Burn-out und die Stressresilienz.
von Dr. med. Roger Eisen –
Burn-out - Stressresilienz.
Interessanterweise bekommt auch nicht jeder, der ein stressvolles Leben führt, einen Burn-out. Denn Stress haben und Stress empfinden hängt immer von der persönlichen Stresstoleranz und damit von der Persönlichkeit des Betroffenen ab. Diese Fähigkeit, Stress zu ertragen und zu kompensieren, entscheidet darüber, ob die Person jemals Folgeschäden bekommt. Man nennt die Fähigkeit, Stresszustände zu ertragen auch Stressresilienz.
Wer schon einmal Stress kennengelernt hat, weiß, dass zwei Faktoren darüber entscheiden, ob aus Eustress (gesundem Stress) ein Dysstress (kranker Stress) wird. Neben den stressauslösenden Momenten (= Stressoren), wie etwa zu viel Arbeit, sind es die persönlichen stressverstärkenden Gedanken und Motive, die eine entscheidende Rolle spielen. Zu diesen Stressverstärkern zählen folgende Einstellungen:
Perfektionismus: Ich muss alles perfekt machen.
Ängstlichkeit: Ich muss immer vorsichtig sein.
Mangelnde Abgrenzung: Ich muss immer beliebt sein.
Hohe Selbsterwartung: Ich muss immer stark sein.
Überforderung: Ich schaffe das nicht.
Gratifikation: Ich bekomme zu wenig für mein Engagement.
In der Praxis bedeutet das: Nicht jeder, der viel Stress hat, muss auch darunter leiden. Erst die Einstellung zum Stress stellt das größere Problem dar. Man macht sich den Stress oftmals selbst!
Im kommenden Artikel zum Burn-out Syndrom gehe ich auf das Thema „Stresstest und Test auf Burn-out-Risiko“ gerne näher ein.
Herzlichst Dr. med. Roger Eisen