Burn-out und Stresshormon Cortisol.
von Dr. med. Roger Eisen -
Stresshormon Cortisol in Bezus auf Burn-out.
Das wichtigste Stresshormon hat viele Wirkungen im Körper, die der optimalen Anpassung des Organismus an akute und wiederkehrende Belastungssituationen dienen: Stoffwechselaktivierung und Energiebereitstellung, Temperatursteigerung, kognitive und emotionale Aktivierung, Schmerzhemmung, Entzündungshemmung, aber Blockierung des Wachstumshormons und der Immunabwehr.
Cortisol wird in der zweiten Nachthälfte produziert und führt zu einem charakteristischen Tagesverlauf der Hormonspiegel. Morgens gegen 6 Uhr haben wir die höchsten Konzentrationen, die im weiteren Tagesverlauf wieder abfallen.
Akuter Stress führt besonders zu erhöhten Morgenwerten bei erhaltener circadianer Rhythmik, während chronischer Stress erhöhte Werte bei aufgehobener circadianer Rhythmik bedingt. Schließlich kommt es nach lang andauerndem Stress zu Burn-out mit deutlich abgefallenen Werten oder aber zu einem Anstieg während des Tages (circadiane Inversion). Besonders gut lässt sich dieser Cortisolverlauf über eine Speicheldiagnostik messen.
Dehydroepiandrosteron (DHEA)
DHEA wird genau wie Cortisol in der Nebennierenrinde produziert und gilt als dessen Gegenspieler. Es dient als Vorstufe der meisten NNR-Hormone (auch des Cortisols), hat aber auch direkte Hormonwirkungen.
Die Blutspiegel sind stark altersabhängig und fallen bis zum 70. Lebensjahr um bis zu 90 % ab. Es wirkt leicht anabol, cholesterinsenkend (vor allem LDL), antidepressiv, antientzündlich und im Gegensatz zu Cortisol immunstimulierend.
DHEA kann auch direkt im Gehirn gebildet werden. Es fördert die Motivation und steigert die Gedächtnisleistung. Bei Burn-out-Syndromen kommt es zu einem deutlichen DHEA-Mangel.
Bleiben Sie gesund!
Dr. med. Roger Eisen