Spiritualität & Bewusstsein: Samhain - Den Ahnen zu Ehren.
von Norbert Paul -
Samhain - Den Ahnen zu Ehren.
Der Herbst schreitet voran. In der Natur ist die Zeit des Rückzugs, der Auflösung und des Sterbens all jener Anteile in vollem Gange, welche für die kalte, dunkle und starre Jahreszeit nicht benötigt werden. Diese Zeit geht fließend aus der Zeit des größten Überflusses hervor, der Erntezeit, die wir eben noch mit Mabon und den anschlieenden Erntedankfeiern achteten und genossen haben.
Unaufhaltsam schreitet alles auf den Höhepunkt dieser Zeit zu. Samhain (auch Samhuin, Allerseelen oder Allerheiligen genannt) ist die Zeit der Toten oder doch besser gesagt der Ahnen, denn nichts stirbt wirklich. Zu Samhain, so wussten schon unsere Vorfahren, werden die Schleier zwischen der Welt der Ahnen und der Lebenden dünner und durchlässiger, können diese Grenzen leichter überschritten werden.
Samhain, die Zeit der Ahnen, liegt auf dem Jahreskreis im Nord-Westen und das sind die Attribute dieser Zeit:
Ereignis: Herbstmitte
Termin: 31. Oktober auf 1. November oder an dem diesem Datum am nächstliegenden Schwarzmond
Gefeiert wird: Samhain oder Samhuin, Allerheiligen, Allerseelen
Qualität: ein Mondfest
Götter: Hel, Hekate
Tierkreis: Skorpion
Planet: Pluto
Stein: Obsidian
Farbe: Schwarzblau
Tier: Rabe, Wolf
Baum: Eibe, Erle
Strauch: Efeu
Kraut: Nachtschattengewächse
Das Bild: die Tore zwischen den Welten werden transparent und durchlässig
Themen: das Ahnenfest, Kontaktaufnahme mit den Ahnen und mit ihnen noch offene Fragen klären, es ist auch das Ende des fruchtbaren Jahres, die Tiere, die nicht über den Winter gebracht werden können oder sollen, werden geschlachtet, die letzten Wintervorbereitungen sollten abgeschlossen sein
Die Schöpfungsspirale und das Medizinrad sowie die Jahreskreisfeste weisen eine vollkommene Übereinstimmung mit den kosmischen und irdischen Abläufen auf, die Sonnen- und Mondzyklen, die das Jahr aufteilen, haben entsprechende Zuordnungen.
Schon unsere Vorfahren erkannten, dass sie selbst und die natürlichen Rhythmen, die ihr Leben bestimmten, in viel größere Gesetzmäßigkeiten eingebunden sind. Interessant ist daher auch, sich den Zusammenhang zwischen den Jahreskreisfesten und den Tierkreiszeichen zu betrachten. Während die Sonnenfeste jeweils zwei Tierkreiszeichen verbinden, stehen die Mondfeste für ein einzelnes Tierkreiszeichen.
So richtig spannend wird es jedoch bei der Betrachtung der Jahreskreisfeste unter dem Gesichtspunkt der Polaritäten:
Samhain oder Samhuinn liegt Beltane genau gegenüber und ist die passende Ergänzung. Samhain, auch Allerheiligen, Allerseelen oder Totenklag genannt, ist das Fest der Ahnen. Zu dieser Zeit sind, wie zu Beltane auch, die Schleier zwischen den Welten besonders durchlässig. Doch anstelle von lebenslustigen und wachstumsorientierten Wesen kommen in diesen Tagen die Ahnen zu Besuch in unsere Welt. Und ebenso können wir Lebenden zu dieser Zeit leicht in das Reich der Ahnen reisen, um mit ihnen ins reine zu kommen, um alte Verträge zu lösen, sie um Unterstützung zu bitten und so einiges mehr.
Zu Samhain werden die Tiere, die zu Beltane zur Welt gekommen sind und nicht über den Winter gebracht werden können oder sollen, geschlachtet und ihr Fleisch haltbar bemacht. Mit Samhain endet die Erntezeit, die gefüllten Lager werden verschlossen und winterfest gemacht.
Alles, was noch auf den Feldern und in der Natur zu finden ist oder im Boden ruht, wird nicht mehr angerührt, es ist für die feinstofflichen Helfer und die Wildtiere, die auch eine harte Zeit vor sich haben.
Es ist das erste Mal, dass nach den anstrengenden Monaten etwas Ruhe einkehrt, auch wenn es manchem schwerfällt, das Tempo zu drosseln. Nachdem alles für den Winter eingebracht wurde, sind nun die Gerätschaften und Werkzeuge zu säubern und ebenfalls einzulagern oder winterfest zu machen.
Und wenn dies getan ist, fangen langsam die Vorbereitungen für das Jul-Fest und die anstehenden Rauhnächte an.
Samhain ist ein Schwarzmondfest und liegt auf dem Abendländischen Medizinrad natürlich im Reich der Ahnen, bei denen, die vor uns waren und uns den Weg geebnet haben, uns als Kinder unsere ersten Selbstkonzepte übergaben. Es ist der Ort, an den wir unwiderruflich auch einmal gelangen werden, jeder zu seiner Zeit. Und so wie wir hoffen, dass nach unserer Zeit an uns gedacht wird, so sollten wir auch an unsere Ahnen denken.
Samhain und Beltane teilen das Mondjahr in eine dunkle und eine helle Hälfte.
Wenn wir die Energie und die Themen dieser Zeit annehmen, ist es an der Zeit sich näher mit unseren Ahnen und Ahnenlinien zu befassen.
Mein Name ist Norbert, Sohn von Richard, der Sohn von Adam, der Sohn von Peter, …
Der Sohn von Katharina, der Tochter von Eva, …
Der Nachfolger von …
Wie weit zurück kommen wir noch entlang unserer drei Ahnenlinien?
Weiter als die vierte oder fünfte Position der väterlichen und mütterlichen Ahnenlinien kommt heute kaum noch jemand. Über die eigene Inkarnationslinie wissen die wenigsten Bescheid.
Dabei sind wir, die heute lebenden, die Spitze dieser Ahnenlinien, vereinen alle guten wie nicht so guten Entscheidungen und Erfahrungen in uns, vereinen die unterschiedlichsten Epochen der Menschheitsgeschichte in unserem heutigen Sein.
Ich denk, das ist Grund genug, uns etwas Zeit für die zu nehmen, die vor uns wahren und unsere Existenz erst ermöglicht haben. Zwar können die Ahnen nicht aktiv in unser Leben eingreifen, doch können sie uns durch ihre Erfahrungen durchaus helfen.
Aus ihren guten Entscheidungen, wie aus ihren weniger guten Entscheidungen, können wir lernen. Indem wir die schöpfungsrichtigen weiterführen und es vermeiden die gleichen Fehler die sie schon machten zu wiederholen, schreiten wir in unserer Entwicklung voran. Ich denkt das ist auch in ihrem unserer Ahnen, zu sehen, dass wir bessere Entscheidungen treffen und die Ahnenlinien schöpfungsrichtig voranbringen.
Das gibt im Nachhinein auch ihrem Leben einen Sinn und ich glaube nichts wünschen sie sich mehr.
Sind wir bereit und in der Lage, die in unseren Ahnenlinien verborgenen Potenziale für uns zu erschließen, werden wir nicht nur bessere Entscheidungen für unser jetziges Leben treffen, sondern damit auch aktiv eine bessere Zukunft gestalten. Dann stehen auch all unsere Ahnen hinter uns und wir können sicher sein, dass wir nicht alleine sind.
Dieser Umgang mit den die vor uns waren und den durch sie geprägten Archetypen, gehört zu einem vollständigen Leben und hilft uns die Entscheidungen zu treffen, die uns wieder mehr mit dem wahren Sein und Wirken hier auf Mutter und Vater Erde verbinden.
Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit, Norbert Paul