Die fünf Elemente im Feng Shui - die Erde Teil 1
von Nicole Zaremba
Was bedeutet das Element Erde für unser Leben?
Feuer verbrennt Holz und erzeugt daraus die Asche, die Erde. Und die Erde ist gleichzeitig auch unser Planet, die Mutter Erde, die Mitte unseres Universums, der Boden auf dem wir stehen. Alle Nahrung entsteht in der Erde, und alle anderen Elemente können nur existieren, weil es die Erde gibt. Alles kommt aus der Erde, wird wieder zu Erde, wird von der Erde genährt.
Die Erde ist das Element, in dem wir verwurzelt sind und alle, die vor uns da waren. Sie ist der Stoff aus dem alles seine strukturellen materiellen Substanzen, seine Leibhaftigkeit bezieht. Sie dreht sich fortwährend um die eigene Achse und ist immer in Bewegung, aber im Gegensatz zum unruhigen und unberechenbaren Flackern des Feuers bewegt sie sich kalkulierbar auf einer gleichmäßigen Bahn, innerhalb einer fest geordneten zyklischen Struktur.
In der kosmischen Dreiheit stehen wir als Mensch zwischen Himmel und Erde, zwischen den beiden Urkräften des Daseins. Im Schamanismus gehört das Element Erde zum Prinzip des Manifestierens, und im Feng Shui ist es das Element, das die Ideen des Feuers umsetzt, auf den Boden bringt. Es ist ein Energieprinzip, das nach unten und in die Breite wirkt.
Wenn ein Mensch nicht geerdet ist, keine Bodenhaftung hat, nicht „bodenständig“ ist, fehlt ihm das Element Erde. Er kann von seinen vielen Träumen und Ideen nichts umsetzen, realisieren, manifestieren. Daher ist das Element Erde für den Erfolg im Leben entscheidend wichtig. Geerdet sein bedeutet, in Verbindung mit der Grundenergie des Lebens zu sein, mit den Wurzeln fest in der Basis unseres Wesens verbunden zu sein.
Ausgeglichenheit, emotionale Stabilität und Gleichmut bestimmen das Gefühl, in der eigenen Mitte zu sein. Es bedeutet, vom Leben und den kosmischen Energien genährt zu werden und eine zentrale Kraft zu besitzen, die inneres Wachstum ermöglicht und Ordnung und Harmonie schafft.
Da die Erde für uns auch Nahrung und genährt werden bedeutet, steht die Erde für das Prinzip der Mutter. Alle sozialen Aktivitäten, sich um andere kümmern und sie versorgen, Verständnis und Mitgefühl haben, auch wenn andere ungerecht sind, gehören zum Element Erde. Durchhaltekraft, Verlässlichkeit und Stabilität sind alles Eigenschaften, die mit dem Element Erde zutun haben. Die Erde entspricht dem Bild der omnipotenten Mutter, dem nährenden, hegenden, pflegenden, schützenden, warmen, tröstenden, liebevollen und fürsorglichen Element in unserem Leben.
Nicht jeder Mensch hat eine positive Mutterbeziehung, doch wir alle verdanken unserer Mutter zumindest unsere Existenz.
Die Beziehung zur Mutter ist ein Thema der Erde genauso wie die Frage nach unserer eigenen Mütterlichkeit. Das betrifft jedoch nicht nur Frauen, sondern vielmehr den Aspekt in jedem Mensch, wie kümmern wir uns um uns selbst und andere, wie sorgen wir für die elementaren Bedürfnisse bei uns und anderen, wie ernähren und pflegen wir uns, welche Beziehung haben wir zu unserem Körper und wie gehen wir mit ihm um, wie nährend und pfleglich verhalten wir uns zu uns selbst und anderen.
Wie kümmern wir uns um unser Umfeld, wie pflegen wir unsere Dinge, wie liebevoll gehen wir mit Gegenständen und Materie um.
Der zugehörige Geschmack ist süß – und damit ist die natürliche Süße gemeint, wie sie in der Natur vorkommt und für deren Verdauung unser Körper gemacht ist.
Übertragen ist hiermit auch die Süße des Lebens gemeint, das körperliche Genießen.
Fehlende Erde zeigt sich als Mangel an Zentriertheit und Freundlichkeit und kann alle rhythmischen Lebensprozesse beeinträchtigen: Schlaf, Atmung, Denken, Verdauen, Menstruation, hormonelle Steuerung. Die Kraft fehlt,um Vorgänge zu einem Ende zu bringen, und man schafft es nicht, Gedanken in die Tat umzusetzen. Wenn die Erde schwach ist, fühlen sich viele Menschen nicht am richtigen Platz, sind nicht geerdet, nicht bei sich, ständig woanders in ihren Gedanken. Sie fühlen sich körperlich schwach und erschöpft.
Im Psychischen zeigt sich das evtl. als Nervosität, Flatterhaftigkeit, Unbeständigkeit und Unausgeglichenheit und als ständige Unzufriedenheit.
Das Element Erde wird der Jahreszeit Spätsommer zugeordnet, der Tageszeit Nachmittag. Die stärkste Feuerenergie ist vorbei und das Licht wird nun weniger gleißend. Die Siesta ist vorbei, nun kann man wieder hinausgehen ins Feld, und die Arbeit zu Ende bringen
Diese Zeit des Spätsommers ist die fruchtbare Zeit der Ernte, wenn die Natur ihre Früchte reif und üppig hervorbringt und das Obst duftend von den Bäumen auf die Erde plumpst.
Zusammenfassung Erde:
Himmelsrichtung: Mitte, Südwesten, Nordosten
Farbe: Gelb und alle Brauntöne
Trigramm: KUN und GEN
Zahl: 2, 5, 8
Form: Quadrat, flaches Rechteck
Energie: nach unten und zur Seite
Klima: feucht
Jahreszeit: Spätsommer und Übergänge
Tageszeit: Nachmittag
Organ: Magen, Milz
Pos. Emotion: Genießen
Neg. Emotion: Sorge
Sinn: Schmecken
Geschmack: süß
Tier: Kuh, Schlange
Prinzip: Manifestation, Verlässlichkeit
Lesen Sie im Teil 2, wie Sie das Erdelement in Ihrem Leben harmonisieren können.
Bis dahin eine gute Zeit
Ihre Nicole Zaremba