Bewusstsein und substanzielles Vertrauen - Teil 2.
von Sara Marija Hardenberg -
Substanzielles Vertrauen -
Die Erkenntnis, auf welche seiner Werte man vertrauen kann, ist die Basis für das eigene Selbstvertrauen (siehe Teil 1 „Substanzielles Vertrauen“). Und durch die Reflexion über die eigenen Werte entsteht der Kontakt, der Bezug zu sich selbst, kann man die Brücke zur eigenen Seele schlagen. Und indem man sich der eigenen Seele nähert, sich somit auch dem Göttlichen zuwenden.
Wahrhaftig, nachvollziehbar, ganz praktisch und einfach. Nicht über die geistige Welt das Göttliche zu erfahren, sondern viel direkter, unmittelbarer, aber auch einfacher und sicher nicht so spektakulär - über seine eigene Seele. Die Göttlich ist. Und wir Menschen über unsere Seele das Göttliche leben und zum Ausdruck bringen können. Also in innerem Gespür darüber zu sein, was denn im Sinne Gottes ist. Ganz sicher, sich seelisch zu leben und zu geben. Über seine eigenen inneren Werte.
Nun ist durchaus möglich und auch sehr wahrscheinlich, dass man bei genauer Prüfung, in sich feststellen muss, dass es mit inneren Werten bisher nicht so gut bestellt war, dass man vielleicht eine gewisse Vorstellung in sich hat, von Werten, die ja ganz chic sind, die jedoch in letzter Konsequenz gelebt werden wollen. Und man darüber eventuell feststellen muss, dass man zwar einen gewissen Wert gerne in sich sehen möchte, aber ehrlicherweise nicht bereit ist, diese konsequent zu leben.
Oder es einfach bisher nicht klar war, was es bedeutet, einen gewissen Wert in aller Konsequenz nach Außen zu tragen. Man zugeben müsste, dass dieser Wert im Besten Fall nur sporadisch, wenn überhaupt, zum Einsatz kommt.
Im Geiste des „ein bisschen Schwanger seins“ muss man dann erkennen, dass man sich des einen oder anderen Wertes in sich eben nicht wirklich sicher sein kann. Und da sind die Stolperfallen des eigenen Egos enthalten. Des Egos, was einem dann, wie am Beginn beschrieben, in Unsicherheit verfallen lässt, weil es doch irgendwie nicht stimmt, was man sich so vorgestellt hat, oder die Situation doch nicht so ausgegangen ist, wie sie zu „erwarten“ war.
Und ohne das Bewusstsein über eigene Werte zu verfügen, kann der spirituelle Mensch verständlicherweise zu anderen Mitteln greifen, die ihm Vertrauen einflößen, wie einen Engel zu rufen. Und darüber sagen zu können: „Ich vertraue auf die Engel.“ Einem inneren Rufen an eine geistige Äußerlichkeit.
Um so wichtiger ist es dann, in sich tatsächlich eine Inventur vorzunehmen und sich zu fragen: „Worauf kann ich mich in mir wirklich verlassen?“ und im weiteren Schritt: „Worauf kann ich mich in mir selbst nicht verlassen?“ Und auch da sehr klar und ehrlich mit sich selbst umzugehen und vor sich selbst zu sagen: „Da misstraue ich mir“.
Denn, sich darüber klar zu sein, wo man sich selbst eben nicht vertrauen kann, nähert einen viel ehrlicher wieder an seine eigene Seele heran, als ohne das klar zu haben, eine Enttäuschung nach der Anderen mit sich zu erleben und dann eher unbewusst sich nicht selbst zu vertrauen.
Diese vorsichtige, neue Haltung bringt einen wieder in Verantwortung zur eigenen Seele. Es kann dann zum Anlass werden, zur Entscheidung zu kommen, eben an sich an dem Punkt arbeiten zu wollen. So lange sich da zu überprüfen, bis man sagen kann: „Ja, ich kann mir in dem Punkt vertrauen. Weil ich jetzt weiß, dass ich das wirklich lebe.“ Ohne jegliche Selbstbeweihräucherung oder Selbstbetrug.
Sowie das Wissen darüber wächst, was man in sich zur Verfügung hat, an Werten, wächst auch die innere Ruhe und Gelassenheit, sich dem Leben zu zeigen und sich seinem Leben frei auszusetzen. Eben seelisch entspannt. In Vertrauen auf sich selbst, auf seine Seele, auf das Leben.
Und so gerät das eigene Leben zur eigenen Eroberung, ohne in Passivität des Hoffens, Bangens und Wartens verfallen zu müssen. Es passiert nichts von alleine. Aber alles mithilfe der eigenen Seele. Und so können wir selbst uns in unsere Seele bewegen und sie uns für unser Leben erobern, und uns unsere eigene Göttlichkeit. Und diese leben. Ganz im Sinne Gottes.
Herzlichst Sara Marija Hardenberg