Burn-out und die Prävention.
von Dr. med. Roger Eisen -
Die erforderlichen Maßnahmen, um Burn-out vorzubeugen beziehungsweise ihn zu verhindern, überschneiden sich logischerweise mit den Ursachen der Krankheit. Schafft man es beispielsweise nicht, für die eigene Entspannung mehr Zeit zu investieren oder sein Leben einigermaßen stressarm zu führen, wird dieser Lebensstil zu einer wichtigen Ursache für das Burn-out-Syndrom.
Frustration, ein Begriff, der oft in Zusammenhang mit Burn-out gebracht werden kann, lässt sich vermeiden, indem man seine eigenen Grundbedürfnisse aufdeckt und befriedigt, vermehrt auf sich selbst achtet und sich vor allem akzeptiert, so wie man ist. Stellen Sie keine unrealistischen Erwartungen an sich selbst, weder im beruflichen noch im privaten Bereich, streichen Sie den zwanghaften Wunsch nach universeller Anerkennung und versuchen Sie, ein möglichst gesundes und harmonisches Leben zu führen.
Spielen Sie keine Rolle, die andere von Ihnen erwarten, sondern bleiben Sie so, wie Sie selbst sein wollen!
Damit Sie das Burn-out-Syndrom rechtzeitig bei sich oder Angehörigen besser erkennen können, liste ich Ihnen abschließend noch einmal die wichtigsten Phasen dieses Krankheitsbildes auf. Diese verschiedenen Phasen beruhen auf Erfahrungsberichten von Betroffenen!
Burn-out Phase 1: Diese resultiert hauptsächlich aus diversen Enttäuschungen, die man erlebt, wenn man sich zu enthusiastisch und hingebungsvoll einer Sache widmet, jedoch nicht die gewünschte Anerkennung dafür bekommt. Man wird immer unzufriedener und ist aufgrund der großen Erwartungen an sich selbst völlig erschöpft. Die Betroffenen merken zwar, dass etwas nicht stimmt, ein Burn-out wird in dieser frühen Phase allerdings meist noch nicht in Erwägung gezogen.
Burn-out Phase 2: Auf die soeben beschriebene Frustration folgt nun eine emotionale Abgestumpftheit, in der die Betroffenen auf Distanz zu ihren Mitmenschen gehen und sich von sozialen Aktivitäten weitgehend fernhalten. Durch Medienberichte oder bereitgestellte Informationen im Internet erfährt der Erkrankte, dass seine missliche Lage einen Namen hat: Ein Burn-out-Syndrom wird vermutet.
Burn-out Phase 3: Die betroffene Person versucht, sich nun mit dieser Problematik auseinanderzusetzen, muss jedoch schnell feststellen, dass kurzfristige Aktionen zwar manchmal zu einer Linderung der Symptome beitragen, eine anhaltende Besserung findet jedoch selten statt. Diese Hoffnungslosigkeit trägt wiederum dazu bei, dass sich der Betroffene nur noch hilfloser und frustrierter fühlt und keinen Ausweg mehr sieht.
Burn-out Phase 4: Im Endstadium der Verzweiflung angekommen, bleibt dem Patienten oft keine Wahl mehr, als sich professionelle Hilfe zu suchen. Leider sieht die klassische schulmedizinische Therapie oft Medikamente wie Antidepressiva oder Langzeit-Therapiesitzungen zur Heilung dieser Krankheit vor.
Zwar kommt es oft zu einer raschen Besserung, eine anhaltende Linderung oder Heilung kommt jedoch nur durch eine radikale Umstellung des Lebensstils, sowohl in Bezug auf das Privatleben, den Arbeitsplatz als auch auf die Ernährung zustande.
Lassen Sie es bitte möglichst nicht so weit kommen. Beachten Sie die Burn-out Frühwarnsymptome, die Sie vielleicht selbst schon spüren oder aber von lieben Angehörigen und Freunden vermittelt bekommen. Nehmen Sie rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch und versuchen Sie, Eigenverantwortung für Ihr Leben zu übernehmen. Sie sind der Schöpfer Ihres Lebens!
Ihr Dr. med. Roger Eisen