Die Heilkraft der Pferde.
von spiritbooks -
Ute Wilhelms - Wie Pferde verletzte Seelen heilen
Eine Reittherapeutin erzählt
Pferde können unsere Seele heilen
Ich fühle mich Ute verbunden, weil sie auf ihre ganz eigene Weise das Herz und die Weisheit der Pferde entdeckt hat. Sie ist dem Ruf der Pferde und ihrer eigenen Stimme gefolgt, ohne zu wissen, wohin sie das führen wird, Schritt für Schritt. Dieser Mut, ins Unbekannte aufzubrechen, ist der Mut, zu dem die Pferde uns einladen.
Wir müssen alles, was wir wissen und worauf wir uns aus Gewohnheit stützen, loslassen – und vertrauen. Dann geschehen Wunder, dann geschieht Heilung. Etwas gerät in Bewegung, das jenseits aller Worte stattfindet. Die Menschen, die sich Ute und ihren Pferden anvertrauen, spüren es. Etwas heilt, etwas wächst, etwas wird befreit, was die Menschen lange gefangen gehalten und gelähmt hat.
Diese feinen und zugleich kraftvollen Prozesse beschreibt Ute Wilhelms mit präzisen, einfühlsamen Worten und großem Sachwissen. Sie lädt den Leser ein, die Erfahrungen selbst emotional mitzuerleben und zu verstehen. Worüber sie schreibt, hat sie selbst erlebt, erlitten, erarbeitet. Das macht ihr Buch authentisch und glaubwürdig.
Die Worte, die Ute für die Erfahrungen von zum Teil schwer traumatisierten Menschen findet, sind persönlich, und sie berühren. Wie jeder gute Therapeut zieht sich Ute nicht auf die Haltung des Besserwissers oder Überlegenen zurück. Sie öffnet sich für die Erfahrung, sie öffnet sich für die Beziehung, ganz besonders gegenüber Menschen, die unter großer Not leiden.
Die Heilung und das Wachstum geschehen im Augenblick, das lehren uns die Pferde, jenseits von Konzepten oder therapeutischer Technik - in der Verbindung, im authentischen Sein und in der Akzeptanz dessen, was ist. Dafür hat Ute ein tiefes Verständnis, auf dieser Basis geht sie ihren unverwechselbaren Weg.
Ute Wilhelms ist eine Pionierin in der therapeutischen Arbeit mit Pferden und Menschen. Sie vertraut auf ihre Intuition und innere Weisheit. Sie vertraut den Pferden als Lehrern.
Ich mag dieses Buch, ich mag diese Autorin, weil sie dem Schmerz, der Krise, der Verzweiflung nicht ausweicht, sondern mutig die dunklen Seiten der menschlichen Psyche annimmt. Der Geist des Buches erinnert an den wilden Geist der Freiheit, den die Pferde in unseren Herzen entzünden. Utes Buch, ihre Arbeit und ihr Lebensweg sind eine Inspiration und eine Einladung an viele, unerschrocken dem Weg zu folgen, auf den Pferde uns locken.
Wir lassen uns gern locken, wir folgen ihnen gern, den Pferden, aus Liebe, aus Sehnsucht, aus tiefer Dankbarkeit, dass es diese wunderbaren Geschöpfe gibt. Ich wünsche Ute Wilhelms viel Erfolg.
Ulrike Dietmann, Autorin von „Auf den Flügeln der Pferde – Eine Heldinnenreise ins Herz der Kreatur” Kirchheim/Teck, 28.06.2012
Amir Shobeiry, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie über die Arbeit von Ute Wilhems:
Mein Name ist Amir Shobeiry, ich bin niedergelassener Nervenarzt, Psychiater und Psychotherapeut. Ich arbeite seit sieben Jahren eng mit Frau Wilhelms und ihren Kolleginnen zusammen. Im Rahmen eines Pilotprojektes und später regulärer Integrierter Versorgung haben wir gemeinsam viele schwerkranke Patienten behandelt.
Meine Erfahrung mit Pferden ist sehr eingeschränkt. Ich verließ mein Heimatland 1983 auf dem Rücken eines Pferdes, das mich auf schmalen Pfaden über Abgründe getragen hat. Inzwischen bin ich jedoch ein großer Pferdebewunderer, eben durch Frau Wilhelms und ihre Arbeit.
Ziel der Integrierten Versorgung ist es, durch eine intensivierte ambulante Therapie eine stationäre Behandlung zu vermeiden. Somit unterstützen Frau Wilhelms und ihre Kolleginnen Patienten, die so schwer krank waren, dass normalerweise eine Klinikeinweisung notwendig geworden wäre. Ich betrachte die psychiatrischen Krankenschwestern, die ambulante psychiatrische Pflege betreiben, als Feuerwehrfrauen, die sich mutig in ein brennendes Haus begeben.
Frau Wilhelms zeichnet sich immer als eine besonders tapfere, einfühlsame, kompetente und fähige Person aus, die schwierige Situationen nie gescheut hat. Dabei ist sie immer behutsam und bedacht vorgegangen.
Bild: Ute Wilhelms
Frau Wilhelms Erfolge, Menschen zu helfen, basieren einerseits auf ihrer Erfahrung und Kompetenz als psychiatrische Fachkrankenschwester und Pflegedienstleitung, andererseits benutzt sie ihren geheimen Zauberstab, die intuitiven Fähigkeiten und Wahrnehmungen ihrer Therapiepferde bei der Reittherapie zur Unterstützung von psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen.
Frau Wilhelms überrascht mich immer wieder mit der Faszination des psychiatrisch-psychotherapeutischen Einsatzes von Therapiepferden.
Meine erste Rückmeldung erhielt ich von meinen Patienten, die gerade die erste Stunde der Reittherapie absolviert hatten. Sie berichteten aufgeregt und mit leuchtenden Augen von ihren Erfahrungen bei der ersten Therapieeinheit.
Eine Patientin erzählte mir gerührt, dass sie, als sie dabei war, das Pferd in der Herzgegend zu striegeln, etwas gespürt hatte, was jahrelang verborgen war. Sie ist nach Hause gefahren und sagte zu ihrem Mann: „Umarme mich” - zum ersten Mal nach 10 Jahren.
Ich bin während der letzten sieben Jahre immer wieder Zeuge von unglaublichen Erfolgen von Frau Wilhelms und ihrer Reittherapie gewesen. Ich vermute, dass viele unserer heutigen Psychotherapietechniken auf den Verstand zielen und weniger aufs Gefühl. Während der Therapieeinheiten sollte versucht werden, die Gefühle zu erreichen, so geschieht es im Moment hauptsächlich über die Sprache. Das bedeutet, dass schon vorher der Prozess der Übersetzung von Gefühlen über den Verstand erfolgt ist. Anschließend wird das gesprochene Wort übertragen, verstanden und wieder in Gefühle übersetzt.
Das Einzigartige bei der Reittherapie ist, dass Gefühle ohne Sprache durch die Therapiepferde wahrgenommen und wiedergespiegelt werden.
Die Reittherapie ist nicht nur für depressive und angstkranke Menschen eine große Hilfe gewesen. Auch unsere sensiblen und schwer therapierbaren traumatisierten Patienten konnten durch die Hilfe der Pferde wieder Vertrauen fassen und ihre verwirrenden inneren Gefühle besser verstehen und beherrschen lernen.
Wichtig ist dabei zu erwähnen, dass einige traumatisierte Personen gar keinen Zugang mehr zu ihren eigenen Gefühlen und Erinnerungen hatten. Erst durch die Hilfe der Pferde war es möglich, die entsprechenden Signale wahrzunehmen und den Betroffenen zu helfen, ihre verborgenen Gefühle wiederzuentdecken. So konnten andere Therapiewege eröffnet werden.
Einen einmaligen Effekt hat die Reittherapie bei Patienten mit unbewussten Aggressionen und Gereiztheit. Menschen, die sich immer wieder fragen, warum die anderen gemein sind, sehen ihre eigenen Anteile dabei überhaupt nicht. In diesen Fällen ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Betroffenen die Rückmeldung der Therapeuten akzeptieren, dass Aggressionen ursprünglich durch sie selbst entstehen, gering. Eher wird der Therapeut auch als aggressiv und ungerecht eingestuft, wie alle anderen.
Ich habe in mehreren Fällen erlebt, wie Frau Wilhelms und ihr Team diesen Patienten durch Hilfe der sensiblen Pferde vor Augen geführt hat, von wem die unbewusste Aggression ausgeht. Ohne diese wertvollen Erkenntnisse wäre eine Therapie dieser Menschen schwierig bis unmöglich gewesen.
Ich hoffe, dass die Reittherapie irgendwann wie eine medikamentöse Therapie zum Standardinstrument unserer psychiatrischen nervenärztlichen Angebote gehört. In vielen Fällen ist sie wirksamer und auf jeden Fall nebenwirkungsärmer.
Das Buch von Frau Wilhelms zeigt anschaulich, wie die pferdegestützte Therapie in der Praxis funktioniert und schafft somit einige Vorurteile aus der Welt. Diese Form der Therapie befindet sich noch im Entwicklungsstadium. Aber mich als Facharzt hat Frau Wilhelms Arbeit überzeugt und ihre Erfolge geben ihr Recht.
Ich wünsche Frau Wilhelms, ihrem Team aus Kolleginnen und Pferden und natürlich ihren Patienten alles Gute. Auf weitere gute Zusammenarbeit!
Amir Shobeiry,
Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie
Peine, 19.10.2012