Zeit eine unbekannte Größe oder die Maßeinheit für Veränderung.
von Peter Classen -
Die Zeit.
Eine unbekannte Größe, oder aber die Maßeinheit um Veränderung zu messen.
Wir alle kennen das. „Die Zeit läuft mir nur so davon. Ich weiß gar nicht, was ich zuerst machen soll“. Oder: „Es ist so langweilig. Die Zeit will einfach nicht vergehen.“ Solche Aussagen sagen und hören wir täglich.
Um die Zeit jedoch erfassen zu können, ist es wichtig, die Zeit zu verstehen. Da ich kein Theoretiker bin sondern ein Praktiker, lade ich sie mit diesem Artikel zu einer inneren Zeitreise ein.
Wenn sie mögen, setzen sie sich einmal vor einen Baum, und beobachten ihn bewusst.
Schauen sie ihn kurz an, und schließen sie dann die Augen. Das in diesem Augenblick wahrgenommene Bild ist in ihrem Bewusstsein gespeichert.Es steht, wie auf einem Foto.
Manchmal lade ich Menschen ein, den Baum einmal anzusehen, und etwas später ihn nochmals anzusehen, und frage dann, ob der Baum beim zweiten Betrachten genauso aussieht, wie beim Ersten. Nahezu immer wird mir dann gesagt, dass er gleich aussieht. Und das ist der Irrtum in unserer Wahrnehmung.
Der Wind spielt mit den Zweigen und Blättern, und sie sind unaufhörlich in einer anderen Anordnung. Von Sekunde zu Sekunde verändern sich sein Bild und seine Daseinsform.
Zwischen Sommer und Winter erkennen wir diesen Unterschied sofort, doch im Augenblick des Betrachtens meinen wir, das der Baum immer gleich aussieht. Und eben dieses tut er nicht, denn er verändert sich von Augenblick zu Augenblick. Er lebt.
Genau so ist es beim Menschen und allem was ist. Der Bart ist um einen tausendstel Millimeter gewachsen. Ein Haar ist ausgefallen, und die körperliche Bewegung ändert sich fortlaufend. Dies ist die immerwährende Veränderung des Lebens.
Weshalb brauchen wir nun aber die Zeit?
Um genau diese Veränderungen in unserem Bewusstsein und Geist zu erkennen und zu erfassen. Wir alle sind in einer konditionierten Welt aufgewachsen, in der wir Muster und Glaubenssätze übernommen haben, die uns oft bis heute noch prägen.
Sobald wir dies erkannt haben, und vor allen Dingen auch zulassen, können wir erkennen, dass unsere Vorstellungen eben übernommene, und nicht unsere eigenen Seelenwünsche sind. Solange die Seele jedoch nicht das lebt, was ihrem Auftrag entspricht, rebelliert sie. Dies bringt oft Krankheiten mit sich, die uns sagen wollen: „Hey, da stimmt was nicht“.
Um dies zu überwinden, bedarf es der Vergebung. Nicht die Vergebung aus dem Verstand, sondern die Vergebung aus dem inneren des Herzens. Sobald dies geschehen ist, löst sich der innere Schmerz (Eckhard Tolle nennt dies den inneren Schmerzkörper) auf, und die Seele beginnt in ihrer Berufung zu leben.
Und sobald wir in der Berufung leben, löst sich die Zeit auf. Jetzt leben wir im >hier und jetzt<, und erschaffen unsere neue Erde – jenseits von Raum und Zeit.
Jesus sagte: „Liebe deine Feinde“.
Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass viele meiner „Feinde“ in Wirklichkeit meine größten Lehrer waren. Sie waren es, die mich zur inneren Suche führten.
Gemeinsam sind wir stark
Ihr Peter Classen