Fühle mit dem Herzen und nicht mit dem Verstand.
von Christine H. Warcup
Gespräche mit meiner Quelle El Morya:
Ich weiß nicht, ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob es richtig fließt.
Liebe Christine, dein Verstand versucht immer wieder, sich einzuschalten. Wann immer es stockt, weil es nicht aus deinem Herzen fließt, dann halte inne, fühle in dein Herz, so wie jetzt, lies das Geschriebene noch einmal mit dem Herzen, und du bist wieder im Fluss.
Du spürst dann sehr genau, wo dein Verstand „dazwischengefunkt“ hat. Vertraue darauf, dass dann die Texte „in Ordnung“ sind, wie du es bezeichnen würdest, und entspanne dich.
Könnt ihr mir noch etwas zu dem Vorfall gestern Abend sagen?
Liebe Christine, was deinen Sohn betrifft, so können wir dir sagen, dass es sich in erster Linie für dich um eine wunderbare Übung handelt. Dein Sohn fühlt sehr genau seine eigenen Grenzen, er hat ein feines Gespür, wann jemand diese Grenze überschreitet und das zeigt er dann auch nach außen.
Dass er dabei nicht immer den „richtigen“ Tonfall oder die „richtigen Vokabeln“ verwendet, dürfte dich nicht überraschen, erstens, weil er noch sehr jung ist und zweitens, weil kaum jemand, dem man zu nahe gekommen ist, immer ruhig und gelassen seine Grenzen aufzeigt. Dazu bedarf es einer großen Reife und Gelassenheit.
Nun kannst du aber auch verstehen, warum er keinen Grund sieht, sich zu „entschuldigen“, da er nach seinem Gefühl nur seine eigenen Grenzen „verteidigt“ hat. Das ist für ihn etwas ganz Natürliches und nichts Verwerfliches. Er sieht zwar, dass du dich getroffen oder betroffen fühlst, er spürt aber auch sehr deutlich, wann er sich verbiegen würde und unaufrichtig würde. Wie er dir schon gesagt hat: Wenn du unbedingt willst, dass er „Entschuldigung“ sagt, so könnte er das tun. Was aber würde es dir bringen, wenn er es nicht wirklich meint?
Für dich ergibt sich in solchen Situationen die Gelegenheit, erstens deine eigenen Grenzen besser zu fühlen und bewusster darauf zu achten bzw. sie selbst klarer aufzuzeigen, und zweitens bringt er dich in Verbindung mit einem Muster, das dir in deiner Kindheit immer wieder begegnet ist.: Der Versuch, mit „moralischem“ Druck etwas zu erreichen, letztlich einen Machtkampf auszufechten, bei dem es keine wirklichen Gewinner gibt.
Spüre noch einmal in das Gefühl der Machtlosigkeit in einer solchen Situation.