Wahrheit über Kontrollsucht
von Heike Pranama Wagner -
Die Wahrheit über Kontrollsucht
Ursachen und Lösungen
In diesen Artikel befassen wir uns mit der Wahrheit über Kontrollsucht, ihren spirituellen Ursachen und wir schauen uns auch an, wie man Kontrollsucht loslassen in Vertrauen wandeln kann.
- Was ist Kontrollsucht?
- Kontrollsucht setzt Grenzen
- Kontrollsucht und die Angst vorm loslassen
- Was ist wirklich kontrollierbar?
- Verantwortung statt Kontrollsucht
- Vertrauen statt Tauschhandel
Was ist Kontrollsucht?
Kontrolle ist das Bedürfnis über etwas Macht zu haben. Je mehr überwacht und überprüft wird, desto schneller kann dies zur Sucht werden. Ich spreche hier nicht von Zwangserkrankungen, die gehören in medizinische Hände, sondern vom natürlichsten Bedürfnis des menschlichen Egos. Das Ego möchte vorher wissen, planen, Dinge vorhersehen können, daran ist erstmal nichts falsch. Blöd ist es, wenn das Ego die spirituelle Suche mit der Kontrolle vollkommen überdeckt, so dass die Suche zu Sucht wird und der wahre Ursprung der Suche dauerhaft unerkannt bleibt. Kontrollsucht ist auch nur eine Suche nach Halt, nach Sicherheit und letztlich nach Gott. Hier fehlt meist der Kontakt zu sich selbst, die Anbindung an die Quelle und das Vertrauen darin. Oft fehlt einfach ein grundsätzliches Urvertrauen ins Leben, damit Hingabe an das Leben und diese gesuchte Anbindung geschehen kann.
Kontrollsucht setzt Grenzen
Kontrollsucht zeigt sich auch in einem grundsätzlichen Widerstand gegen alles was unvorhergesehen passiert. Kontrollsucht baut sich ein Gefängnis, dass vermeintliche Sicherheit suggeriert, doch diese Mauern und eigenen Begrenzungen, werden immer wieder getriggert vom Leben selbst, damit du dein wahres Wesen erkennen kannst.
Die Grenzen deiner Wohlfühl-Komfortzone, die Grenzen deines irdischen Seins sind vorhanden, damit du immer dann, wo du eine Grenze verspürst einen Schritt weiter gehst.
Es bedarf nun einen kleinen Schritt über die Grenze hinaus, um ein Stück mehr von deinem wahren Wesen leben zu können. Die wahren Grenzen sind nur im Kopf in Wahrheit bist du Grenzenlosigkeit – und genau das, muss ein Teil in dir natürlicherweise verhindern. Schau mal nach dem in dir, was diese Grenzenlosigkeit ablehnt und dann sprenge ein Stück weit die Grenzen in deinem Kopf, gehe immer einen Schritt über deine gefühlte Grenze hinaus, gehe immer einen Schritt über deine Angst hinaus und mit jedem dieser Schritte wirst du von der Kontrollsucht in die Freiheit gelangen.
Was ist wirklich kontrollierbar?
Hast du das Land gewählt in dem du geboren bist? Konntest du bewusst deine Umgebung auswählen, in der du aufgewachsen bist? Wählst du bewusst die Menschen, denen du begegnest? Hattest du irgendwelche Wahlmöglichkeiten, bezüglich deiner angeborenen Gaben, deines Charakters usw.? Ja klar, ich weiß was jetzt kommt: Meine Seele hat sich das alles vor dieser Inkarnation ausgesucht. Ja mag ja so sein, allerdings hast du dich mit all dem vorgefunden und hattest darüber keine bewusste Kontrolle, oder?
Aber nun die gute Nachricht:
Du kannst kontrollieren WIE du das, was ohnehin geschieht, wahrnimmst, aber nicht WAS wirklich geschehen wird.
Deine Kontrolle beschränkt sich auf deinen Seinszustand, aber auch nur dann, wenn Wahlmöglichkeiten und entsprechende Erkenntnisse erscheinen. Du kannst Dingen z.B. mit Kontrollsucht oder mit totaler Annahme begegnen oder irgendwas dazwischen. Du kannst Situationen aus der Angst oder aus der Liebe heraus betrachten. Wie man die Perspektiven wechselt habe ich neulich im Artikel über Meinung erklärt.
Hier ist es auch nicht anderes. Du kannst dein Leben aus dem Ego betrachten, dass bestimmte Vorstellungen hat, oder aus deinem Herzen, dass jede Erfahrung bereitwillig so fühlt, wie sie ist, wenn das Ego nicht auf dem Thron sitzt und das Herz unterdrückt. Du kannst demnächst mal eine Situation, bei der deine Kontrollsucht anspringt, einmal aus der Kampfperspektive ansehen und dann aus der Demut-Hingabe-Sicht. Kannst ja einfach mal nachspüren, was dann geschieht. Häufig ist da erstmal ein großer Schmerz, große Angst, hast du dich diesen gestellt und durchfühlt, dann erscheint eine ganz neue Freiheit. Probiers mal.
Lies dazu gern noch mal die Artikel zum freien Willen:
Teil 1 https://www.vigeno.de/heike-pranama-wagner/freier-wille-wirkliche-freiheit-free
Teil 2 https://www.vigeno.de/heike-pranama-wagner/freier-wille-freier-wille-free
Kontrollsucht und die Angst vorm Loslassen
Die Kontrollsucht ist ein Schutzprogramm, dass dich vor dem Fühlen der Ängste schützt. Das bedeutet zunächst vorbehaltlos anzuerkennen, dass die Kontrollsucht eine Lösung für dein System ist, um mit diesen machtvollen Energien, die wir als Ängste bezeichnen, umgehen zu können.
Kontrollsucht lädt dich ein, den Schritt durch die Angst zu machen, was geschehen könnten, wenn du loslässt. Die Angst vor was? Vor vielem, vor Verlusten, vor Unvorhersehbarem, vor Veränderungen, aber auch die Angst vor der eigenen Grenzenlosigkeit, vor der eigenen wahren Größe. Zunächst wollen diese Ängste gesehen werden, nicht um sie wegzumachen, nicht um sie dann wieder mit Kontrolle zu unterdrücken, sondern um sie einfach da sein zu lassen. Egal welche Ängste hinter der Kontrollsucht stecken, erstmal wollen gesehen und gefühlt werden, vorher geht loslassen gar nicht, weil die Angstenergie dafür zu stark ist.
Also ist es erstmal gut zu sehen, dass die Kontrollsucht dich schützen soll, vor diesen Ängsten. Dann kannst du mit ganz viel Mitgefühl für dich selbst sehen, dass so viele Ängste darunter liegen. Meist liegen die Ursprünge hierfür im inneren Kind verborgen, es ist also gut, wenn du es mit ins Boot holst.
Das Gegenteil von Kontrolle ist Hingabe, loslassen, die Dinge entstehen zu lassen. Schau bitte mal nach, was für eine Verknüpfung du damit in deiner Lebensgeschichte hast. Hat für dich bisher loslassen immer nur bedeutet Geliebtes gehen zu lassen, dann wäre es gut hier eine neue Verknüpfung zu schaffen, indem du Loslassübungen machst, die befreien und Platz schaffen und nicht mit Schmerz, sondern mit Freiheit verknüpft sind.
Mache die Erfahrung, dass Loslassen sich auch total gut anfühlen kann. Es klingt vielleicht etwas lustig, wenn ich dir jetzt vorschlage, einen schweren Gegenstand hochzuheben und ihn 15 min. nicht abzusetzen, aber probiers mal, du wirst sooo erleichtert sein, wenn die 15 min. vorbei sind. Das ist dann vielleicht deine erste positive Verknüpfung mit dem Loslassen.
Daraus folgt die Erfahrung, „wer loslässt hat die Hände frei um zu empfangen“ und das gar nichts schlimmes passiert. Du kannst auch einen Baum umarmen und ihn dann loslassen.
Verantwortung statt Kontrollsucht
Als nächste Stufe kannst du die Verantwortung für das Loslassen von Dingen übernehmen, zu denen es emotionale Verknüpfungen gibt, z.B. dich von Kleidungsstücken trennen. Falls ein Trennungsschmerz auftaucht, übernimm die Verantwortung und fühle ihn gleich. Danach kannst du an die inneren Themen gehen.
Wenn der Gedanke daran, eine bestimmte Sache nicht kontrollieren zu können, dich nicht mehr triggert, hast du das Thema losgelassen...und dann ist das Befreiung pur. ...und dann lässt dich auch die Kontrollsucht los und wandelt sich in ein gesundes Verantwortungsbewusstsein. Das ist natürlich ein Prozess und geht nicht von heute auf morgen.
Hast du schon mal darüber nachgedacht? Im Wort verANTWORTung kannst du ein zentrales Wort erkennen, die Antwort. Dies bedeutet, dass dieser Begriff vollkommen bewusstes Handeln beinhaltet, was wiederum bedeutet eine angemessene Antwort auf Situationen aller Art geben zu können.
Das ist dann keine Kontrollsucht, sondern einfach ein bewusstes Leben.
Vertrauen statt Tauschhandel mit dem Leben/Gott
Der Tauschhandel funktioniert so: Lieber Gott, wenn du machst das....passiert, dann werde ich auch für dich.....Das ist kein Vertrauen, sondern ein Tauschhandel und ist eng mit Kontrollsucht verknüpft.
Kontrollsucht stellt dich vor die Frage: Vertrauen oder Angst? Die Kontrollsucht bittet dich, das Vertrauen ins Lebens wiederzufinden und zu integrieren. Das EINE Leben, das du bist, sorgt wundervoll für dich, wenn du dich ganz drauf einlässt. Du vertraust, dienst Gott und das Leben sorgt für dich, ein Leben in Hingabe und Vertrauen. Klingt gut? Klingt beängstigend?
Mach dich auf die Suche nach dem Vertrauen, wo und wann hast du es scheinbar verloren? Hierzu kann z.B. eine Rückführung hilfreich sein. Grundsätzlich macht es Sinn mal genau zu beobachten, wann ein klitzekleines Vertrauen auftaucht in deinem Leben. Vielleicht vertraust du deinem Haustier? Vielleicht deinem Kind? Und wenn auch nur einen kleinen Moment lang, zeigt es doch, dass du Vertrauen in dir trägst. Hast du das Gefühl identifiziert, kannst du es ausbreiten. Je mehr sich das Vertrauen ausbreitet, desto mehr weicht die Kontrollsucht und desto besser kannst du mit dem Nichtwissen umgehen. Am Ende steht die Hingabe an das Leben.
Möchtest du deine Kontrollsucht genauer anschauen (nur ohne Krankheitswert), dann habe ich hier den kontrollzerschmetterndsten Fernkurs für dich.
Eine Teilnehmerin sagte darüber:
„Es ist der Weg des Loslassens, um mich dem Fluss des Lebens voll hinzugeben und meinen inneren Kampf gegen das was ist, was Gott für mich vorgesehen hat, wie Gott mich gemeint hat, zu beenden. Heike begleitet mich auf meinem Weg liebevoll, von Herz zu Herz – von Seele zu Seele und auf Augenhöhe, als Mensch wie du und ich. Sie fungiert als Knöpfedrückerin, Freundin und Mentor – in dem sie ihre eigenen Erfahrungen offen teilt und mich meine eigenen machen lässt – wertfrei und urteilsfrei, zu meiner Zeit und in meinem Tempo.“
Danke S. für deine Worte, es war mir eine Freude dich begleiten zu dürfen.
Grüße aus der Hingabe für (d)ein Leben in Wahrheit,
deine Heike Pranama
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