Tarot Experten wie Gerd Bodhi Ziegler, Lilo Schwarz, Hermann Haindl uvm. unter einem Dach. Crowley und Rider-Waite-Tarot erfreuen sich großer Beliebtheit.
Manche waren unter den Tarot Besuchern und Gerd Bodhi Ziegler hielt dort einen viel beachteten Vortrag. Man konnte mit Stefan Schmitt und Illa Knappik, Autoren bei ViGeno, sprechen und auch Gerd Bodhi Ziegler stand zur Verfügung – alle zum „Anfassen“.
Der Tarotkongress fand in einem ehrwürdigen Logenhaus zu Hamburg statt. Passend zum 100-jährigen Bestehen des Hauses wurde auch das Rider-Waite-Tarotdeck 100 Jahre alt. Deshalb stand der Kongresses unter dem Motto „100 Jahre moderner Tarot“ und besonders abgestimmt auf die sog.
Rider-Waite-Karten.
Gedenken Hajo Banzhaf
Eine berührende Einleitung gedachte des kürzlich verstorbenen Hajo Banzhaf, der diesen Kongress maßgebend mit initiiert hatte. Sein plötzlicher Tod hatte viele, die ihn kannten, auch bei der Ehrung noch stark berührt.
Unter falscher Flagge
Ein Referent stellt richtig, dass dieses Tarotdeck richtig eigentlich Smith-Waite-Tarot heißen müsste, da Waite so gut wie nichts daran geschaffen hat, sondern Pamela Smith malte die Karten. Sie wird aber leider nie erwähnt.
Auch bei den Crowleykarten steht eine Frau als Schöpferin der gemalten Karten dahinter – Lady Frieda Harris. Crowley, den man immer wieder als einen Magier bezeichnet, dem auch die schwarz-magische Seite nicht fremd war, hatte jedoch einen wesentlichen Anteil am Inhalt der Karten. Trotzdem heißt es nicht Crowley-Harris-Tarot, sondern Crowley-Tarot.
So erfolgreich die Karten heute auch sind – mit zahlreichen Begleitbüchern unterschiedlicher Autoren – die Schöpfer der Karten haben davon kaum finanziellen Nutzen gehabt.
Viele andere Decks
Während des Kongresses mit zahlreichen Vorträgen namhafter Autoren gab es auch einen Stand, an dem man die seltensten Tarotkarten erwerben konnte. Waren es 100 verschiedene Decks oder gar 200?
Spannende Vorträge
Sehr berührend war der Vortrag von Hermann Haindl, dem Schöpfer des Haindl-Tarots. Er erzählte aus seinem Leben und den verschiedenen Nah-Tod-Momenten. In einem von ihm gefertigten Filmbeitrag konnte man das Entstehen der ca. 2 x 2 Meter großen Gemälde zu jeder Karte mitverfolgen. Haindl hat eine eigene Interpretation der Tarotkarten. So sind bei ihm die Tarotkarten, die dem Erdelement zugeordnet sind, nicht als Münzen oder Scheiben dargestellt, sondern als Steine – analog zur Materie der Erde. Für ihn drückt das Erd-Element mehr aus als nur Münzen, Geld, Besitz und Materie. Der heute 82-jährige Künstler zeigte eine erstaunliche Lebendigkeit an allen drei Tagen und füllte mit seiner Stimme den Saal, wobei er auf das Mikrofon verzichtete – ein sehr beeindruckender Mensch.
Gerd Bodhi Ziegler und Hermann Haindl im Gespärch - Tarotkongress 2009 Hamburg
Wahrnehmung ist alles
Der Psychologe Bernhard Sommer-Teckenburg ging in seinem Vortrag auf das ein, was man auf den Tarotkarten nicht sieht, was aber unser Gehirn aus Erfahrung dazu ergänzt und das macht jeder anders. Er machte aufmerksam auf Bilder, die gewollt je nach Blickwinkel unterschiedlich betrachtet werden konnte (lachendes Mädchen – weinendes Mädchen). Sein Motto: „Der Klient hat immer das erste Wort.“ Der Klient entscheidet, welche Version er sieht. Erst danach kommt der Berater zum Zuge.
In die Tiefe gehen mit dem Tarot
Gerd Bodhi Ziegler trug vor, wie er zu den Karten kam und wie sein erstes Begleitbuch entstand, das ihn zum weit Verbreitesten deutschen Autor für das Crowley-Tarot machte. Das Buch entstand ohne jedes esoterische Wissen, einfach als Spiegel der inneren Weisheit, die jedem Menschen innewohnt. Er stellte dar, wie die Bilder des Tarot zu uns sprechen können und welche Möglichkeiten es gibt, mit den Fragen des Klienten auf den tieferen und eigentlichen Grund zu gehen. Die Besucher waren so begeistert, dass anschließend der Nachmittags-Workshop mit ihm nahezu ausgebucht war.
Nach seiner Interpretation wird mit jeder Karte Liebe transportiert – die Liebe zum Leben. Sein Wahlspruch: „Lust auf Tarot ist auf einer tieferen Ebene Lust auf uns selbst.“
Zum Abschluss seines Vortrages ging er auf die von ihm und seiner Partnerin Ruth Ragna Axen entwickelten „Karten für Liebende“ ein und stellte sie kurz vor. Gerd Bodhi Ziegler hat nicht den Dünkel von Waite und Crowley und gibt der Co-Autorin bereits jetzt den Raum, den sie verdient. So kommen diese Karten unter dem Namen beider heraus! Diese tarot-ähnlichen Karten kommen ohne Begleitbuch und ohne Deutungen aus, da auf den Karten klare, liebevolle und unmissverständliche Texte stehen. Etwas total Neues!
Gerd Bodhi Ziegler Signierstunde - Tarotkongress 2009
Tarot mit den Füßen sehen
Lilo Schwarz, Tarotbuchautorin und Seminarleiterin aus der Schweiz, demonstrierte Tarot in der Bewegung. Gewählte Tarotkarten bekamen durch Stellvertreterpersonen eine Dynamik und die Lösung wurde fühlbar und sichtbar. So sind auch systemische Aufstellungen von Tarotkarten möglich und komplexe Zusammenhänge werden sichtbar.
Etwas ähnliches demonstrierte Erst Ott, auch aus der Schweiz, der die stellvertretenden Personen mit Stäben, Kelchen, Scheiben und Schwertern ausstattete und die Qualität der Karten damit sichtbar machte.
Dreidimensionale Tarotsysteme
Das gibt es? Akron, Tarotbuchautor aus der Schweiz, demonstrierte sein System der drei-dimensionalen Zusammenhänge in den Tarotkarten – ebenfalls mit eigenen kreativen Darstellungen auf den Tarot Karten. Diese Darstellung der Karten verließ nun die gewohnte Sichtweise vollends und war einigermaßen kompliziert. Er hatte eigene Karten entworfen, wie Wolke, Krokodil oder Herzen – schon ziemlich gewöhnungsbedürftig
Die Geburt von Tarotkarten
Spannend war zu erfahren, wie Margarete Petersen und Rachel Poollack ihre Tarotdecks geschaffen haben – welche Inspirationen sie einfließen ließen, und wie die Decks entstanden.
Arbeitsgruppen und Workshops
Die gab es am Nachmittag und waren im Eintrittspreis enthalten. Die Auswahl zwischen den zehn verschiedenen Workshops – alle zur gleichen Zeit – fiel schwer. Der Autor dieses Beitrags entschied sich für die Systemische Aufstellung von Tarotkarten bei Lilo Schwarz, und als ausgebildeter „Familien-Aufsteller“ war er fasziniert von den Möglichkeiten und spielerischer Lösungen.
Getanzte Tarotkarten
Das gab es zum krönenden Abschluss: Nach einem vorzüglichen Dinner tanzten die Teilnehmer die Qualität der Tarotkarten und ergaben sich anschließend in der Disco ganz normal dem Tanz – völlig ohne Tarotkarten – einfach nach der Musik. Nachdem die Männerpräsenz im Publikum ohnehin schon sehr stark frauenlastig war, wurden beim Tanzen fast keine Männer gesehen. Doch das ist nicht ganz richtig: Am Getränkeausschank diskutierten sie über Schwerter, Stäbe und Scheiben, und die Kelche hielten sie dabei in der Hand – vom freundlichen Bedienungspersonal gerne nachgefüllt. Dass der Autor dieses sah, lässt den Schluss zu, dass er nicht unter den Tanzenden war ?.
Gerd Bodhi Ziegler im Museum
Ein Kontakt hatte sich mit einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin des Spielkartenmuseums zu Altenburg (früher DDR). Dort wird Gerd Bodhi Ziegler im nächsten Jahr – wenn er ohnehin an einem WE in Leipzig und Berlin ist, einen Tarot-Event haben. Sicherlich eine spannende Sache in einer ehrwürdigen Institution – die „Altenburger Regeln“ sind z.B. legendär und maßgeblich für das Skatspiel in Deutschland.
Zusammenarbeit mit „System“
Die unterschiedlichen Referenten hatten einen sehr entspannten Umgang miteinander und von Rivalität gab es keine Spur – nur Herzlichkeit und Einanderverstehen – so soll es sein! Und auch eine Zusammenarbeit ist angepeilt, um systemische Elemente in Gerd Bodhi Zieglers Tarotarbeit (vorzugsweise nach der Ausbildung) einfließen zu lassen – das wird besonders interessant sein für die Tarot-BeraterInnen.
Ich habe es selbst beim Tarotkongress in einem Workshop ausprobiert und es ist einfach faszinierend und faszinierend einfach. Ich konnte ganz simpel durch eine kurze Aufstellung erfahren und erleben, wie meine Kraft mich unterstützen kann und wo sie positioniert ist und wie sie mir optimal dient.
Persönliches am Rande
Für die, die beim Abschluss der Tarot-Berater-Ausbildung dabei waren und sich vielleicht erinnern, dass ich für diese Reise die Karte „Untergang“ gezogen hatte. Ich hatte diese Tarot Karte total vergessen, bis sie mich am Tag der Anreise und Abreise energetisch doch erreichte. Gedankliche Unsicherheiten tauchten auf: Geht die Autofahrt gut? Hat sich die Batterie entladen? Reicht das Motoröl? Habe ich das Licht brennen lassen. Startet das Auto? Das ist nur ein kleiner Ausschnitt und ich ließ die Gedanken da sein, nahm sie wahr und sie verabschiedeten sich schadlos.
ABER da waren der letzte Tag und die Rückfahrt!
Ich hatte auf meiner Nonstop-Rückfahrt von Hamburg bis in die Schweiz am Sonntag dann zwar überall freie Fahrt, aber nach Einbruch der Dunkelheit und in der Nähe von Würzburg erzwang ein Kühlerschaden die Hilfe des ADAC-Pannendienstes. Mehrere Liter Wasser wurden nachgefüllt, nachdem die Dampfwolke sich abgekühlt hatte und das restliche Motorenöl auch nicht mehr qualmte und auch dort zwei Liter hineinpassten.
Weiterfahren ohne Lüfterkühlung solle gehen, meinte der freundliche Helfer, ich dürfe nur nicht in einen Stau ohne Fahrtwind geraten ("Kunststück!"). Der andere Rat war, da die Zylinderkopfdichtungen wahrscheinlich undicht sind, würde der ADAC mir einen Leihwagen bezahlen und die Verschrottung übernehmen – mein 15 Jahre altes geliebtes rotes, schnelles Schätzli in den Händen bösartiger Schrottpressen...
Für die Reise hatte ich den "Untergang" gezogen und der schlug nun zu guter (oder schlechter) Letzt dann doch noch zu? Glück im Unglück: Als ich die überhöhte Wassertemperatur und die eigenartigen Motorengeräusche wahrnahm, lag die Autobahnausfahrt direkt vor mir und direkt dahinter eine Tankstelle und ein Hotel – ich als Person musste also nicht „untergehen“ – alles spielt sich auf der Ebene sorgenvoller Gedanken ab, so die Aussage der Tarotkarte.
Ich riskierte die Weiterfahrt (ich wollte einfach nach Hause nach 10 Tagen rumzigeunern), programmierte mir staufreies Fahren, und alles ging gut und nun fahre ich mein Schätzli bis der Araber mit 500 Franken kommt und es nach Afrika exportiert. Auf afrikanischen Straßen muss es dann auch nicht 220 Std-km fahren und bekommt sein Gnadenbenzin. Zwei Tage zuvor hatte ich bereits ein Visitenkärtli mit einer entsprechenden Telefonnummer an der Scheibe! „Kaufe jedes Auto – Zustand egal!“ Na, dann ist ihm wohl auch egal, dass die Klimaanlage nicht mehr funktioniert, soll er es halt zu den Eskimos exportieren.
Drängende „Beziehungs-Fragen“
Nun erreichen auch mich die wichtigen Fragen in einer Beziehung: Sollen wir uns trennen? Ist unsere Zeit vorbei? Was verbindet uns? Was bleibt unauslöschlich bestehen? Die Zeiten der "Auto"-Erotik sind vorbei? Was bedeutet es für mein Leben und dient es meiner weiteren Menschwerdung und meinem Wachstum? Das sollte ich mal aufstellen...In einem anderen Seminar und zu einer anderen Zeit…oder zu einer zertifizierten Tarot-Beraterin gehen…(Samarpan).