.
Willst Du in Liebesbeziehungen raus aus der Angst, dann gebe ich Dir hier 6 Tipps, die Dir dabei helfen können:
1.) Vergib Dir selbst - und dem anderen
Keiner von uns ist frei von Fehlern. Jeder strauchelt mal oder kommt vom Weg ab. Sich selbst gegenüber nachsichtiger zu sein, bewirkt meist, dass wir auch unserem Partner gegenüber milder sein können. Vergebung macht Unrecht nicht zu Recht und es rechtfertigt auch nicht. Jedoch kann man Vergebung als eine Art geistige und körperliche Entgiftung sehen, denn mit unseren negativen Gedanken und Gefühlen belasten wir uns selbst am meisten.
2.) Sei dankbar
Es gibt viele Gründe für Dankbarkeit in Liebesbeziehungen. Der erste ist der, dass es da einen anderen Menschen gibt, der mit Dir zusammen sein will. Bestimmt findest Du noch viele andere Anlässe, für die Du dankbar sein kannst.
3.) Wertschätze Dich und Deinen Partner
Zugewandt, freundlich, interessiert, offen – all dies sind Eigenschaften, die einem anderen Menschen Deine Wertschätzung zeigen. Wenn Du diese noch mit Respekt, Wohlwollen Aufmerksamkeit und Freundlichkeit verbindest, fühlt sich die andere Person geachtet und respektiert. Selbstverständlich solltest Du Dir dies auch selbst geben.
4.) Übernimm Verantwortung für Dein Tun und Lassen
Verantwortung zu übernehmen bedeutet, sich zu verpflichten, für die möglichen Folgen des eigenen Handelns einzustehen und gegebenenfalls dafür auch Rechenschaft abzulegen. Die „Schuld“ beim anderen zu suchen, ist das genaue Gegenteil davon. Gleichzeitig bist Du durch diese Selbstverantwortung in der Lage, Situationen auch selbstverantwortlich zu verändern. Während dies nicht möglich ist, wenn Du einem anderen die „Schuld“ gibst. Dann wäre der andere am Schalthebel und Du das „arme Opfer“.
5.) Rede mit Deinem Partner und zeige Verständnis
Wir alle sind aus unserer Kindheit geprägt und haben uns Abwehrmechanismen und Schutzschilde antrainiert, die im Erwachsenenalter oftmals nicht mehr hilfreich sind. In ruhigen und harmonischen Phasen der Partnerschaft sich über kommunikative Strategien auszutauschen, ist deshalb sehr hilfreich. Wenn Du von Dir weißt, dass dieses oder jenes Argument Deines Partners Dich immer wieder triggert, dann sprich das an. Zeige Verständnis für Dich und Deine Schutzmechanismus und auch für die Deines Partners.
5.) Akzeptiere das, was ist
Dieser Tipp meint nicht, dass Du einfach alles hinnehmen sollst. Doch das, was jetzt gerade so ist, wie es ist, gilt es im ersten Schritt zu akzeptieren, anstatt dagegen anzukämpfen. Dadurch verschleuderst Du keine Energie in einem sinnlosen Kampf. Die eingesparte Energie kann Dir dazu verhelfen, Dich im nächsten Schritt aus einer misslichen Lage zu befreien. Manche Dinge sind auch unabänderbar. Dann entscheide für Dich, ob Du um der Liebe willen, diese akzeptieren willst.
6.) Gib Dich hin
Hingabe ist immer bedingungslos. Die Energie der Liebe ebenso. Sich bedingungslos der Liebe hinzugeben ist das Annehmen dessen, was ist und war und es einfach so sein zu lassen. Lasse jeglichen Widerstand los. Wenn Du in Kontakt mit Deiner Seele und Deinem Herzen bist, kannst Du den Mut aufbringen, diesen Weg zu gehen.
Alle diese Tipps, sind Impulse für einen Weg, den es sich lohnt zu gehen. Nicht immer ist dieser Weg einfach. Oft kommt es zu Rückschritten und zwar immer dann, wenn die Angst sich breit macht. Doch Angst war noch nie ein guter Ratgeber. Willst Du also angstfrei Deine Liebe leben, dann nimm in Kauf, dass Du immer wieder an Dir arbeiten darfst. Viel Freude dabei!
Herzlichst
Sylvia Bieber
www.sylvia-bieber.de
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