Die Engel der Mitmenschlichkeit lehren uns, mit dem Herzen zu sehen
von Angela Metzlaff
Wir begegnen auf unserem Weg den unterschiedlichsten Menschen. Von manchen fühlen wir uns direkt angezogen, anderen geben wir vielleicht noch nicht einmal die Chance, sich uns zu nähern.
Ohne das es uns immer bewusst ist, betrachten wir die Welt und die Menschen, die uns umgeben, durch eine Art“Filter”. Viele verschiedene Filter sorgen für ein direktes ein- bzw. aussortieren; vermeintlich erkennen wir den hochspirituellen Menschen ebenso schnell wie Jene , die – gemäß unseres Filters – so gar nicht bereit sind, sich zu entwickeln. Der Filter der Angst und des Zweifels wird uns in Allem und Jedem etwas zu erkennen geben, dass unser Misstrauen in das Leben schürt.
Wahrnehumgs-Filter entstehen auf Grund von Erfahrungen und Erlebnissen und sind deshalb ganz und gar nicht zu bewerten oder zu verurteilen. Wir dürfen uns lediglich bewusst machen, dass unser Verstand der jenige welcher ist, der die jeweiligen Filter anfertigt. Und wir dürfen erkennen, dass er das aus einem guten Grund macht … vielleicht um uns zu schützen, da wir eine Person X schon einmal in unser Leben gelassen haben und diese uns dann verletzt hat. Kommt also ein neuer Mensch in unser Leben, scannt unser Verstand ihn regelrecht ab und wenn es auch nur eine Übereinstimmung mit einem in uns installierten Filter gibt … erfolgt ein Treffer und wir nehmen unser Gegenüber auf Grund des schon bekannten Musters wahr.
Unser Verstand ist ein Teil von uns, und so wie jeder einzelne Anteil in uns hat auch er, in den Tiefen seines Seins, den Beweggrund Gutes für uns zu tun.
Wahrnehmen aus unserem Verstand (Ego) heraus ist ein Filterprozeß, vergleichbar, als betrachten wir die Welt durch eine Brille, bei der bestimmte Arten des Lichts durchgehen und andere nicht. Wir nehmen die "Welt im Außen" wahr, als schauen wir durch eine Kamera und zugleich konstruieren wir einen "inneren Film".
Es ist schon einige Jahre her, als mir die geistige Welt die Chance gab, die Dinge um mich herum anders zu betrachten. Ich gehörte noch nie zu denen, die besonders schnell lernen – was heißt, ich bin eine sehr alte Seele - und aus diesem Grund bekomme ich schon von je her wunderbare Beispiele für das, was ich lernen soll, quasi als reales Bühnenstück, serviert.
In einer Zeit als “meine Brille” das weiße göttliche Licht, in dem alle Farbnuancen enthalten sind, so filterte, dass ich es mir lediglich erlaubte einen kleinen Ausschnitt des Ganzen wahrzunehmen, reiste ich mit meiner Familie in ein Wellnesshotel in den Bergen. Mein Herz war sehr verschlossen, und aufgrund vieler Dramen in meinem Leben gab es nur wenige Menschen, denen ich mein Vertrauen schenkte.
“Bei einem unserer Abendessen lernten wir eine faszinierende ältere Dame kennen. Sie strahlte eine Energie aus, die erahnen ließ, dass sie viel erlebt und erfahren hatte. Sie besaß die Gabe, lediglich die für sie wichtigen Lektionen aus dem Erfahrenen anzunehmen – also eine Brille trug, die das weiße Licht reflektierte und ihr die Wahlmöglichkeit bot zu entscheiden, in welcher Farbe sie die Welt wahrnahm.
Noch ehe wir uns versahen, befanden wir uns inmitten eines Gespräches über ihr Leben und über ihre Begegnungen mit Engeln. Es war sehr bereichernd hinzuhören, was diese Frau uns zu erzählen hatte. Sie erzählte, wie sie im Krieg gerettet worden war von einem Menschen, der, auf einmal in der Uniform des „Feindes“ in einem Hauseingang stehend, dafür sorgte, dass sie nicht entdeckt wurde. Sie erklärte uns, dass sie sicher war, wenn sie sagte, dass in diesem Hauseingang unmöglich hätte jemand stehen können, und dass nachdem die Gefahr vorbei war, dieser Soldat auch einfach weg war … schwupp, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Sie erkannte in diesem Moment, dass sie gerade eine Begegnung mit einem Engel hatte. Und sie erklärte mir auch die Bedeutung der feindlichen Uniform. „Es ist nicht wichtig, was wir sehen. Es ist entscheidend, was wir im Herzen fühlen. Und in der Gegenwart dieses Soldaten fühlte ich Liebe, Sicherheit und Vertrauen.“ Sie habe sich nicht auch nur für einen Moment bedroht gefühlt, obwohl sie jung und hübsch war und zu dieser Zeit grausame Dinge geschahen. Sie sagte weiter: „Wissen Sie, da war etwas in seinen Augen, sie funkelten so rein und bedingungslos. Seit dieser Zeit habe ich Menschen nie mehr mit meinen physischen Augen bewertet oder beurteilt. Mein Herz entscheided, wem ich vertraue und wen ich lieber nicht in meinem Leben haben möchte. Ich war ergriffen und verstand die Botschaft dieses Gesprächs.” *
Für mich, der ich kaum einen Menschen vertraute, war der Weg, den Filter der Liebe aufzusetzen, der, zu vergeben. So lange es noch in meinem Herzen Verletzungen gab, die andere Menschen mir – oder ich anderen Menschen – zugeführt hatte, ob bewusst oder unbewusst – so lange gab es für meinen Verstand nur die eine Möglichkeit, mich jede Begegnung durch den Filter des Misstrauens wahrzunehmen zu lassen.
Der Filter der Liebe erlaubt uns, das Göttliche in allem zu sehen. Er unterstützt uns, alles Leben bedingungslos anzunehmen und selbst zu entscheiden, welcher Farbe es bedarf.
Das heißt nicht, dass wir alles Gut heißen und die Welt durch die “Rosa-rote Brille” sehen müssen. Aber wir lernen das Verhalten, das aus dem Ego heraus entsteht, von dem zu trennen, was die Seele uns lehren will. Durch den Filter der Liebe sortieren wir nicht nach Uniform, nach Herkunft oder Vorannahmen. Wir nehmen jeden Menschen bedingungslos im Jetzt an … so wie er sich uns zeigt … fokussieren uns auf sein weißes, göttliches Licht tief in seinem Inneren und entscheiden aus dem Herzen heraus ,ob unser Weg ein gemeinsamer ist, oder ob es eine Begnung ist, die unser Leben einfach nur streift.
Durch den Filter der Liebe entsteht Heilung … und wahre Heilung fühlt sich für mich leicht an … weit … glitzernd … und was ich fühle ziehe ich – gemäß dem Gesetz der Resonanz entsprechend - an…….
…..Fortsetzung folgt: Der Engel der Vergebung und des Mitgefühls
* aus meinem Buch „Im Sinne des Ganzen“