Bewusstsein: Das Ego und die Zeitenwende.
von Sara Marija Hardenberg -
In unserer Gesellschaft nimmt das Ego einen hohen Stellenwert ein. Es geht in unserer Zeit mehr denn je um Identifikation, Sinnsuche, um das Finden und Verwirklichen der eigenen Persönlichkeit und dessen Durchsetzung. Besonders ist man dazu ermutigt und angetrieben, zu funktionieren.
Selbst die Spiritualität bietet scheinbar viele Mittel und Techniken der Selbstverwirklichung, des Wachstums und Aufstiegs an. Wobei das Thema „Aufstieg“ des Menschen und der damit verbundenen, viel beschriebenen Zeitenwende in der Spiritualität starke Aufmerksamkeit genießen.
Spiritualität – eine Spielwiese des Egos
Was das Ego betrifft, ist in der Spiritualität der Spielraum für Missverständnisse gewachsen und sie auszuüben wird mithilfe des eigenen Egos noch begünstigt. Man unterscheidet sich zum Beispiel dadurch, dass man besonders viel über eine Sache, eine Energie, Technik, über die Geistige Welt, bescheid weiß und darüber sich mitteilen und anderen Menschen begegnen kann.
Unbemerkt steht man im Konsum des eigenen Egos, obwohl man meint, doch so viel „Gutes“ zu tun. Gemessen an den vielen Techniken, Zertifikaten und Einweihungen, die man durchlaufen hat. Es stellt sich jedoch die Frage, ob man je dadurch eine Qualifikation inne hat, sein Leben aus sich selbst heraus erfolgreich gestalten zu können. Geschweige denn dadurch in die Lage versetzt wird, menschlich erfahren und seelisch sicher andere Menschen begleiten zu können. Zu sagen, man sei spirituell kommt ansonsten einem Lippenbekenntnis gleich. Doch insbesondere für spirituelle Menschen sollte die Anforderung gelten, keine Lippenbekenntnisse mehr abzugeben.
Bisher war die Vorstellung allgegenwärtig, dieser spirituelle Aufstieg geschehe von selbst, auf geistiger, energetischer Ebene, über einen Anstieg der allgemeinen Energie, der sich global auswirke. Initiiert durch den Kosmos, eingeleitet durch die geistige Welt, die Engel und aufgestiegenen Meister. Jedoch, wie wirkt sich dies aus – auf „geistiger und energetischer Ebene“? Wie zeigt sich das in unserem tatsächlichen Leben?
Die Seele und unser göttliches Bewusstsein
Dieser Aufstieg hat tatsächlich einen sehr ernsten Zusammenhang. Geht es dabei doch um den seelischen, ja allem voran den „innerlich nachvollziehbaren und bewussten“ Aufstieg des Menschen. Lediglich daran verbal teilzuhaben, oder davon nur „zu wissen“, reicht nicht mehr aus. Ohne diesen Aufstieg umsetzen zu können, bleibt er theoretisch und unerheblich. Dass er von alleine geschehe ist ein Irrtum.
Die Zeitenwende kann sich nur auswirken, sowie wir dafür auch die Verantwortung übernehmen. Und die Umsetzung, dieses Manifestieren von Bewusstsein, kann nachhaltig, wahrhaftig greifbar erst in unserer eigenen Seele geschehen. Bei jedem einzelnen Menschen, im Alltag.
Es wird Zeit, die Seele ernst zu nehmen
Wir sind in dieser Zeitenwende eingeladen, uns für unsere Seele zu entscheiden. Nehmen wir unsere Spiritualität wirklich ernst, nehmen wir auch das Göttliche in uns ernst. Dann haben wir unsere Seele, als Teil des Göttlichen in uns, ernst zu nehmen. Sind wir spirituell ausgerichtet, bedeutet dies, dass wir vor allem seelisch ausgerichtet sind.
Dies führt zu Entscheidungen, die Konsequenzen mit sich bringen. Das Ego hält jedoch die Seele zurück. Das Ego ist der Seele größter Feind.
Ohnmacht – die Macht unseres Egos
Um seelisch aufzusteigen, müssen wir das Ego eliminieren. Diese Konsequenz jedoch wird vom Ego nicht akzeptiert. Es diskutiert, dass wir es doch bräuchten. Das Ego kann nicht nur eine scheinbar positive Identifikation sein, es ist vor allem gerade dann aktiv, wenn wir meinen, etwas Entscheidendes für unser Leben nicht zu haben oder nicht zu können.
Der Mangel, unsere Unvermögen, der emotionale, familiäre Werdegang, geben uns scheinbar den Weg vor, was wir tatsächlich zuwege bringen, oder wo wir scheitern. Wo wir meinten, keine Chance bekommen zu haben, glaubten ,den Mangel zu „füllen“ oder über einen Status quo uns in Sicherheit zu wähnen.
Sei es beispielsweise unser Partner, welcher uns zwar schlecht behandelt, der aber unsere Auskommen sichert. Oder die Arbeit, die uns nicht erfüllt und bereichert, aber wir darauf angewiesen sind, da wir nichts anderes gelernt haben oder es so wenige andere gute Stellen gibt. Diese vermeintliche Sicherheit gibt es nicht. Sie ist eine Erfindung des Egos.
Unsere Seele, mit ihren seelischen Werten und unendlicher Lösungskreativität ausgestattet, hat ihre eigene Möglichkeit, die gewünschten Zustände selbst zu erreichen. Sie ist die Instanz, die uns wahrlich schöpfen lässt, was wir seelisch, tief in uns, eigentlich „wissen“, wenn wir aufrichtig hinhören.
Herzlichst
Sara Marija Hardenberg
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