Indigo-Menschen.
von Peter Classen -
Beginnen möchte ich diesen Artikel mit einem Satz, den mir vor wenigen Tagen eine junge Frau, die im sozialen Bereich tätig ist, gesagt hat. „Ich möchte gerne mit Behinderten -Schwerpunkt Autisten- arbeiten. Von denen kann man so viel lernen“.
Dieser Satz ist meines Erachtens so unzulässig.
Die Begleitung von Indigo Menschen.
Weshalb werden Menschen, von denen man offenkundig lernen will und kann, zuerst als Behinderte abgeurteilt? Kann es sein, das man zuerst seine eigene soziale Absicherung in den Vordergrund stellt? Kann es sein, dass wir aus diesem Grund in unserer Gesellschaft Behinderte zuerst erschaffen, indem wir nicht respektieren, dass es Menschen gibt, die einfach anders sind, um dann daraus unser Leben zu finanzieren?
Bevor man als Therapeut, Heiler oder Lehrer beginnt Indigo-Menschen zu begleiten, sollte sich jeder diese Frage zuerst bewusst, und ehrlich zu sich selbst, stellen. Indigos durchschauen ein falsches Spiel sofort. Deshalb ja auch die hohe Therapieresistenz der Betroffenen.
Als nächstes lade ich sie ein, einmal in sich hinein zu spüren, was Sie beim Lesen dieser Zeilen fühlen und denken. Sollten Gedanken in Ihnen auftauchen, wie: „Was bildet der sich ein. Das ist ja wohl die Höhe, was der da schreibt. Der spinnt ja total“, dann seien Sie versichert, dass ich nicht spinne, und auch nicht der Grund bin, weshalb Sie sich jetzt aufregen.
Der Grund Ihrer Aufregung ist einzig und allein Ihr eigenes Ego, das Ihnen vorgaukelt, sie haben mit Ihrer Meinung, das diese Menschen behindert sind und Ihre Hilfe brauchen, recht haben. Dieses Bild hat jedoch weder etwas mit den Betroffenen zu tun, noch mit Ihrem höheren Selbst.
Es ist vielmehr das Bild, das Ihnen von anderen (Ausbildern) suggeriert wurde, und Sie haben dies unbewusst übernommen.
Wenn wir als Kind das gesagt haben, was die Lehrer oder Eltern hören wollten, bekamen wir eine gute Note, und somit Anerkennung. Dadurch haben wir alle uns angewöhnt, das zu sagen, was Andere hören wollten, und so den Zugang zu unserer eigenen Wahrheit verloren.
Ein Diplom an einer Hochschule erhalten wir auch nur, wenn wir das sagen und schreiben, was der Ausbilder für richtig hält. Es hat jedoch nichts mit uns und unserer eigenen Wahrheit zu tun. Es ist die Meinung Anderer.
Diesen Artikel habe ich in Dangast an der Nordsee geschrieben, während ich meinen Infostand dort hatte. Auf einmal stand eine Lehrerin aus Berlin vor mir, sah einen Zeitungsartikel über meine Arbeit mit der Überschrift: >Legasthenie ist ein Geschenk<, und las die Rückseite meines Buches >Indigo-Menschen und der Weg aus dem BurnOut<. Unmittelbar platzte es aus ihr heraus. „Oh Gott sie ärmster“. In ihrem übernommenen Bild bin ich ein Mensch, der unter Legasthenie und ADS leidet. Sie hatte jedoch nicht mitbekommen, dass ich in keinster Weise leide. Im Gegenteil. Ich genoss das schöne Wetter, freute mich über die vielen Begegnungen mit lieben Menschen, und wenn Kinder vorbei kamen, erzählte ich einfach Märchen. Sie nahm nicht einmal wahr, mit welcher Freude ihre eigene Tochter meinem Märchen zugehört hatte.
Deshalb ist es eine Grundvoraussetzung um Indigos begleiten zu können, uns zuerst mit unserem Ego, und dem verletzten inneren Kind in uns zu befassen. Auch bin ich zu tiefst davon überzeugt, dass ein jeder Mensch dieses verletzte innere Kind in sich trägt. Wir alle sind in dem gleichen System aufgewachsen. Je mehr wir jedoch in das Indigo-Bewusstsein hinein wachsen, umso leichter können wir die Situation auf unserer noch friedlosen Welt verändern.
Und das ist die Aufgabe der Indigo-Menschen. Frieden erlangen wir jedoch nur, wenn jeder Mensch so respektiert wird, wie er ist, und in seinen eigenen Talenten unterstützt wird. Jeder Mensch ist richtig, so wie er ist, sonst hätte Gott ihn ja so nicht erschaffen.
Ihr Peter Classen
Buchtipp:
INDIGO-MENSCHEN UND DER WEG AUS DEM BURNOUT
Ihr Anderssein ist eine Chance!
176 Seiten, Amra-Taschenbuch; 9,95 €