Ich bin Norbert, Sohn von Richard, Sohn von Adam, Sohn von Kaspar, … Sohn von Katharina, Tochter von Eva, Tochter von … und damit die Spitze meiner Ahnenlinien auf deren Erfahrungen, Kenntnissen und Fähigkeiten ich aufbaue, um mich frei und schöpfungsrichtig zu entfalten, durch dass, was ich denke, entscheide und tu.
Wenn ich diese Frage anderen Menschen stelle „Wer bist Du?“ Kommt in der Regel die Antwort: Ich bin Hans/Helga Mustermann, Heizungsbauer/ Dr. der Allgemeinmedizin, Bürokauffrau/mann, Betriebswirt, Schlosser. Die Frage danach, wer man wirklich ist, wird mit einer Antwort auf die Frage nach dem was man tut, beantwortet. In der Schule hieß es in diesem Fall immer: Thema verfehlt 6!
Die Frage, wer man wirklich ist, ist eine der großen Seelenfragen, einer der Weckrufe der Seele. Sie ist auch eine der Fragen, geht man ihr ernsthaft nach, welche die größten Veränderungen mit sich bringt. Aus diesem Grund gehen die wenigsten Menschen direkt darauf ein, wiegeln sie schnell ab, ohne sich Zeit zu nehmen darüber nachzudenken, oder kaschieren sie mir Eso-Konsum, um zumindest so zu tun, als würde man daran arbeiten, aber mit der sicheren Gewissheit, nicht wirklich etwas verändern zu müssen.
An ihren Taten werdet ihr sie erkennen! Dies war einer der Lieblingssprüche einer meiner Großmütter. Sie arbeitete bis in ihr neunzigstes Lebensjahr und hielt natürlich gesund und war bis zum Schluß geistig hellwach. Und ohne sich vielleicht dessen, in einem heutigen spirituellen Sinn bewusst zu sein, tat sie das Richtige.
Um zu erfahren, wer man wirklich ist, ist es ein guter Rat, den Weg zurück zur Schöpfung zu suchen, die sich uns überall in Form der Natur und ihrer Rhythmen und Zyklen offenbart. Aus ihm ergibt sich auch der Blick nach Oben, Richtung Universum, um zu erkennen, dass es etwas viel Größeres gibt als uns selbst. Auf diesem polaren Weg zu sich selbst, der aus Natur- und Energiearbeit besteht, wird man sich als Teil des Ganzen erkennen. Erst dann wird man herausfinden, wer man tatsächlich ist. Denn erst ab diesem Moment, verlieren die Rollen, die man spielt, ihren Sinn, ebenso wie die Muster denen man sich bewusst oder unbewusst unterworfen hat, wie auch alles, an das man seine Selbstverantwortung abgegeben und in Abhängigkeiten getauscht hat. An ihre Stelle treten, Klarheit, Bewusstheit, Achtsamkeit, Beständigkeit, Selbstverantwortung und Freiheit.
Eine Antwort auf diese Frage, wer ich wirklich bin, zu finden ist zweifelsohne ein Weg des Wandels. Es gehört Mut dazu ihn zu gehen, denn der Wandel bleibt nicht lange im persönlichen Bereich, in dem es schon schwierig genug wird, sondern erstreckt sich nach und nach auf alle Lebensbereiche. Gerade die Menschen, die einem bisher am nahesten standen, werden oft die erbittertsten Gegner des eigenen Wachstums, denn sie wollen einen so haben, wie man bisher war. Doch je klarer das Bild von einem Selbst wird, um so weniger Kompromisse, welche das Bild wieder eintrüben, wird man eingehen.
Je mehr Menschen dies tun, umso häufiger werden sich Menschen auch wirklich begegnen können und nicht mehr nur durch ihre Rollen und Masken. Auf diese Weise können sich Gemeinschaften bis hin zu Gesellschaften verändern. Dann werden wir als Menschheit auch die Herausforderungen vor denen wir aktuell stehen bewältigen. Denn wenn man alles als beseelt und sich als Teil des Ganzen ansieht, wird man mit allen Lebensformen und Ressourcen anders umgehen. Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lügen, Manipulationen und Machtspielereien, wie wir sie gerade jetzt massivst erleben, werden dann keinen Bestand mehr haben.
Doch all das ist nebensächlich, denn es muß nicht nur der erste Schritt, sondern der ganze Weg gegangen werden, von jedem ganz persönlich und auf seine jeweils individuelle Weise. Und noch sind es viel zu wenige, die sich aufgemacht haben. Doch es werden ganz langsam und sehr zögerlich immer mehr. Die Frage ist, wird es genügen, bevor das Experiment Mensch zu Ende geht? Ich hoffe es sehr wohl und wünsch mir, dass Sie sich auf diesem Weg befinden oder ihn jetzt beschreiten werden. Freiheit, Lebensfreude und Begegnungen von Mensch zu Mensch sind die Ergebnisse, die das Risiko aufwiegen.
Der „Neue Abendländische Schamanismus“ ist einer der zahlreichen Wegweiser die Orientierung und Inspiration geben können. Auch an dessen Anfang stand die Frage „Wer bin ich wirklich“.
Mit herzlichen Grüßen, Norbert Paul