Die Wahrnehmung im meditativen Zustand
Welche Wahrnehmung haben wir in diesem Zustand?
von Dr. Dagmar Berg
Meditation - unsere Sinneswahrnehmung wird geändert. Bei den meisten Menschen wird das Hörvermögen verändert im meditativen Zustand. Wir hören plötzlich Töne, Geräusche und Stimmen, die sonst nicht hörbar sind.
Die Wissenschaft kann dies als Halluzinationen erklären. Doch können in Halluzinationen ganz klare Botschaften und wissenschaftliche Erkenntnisse übermittelt werden? Wir finden in diesem Zustand Antwort zu Fragen über unser persönliches Leben genauso wie zu globalen Fragen.
Im weiteren Verlauf dieses Zustandes kann es dann zu Lichterscheinungen kommen. Wir wissen über diese Erscheinungen auch von Menschen, die ein Nahtodeserlebnis hatten.
Ähnlich wie bei diesen Menschen verändert das Sehen des Lichtes unsere gesamte Lebenseinstellung. Wir gewinnen dadurch Zugang zu dem holotropen Bewusstsein.
Wir erkennen, daß wir eins sind mit allem und jedem. Die Dualität der Materie ist beendet. Das kosmische Bewusstsein ist für uns erkennbar geworden. Zeit und Raum existieren nicht mehr. Tod und Leben, es ist alles gleich. Wir sind nur Bewusstsein, das ewig und unsterblich ist.
Wenn diese Lichterscheinungen auftreten, ist unser Körper während der Meditation in eine fast totenähnliche Starre gefallen. Unser Bewusstsein hat den Körper verlassen, den wir oft von außen oberhalb des Körpers schwebend betrachten können. Wir erkennen, daß wir nicht nur dieser Körper sind. Unser Bewusstsein kann sich dann noch weiter ausdehnen.
Wir können in andere Menschen eingehen. Dabei erkennen wir die Ängste und Probleme dieser Menschen, wir erkennen die Ursache für ihre Krankheiten, für ihre Leiden. In diesem Zustand sind wir eins mit diesen anderen Menschen.
Dies gilt auch für weit entfernt lebende Personen. Doch wir sind nicht nur eins mit anderen Menschen, sondern auch mit Tieren, Pflanzen, mit der Erde, mit dem Kosmos, mit dem Licht und mit Gott. Wir erkennen unsere eigene Göttlichkeit. Unser Bewusstsein, unser Ich, das es nicht mehr gibt, ist wahrhaft holotrop geworden.
Im Verlauf dieser tiefen Meditation kann es auch zu Geschmacks- und Geruchswahrnehmungen kommen. Dies kann so ausgeprägt sein, daß wir z.B. meinen neben uns würde eine Orange geschält. Diese Gerüche sind intensiver, als wir sie im Normalzustand erleben können. Oft wird in diesem Zustand auch ein feiner, kühler Lufthauch wahrgenommen, der unsere Stirne entlang zu streichen scheint. Dabei wird unser Tastsinn angesprochen.
Was geschieht nun in unserem Körper?
Obwohl wir von unserem Körper getrennt sind und ihn von außen betrachten, nehmen wir doch Reaktionen in ihm wahr. Wir können ihn eine zeitlang wie tote Materie empfinden.
Durch die Ansammlung der Energie kann es jedoch zu einem Kribbeln im ganzen Körper kommen, das dann häufig von einer Hitzewelle begleitet wird.
Diese Hitzewelle ist mit einem Anstieg der Körpertemperatur verbunden. Damit einhergehen kann ein sehr starker Schweißausbruch. Dies kann so stark sein, daß die Unterlage buchstäblich naß wird von dem herunterlaufenden Wasser! Es müssen also in unserem Körper enorme Flüssigkeitsverschiebungen stattfinden. Aus diesem Grunde empfindet man nach der Meditation auch sehr großen Durst.
Um Probleme zu vermeiden empfiehlt es sich deshalb auch danach große Mengen von Wasser zu trinken.
Der Energieverbrauch während dieses Zustandes ist minimal. Der Nahrungsbedarf ist gering. Man sollte jedoch auf die Zufuhr von ausreichend Elektrolyten und Spurenelementen achten, um gesundheitlichen Problemen vorzubeugen.
Zum Schluß sei noch angemerkt, daß es neben diesem geschilderten Bewusstseinszustand während der Meditation noch einen anderen Zustand zu geben scheint, über den jedoch nur wenig zu berichten ist.
In diesem Zustand ist man nämlich völlig entrückt! Man weiß nachher selbst nichts mehr davon. Für die Umgebung scheint man zu schlafen. Doch man schläft nicht. Man ist nur nicht mehr da. Was dies bedeutet kann im Augenblick noch nicht gesagt werden. Nach dem Zurückkommen aus diesem Zustand herrscht jedoch tiefe Ruhe und Wohlbefinden in einem selbst.
Zusammenfassend bleibt festzustellen, daß regelmäßige, tiefe Meditation über einen längeren Zeitraum hinweg uns ein anderes Bewusstsein, ein anderes Wissen und andere Fähigkeiten zu vermitteln vermag.
Wir verlieren unsere Ängste, die unser Leben so schwer machen können. Wir werden zu mitfühlenden, liebenden Menschen.
Wir sind in der Lage tiefes Glück zu erleben.
Wir erkennen die Schönheit des Lebens.
Wir erkennen das Göttliche in allem und jedem von uns.
Wir selbst sind Teil des Göttlichen.
Nur wir selbst können uns und damit die Welt verändern.
Herzlichst Dagmar Berg