Resonanz oder wo schwinge ich mit?
von Rüdiger Dahlke -
Eine Kursteilnehmerin, die als erfolgreich und selbständig auffällt, klagte nach einem Urlaub, dass sie - wie ihre Freundin - ständig an Männer gerate, die immer nur das eine wollen: wohnen und einziehen. Drei Tage nach dem Urlaub war ihr Bekannter mit Sack und Pack angereist und wollte bei ihr bleiben, und es hatte sie die Beziehung gekostet, solches zu verhindern. Dass Männer tatsächlich so seien, „bewiesen“ die ähnlichen Erfahrungen der Freundin.
Tatsächlich klagen aber viele Frauen das genaue Gegenteil, dass „die Typen sich nie trennten und nie einzögen“. Das trifft allerdings Frauen, die sich nichts sehnlicher wünschen. Bernhard Ludwig sagt aus der Perspektive dieser Frauen, die Männer seien wie die Toiletten „besetzt oder beschissen“.
Nun sind „die Männer“ offenbar weder so noch so, wie „die Frauen“ übrigens auch nicht. „Die Frauen“ gibt es gar nicht. In Wirklichkeit haben verschiedene Menschen verschiedene Resonanzen. Man bekommt – einfach gesagt – immer genau, was man gerade lernen muss.
Und das gilt für Partner wie für Politiker und Krankheitsbilder. Die eigenen Probleme und Symptome sind kein Zufall, sondern genau diejenigen, an denen gerade jetzt etwas zu lernen ist. Nur wenn ich die „Nase voll“ habe, werde ich mir eine Erkältung einfangen, nur dann habe ich die notwendige Resonanz zu den notwendigen Erregern aus dem Clan der Rhinoviren. Der Volksmund weiß davon mehr als die Universität. „Ein Unglück kommt selten allein“, sagt er und kennt das „Gesetz der Serie“.
Das ist das Wissen, dass man seine Erfahrungen solange macht, bis man sie verstanden und verarbeitet hat und das Prinzip dahinter akzeptiert. Insofern sind Pechvögel und Unglücksraben Menschen, die das „uranische“ Urprinzip nicht verstehen. Sie bleiben solange in Resonanz zu Unfällen und Katastrophen, wie sie diesem Prinzip auf anspruchsvolleren Ebenen nicht gerecht werden.
Glückskinder haben es da leichter, sie haben das Prinzip intuitiv oder bewusst verstanden und landen auf der sicheren und angenehmen Seite des Lebens. Sie sind in Resonanz zu Glück und genießen es in der Regel. So wäre es nahe liegend, die eigenen Resonanzen ehrlich anzuerkennen, die Verantwortung dafür zu übernehmen und das Anstehende zu lernen, anstatt über die Ungerechtigkeit eines Schicksals zu jammern, dessen Wirkweise man nur nicht verstanden hat.
Alles macht mehr Spaß, wenn man die Regeln durchschaut und auf der glücklichen Seite mitspielt – im großen Spiel des Lebens. Allerdings gilt es auch die Hierarchie unter den Schicksalsgesetzen zu verstehen und da steht das Polaritätsgesetz noch deutlich über dem der Resonanz.
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