Ein wunderbares Erlebnis mit zwei „Verhaltensauffälligen“ (ADS und ADHS) Jugendlichen.
von Peter Classen
Im September 2010 war ich auf einer großen Gesundheitsmesse mit meinem Infostand, die über drei Tage ging. Kurz nach der Messeeröffnung standen zwei Jugendliche vor meinem Stand, und flaksten herum. Dabei schauten sie auf meine Bücher und Infozettel, stellten aber keine Fragen, und verschwanden kurz darauf wieder.
Ihr Auftreten war, wie bei Jugendlichen oft der Fall, im ersten Moment Angst einflößend. Pickel im Gesicht, Hose in den Kniekehlen und das Käppi schief auf dem Kopf.
Sie kamen die ganzen drei Tage über immer wieder an meinen Stand, und am zweiten Tag sagte einer zu mir: „Mann Peter, kannst du nicht einmal weggucken, wir wollen dir ein Buch oder eine CD klauen“.
Daraufhin lächelte ich sie an, und sagte: „Ich möchte sie aber Verkaufen, da ich von dieser Arbeit lebe“. „Schade“ sagte einer, „Wir haben überhaupt kein Geld mehr“. So hatten sie mir auf ihre Art zu Verstehen gegeben, das sie an meiner Arbeit interessiert waren.
Am Ende der Messe standen sie am Ausgang gegenüber von meinem Stand, und einer fragte jeden, der hinausging, ob er Kinder zuhause oder in der Verwandtschaft habe. Hatte einer Kinder, griff er in einen Plastiksack, und holte ein oder mehrere (je nach dem wie viele Kinder) kleine Stofftiere heraus, und drückte sie ihnen in die Hand. Ich ging zu ihnen, und fragte sie, wo sie die vielen Tiere denn herhatten. Einer Antwortete entrüstet: „Das musst du dir mal vorstellen. Die hat grade so ein Messefutzie in einen Mülleimer geworfen. Der ist wohl zu faul, die wieder mitzunehmen. Die gehören doch nicht in den Müll. Damit kann man doch Kindern eine Freude machen“.
So verteilte er die Stofftiere, und wir kamen erstmals in ein offenes Gespräch. Beide erzählen mir, dass sie viele Jahre mit Ritalin ruhig gestellt worden waren, und sich dann geweigert hatten auch nur noch eine Tablette zu nehmen. Dem einen war ADS, dem anderen ADHS diagnostiziert worden, und beide waren Legastheniker. Also Bilderdenker. Einer sagte dann zu mir: „Die CD auf deinem Tisch >Anders zu sein ist das Normale- Die Welt der Bilderdenker< interessiert uns, aber wir haben überhaupt kein Geld. Aus heiterem Himmel sagte der andere dann zu mir: „Sollen wir dir gleich beim Abbauen und heraustragen helfen?“.
Über dieses Angebot war ich sehr glücklich, da man nach einer langen Messe doch ziemlich ausgepowert ist, und nahm es mit Freude an.
Beim Einpacken steckte ich als erstes eine CD in meine Jackentasche, und eine halbe Stunde später war alles im Auto verstaut. Die Jugendlichen hatten von sich aus die Kisten sauber ins Auto gestapelt, und beim Verabschieden drückte ich ihnen die CD in die Hand, und alle waren Zufrieden. Das letzte was sie sagten, war: „Klasse. Die pfeifen wir uns gleich rein“.
Ja, diese Jugendlichen waren tatsächlich verhaltensauffällig, aber ausschließlich positiv.
Dieses Beispiel widerlegt auch die These vieler „Fachleute“, das Menschen nur zu Leistung bereit sind, wenn sie druck bekommen, und zu etwas gezwungen werden.
Und genau das ist es, was bei Indigos überhaupt nicht geht. Wir können nur aus uns heraus motiviert werden. Haben wir den Sinn und Nutzen für uns und unsere Mitmenschen erkannt, sind wir von uns aus auch bereit Leistung zum Wohle aller zu bringen.
Ihr Peter Classen
Ps. Die CD ist im Handel nicht erhältlich, sondern ausschließlich bei mir. Der Preis beträgt 15 Euro. E-Mail: info@peter-classen-fantasiereisen.de