Mein Kind, dein Kind, unsere Kinder
von Peter Classen
Es ist ein merkwürdiges Verhalten, dass die meisten Eltern darum besorgt sind, dass ihr Kind in der Schule und in diesem Gesellschaftssystem noch Fuß fasst und zurecht kommt. Andere Kinder interessieren sie in der Regel deutlich weniger. Hauptsache mein Kind schreibt in der Schule gute Noten, und ist besser als die anderen. Was sie dabei verdrängen ist, dass die Lehrer angehalten sind, alle Noten zu verwenden.
Das heißt, wenn ein Lehrer eine Eins vergibt, muss er auch eine Sechs vergeben. Dadurch wird die Dualität erschaffen, und die Menschen in gut und schlecht eingestuft. Gut will jeder sein, um Anerkennung zu erhalten, schlecht hingegen will keiner sein. So beginnt ein hoffnungsloser Wettlauf noch besser, noch größer, noch schneller zu sein, den sie am Ende jedoch alle verlieren. Der Burn Out wartet bereits.
Betrachten wir jedoch einmal den Stammbaum der Menschen, so wird uns bewusst, dass alle Menschen zusammengehören, und den gleichen Ursprung haben.
Dazu lade ich sie ein, einmal einen Taschenrechner zu nehmen, und ein wenig zu rechnen.
Jeder Mensch hat 2 Eltern, Vater und Mutter. 4 Großeltern, 8 Urgroßeltern, und 16 Ururgroßeltern. Wenn sie dies weiterrechnen, haben wir in der 10. Generation bereits 1024 Vorfahren oder Ahnen. In der 26. Generation sind es 67.108.864 Ahnen, was schon fast so viele sind, wie zurzeit Menschen in Deutschland leben.
Eine Generation ist der Zeitraum von 25 Jahren, da in diesem Alter die meisten Menschen Eltern werden. So leben in einem Jahrhundert vier Generationen. Teilen wir 26 Generationen durch 4, haben wir die Zeitspange von 650 Jahren.
So hat ein jeder von uns in den letzten 650 Jahren 67.108.864 Ahnen, womit bewiesen ist, das alle Menschen zusammengehören, und lediglich zum lernen auf dieser Erde sind. So ist auch ein jeder Mensch in seiner Wertigkeit gleich, was eine Einstufung in gut und schlecht verbietet.
Jeder Mensch hat seine ureigenen Lernprozesse zu durchleben, und kann dadurch wachsen und sich weiterentwickeln.
Weshalb schreibe ich dies aber heute, im Anschluss an den Artikel „Welche Schule für mein Kind“?
Ganz einfach. Eltern die zurzeit kleine Kinder haben, und meist auch noch Berufstätig sind, haben oft keine Kraft mehr, eine neue Schule zu gründen. So lade ich mit diesem Artikel Menschen ein, deren Kinder bereits erwachsen sind, solche Projekte ins Leben zu rufen, und auch tatkräftig zu unterstützen.
Vordergründig tun sie dies dann für die Kinder anderer Menschen. Tatsächlich tun sie es jedoch für das friedvolle Zusammenleben der Menschen, und somit auch für sich selber.
Der Mensch ist ein Individuum, und alle Versuche, die Menschen zu normieren, sind fehlgeschlagen und werden auch in Zukunft keinen Erfolg haben. Auch lade ich die Leser ein, meine eigene Arbeit tatkräftig zu unterstützen. Denn nur gemeinsam sind wir stark, und können etwas in Bewegung bringen.
Wenn wir unser Rechenspiel jedoch weiter führen, landen wir recht schnell im unendlichen Bereich, was in der Bibel mit Abraham als Urvater beschrieben ist. Abraham ist jedoch der Urvater der Juden, der Christen, und auch der Muslime, weshalb diese Religionen auch als die Abrahamitischen bezeichnet werden. So tun wir auch gut daran, zu schauen, was die Religionen verbindet.
Auch hier gilt: „Gemeinsam sind wir stark“.
Ihr Peter Classen