Interview
Es entsteht ein "Energiefeld der Liebe"
Von Constanze Steinfeldt, im Gespräch mit Gerd Bodhi Ziegler
Seit 1977 Ist Gerd Bodhi Ziegler als Seminarleiter, Trainer und Buchautor tätig. Zeit seines Lebens hat er mit Menschen gearbeitet und sie in ihrer SELBST-Findung unterstützt und begleitet. Sein Motto: „Du magst nicht perfekt sein – aber so, wie du bist, bist du vollkommen".
Welche Eindrücke haben Sie auf diesem Tarot-Kongress gesammelt?
Die Verschiedenartigkeit und die Vielfältigkeit der Ansätze des Umgangs mit Tarot finde ich sehr spannend. Das war sehr schön, auch wie der Kongress moderiert wurde, von Johannes Fiebig und seiner Frau, Evelin Bürger. Sie haben es geschafft, einfach eine sehr schöne Atmosphäre herzustellen, ich habe mich zunehmend mehr wohl gefühlt. Das Publikum war sehr offen, sehr dankbar. Wir hatten schöne Vorträge und Workshops.
Welches ist Ihre Wahrnehmung der Tarotarbeit in Deutschland - im deutschsprachigen Raum?
Ich kann nur davon sprechen, welchen Eindruck ich hier bekommen habe, denn ansonsten verfolge ich meine eigene Arbeit und interessiere mich gar nicht so sehr welche Suppe von anderen gekocht wird. Aber hier habe ich den Eindruck bekommen, dass auf unterschiedliche Weise - da kommt wieder die Vielfältigkeit - unterschiedliche Wege gegangen werden, die alle dazu beitragen, dass Tarot eine Rolle spielt auf dem Gebiet der Selbsterforschung und der Selbsterkenntnis.
Welche besonderen Erfahrungen haben Sie mit Tarot in der letzten Zeit gemacht?
Meine eigenen besonderen Erfahrungen sind vor allem jährlich meine Tarot-Berater-Ausbildung, die einfach für mich immer ein Highlight in meiner Arbeit ist. Ich liebe diese Arbeit. Wir gehen sehr tief miteinander, und es entsteht auch, wie die anderen es von mir lernen, so etwas wie ein "Energiefeld der Liebe".
Und in diesem Energiefeld der Liebe entstehen vor allem zwei Dinge: Das eine ist die persönliche Transformation, die mit den Teilnehmern und Teilnehmerinnen geschieht, das, was an Heilung und Befreiung auf einer inneren Ebene geschieht, und gleichzeitig tauchen wir ein in die Frage, wie die Tarotkarten uns als ein Werkzeug dienen können, uns selber kennen zu lernen, und auch eine Orientierungshilfe für uns auf unserem Lebensweg sein können.
Was sind Ihre nächsten Vorhaben in der Zukunft?
Ich möchte den Weg, den ich eingeschlagen habe, fortsetzen, weil ich spüre, dass es ein stimmiger und wichtiger Weg für mich ist. Ich bin offen für Berührungspunkte mit anderen Tarotschulen. Zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, mit Lilo Schwarz mal ein Tarot-Highlight zusammen zu machen, wo die unterschiedlichen Ansätze oder die unterschiedlichen Impulse, für das, was man mit den Tarotkarten machen kann, zusammen-fließen zum Wohle der Teilnehmer, die dann viele Möglichkeiten und ein großes Spektrum kennenlernen können. Ansonsten ist ja Tarot ein Nebenzweig meiner Arbeit. Ich habe mein ganzes Leben nichts anderes getan, als mit Menschen zu arbeiten und Menschen zu begleiten, und auf diesem Weg kamen die Tarotkarten irgendwann dazu und ich habe sie freudig begrüßt, weil ich gespürte habe, dass sie ein gutes Werkzeug sind.
Was hat Tarot für Sie getan?
Wenn ich in diese Frage hinein spüre, dann steht das im Zusammenhang mit den Büchern, die ich über Tarot schreiben durfte. Mir ist in diesen Tagen bewusst geworden, dass ich eigentlich zu jedem meiner Bücher, die ich geschrieben hab, überredet worden bin. Ich hatte nie den Impuls, selber ein Buch zu schreiben, und immer ist jemand auf mich zugekommen, und hat mich gebeten, ein Buch zu schreiben, und es hat sich stimmig angefühlt. Es war ein Impuls des Lebens, und speziell mein erstes Buch "Spiegel der Seele" hat einen stimmigen Weg geöffnet. Ich konnte das, was ich ohnehin den Menschen mitteilen wollte, über die Tarotkarten in diesem Buch ausdrücken. So ist es auch in den späteren Büchern gewesen.
Es sind jeweils meine weiteren Erfahrungen in der Arbeit mit Menschen eingeflossen; das heißt, Tarot hat mir eine Möglichkeit gegeben, etwas was mir wichtig war, was für mich wesentlich war, den Menschen mitzuteilen. Dafür bin ich dankbar.
Tarot hat mich über die Bücher mit vielen Menschen in Kontakt gebracht, die sonst möglicherweise nie etwas von meinen Anliegen, meiner Arbeit, erfahren hätten.
Wie sind Sie zum Tarot gekommen?
Damals hatte ich keinen festen Wohnsitz, ich lebte dort, wo ich gern gesehen war und zog durch die Lande in meinem Auto. Die Inhaber des Urania-Verlages hatten zu dem Zeitpunkt ein großes Haus und luden mich ein, dort mit ihnen zu wohnen. Und einige Zeit später traten sie an mich heran mit der Idee, ein Buch über den Crowley-Tarot zu schreiben. So bin ich zum Tarot gekommen.
Gab es ein besonders intensives Erleben mit einer Tarot Karte?
Wenn ich an eine bestimmte Karte denke, fällt mir zunächst meine eigene Persönlichkeitskarte ein, die sich durch die Numerologie meines Geburtsdatums ergibt – das ist Der Stern. Der Stern ist für mich die Karte des Kanal-Seins für das Göttliche, für die Ideen und die Impulse aus dem Universum.
Und weil diese Tarot Karte auch dem Sternzeichen Wassermann zugeordnet ist, das auch meinem Geburtszeichen entspricht, erlebe ich mich immer wieder als dieser Kanal für das Göttliche – der Wasserträger, durch den der göttliche Geist auf die Erde kommt. Immer, wenn ich eine Möglichkeit habe, das zu leben, indem ich zu Menschen sprechen kann, wenn ich schreiben kann, wenn ich mit Menschen arbeiten kann, sie begleiten kann, dann spüre ich, wie meine Bestimmung sich erfüllt und das erfüllt mich dann wiederum mit großem Glück, mit großer Befriedigung.
Vielen Dank für dieses Gespräch.