Manipulationen - Beeinflussungen
von Sylvia Bieber -
Menschen manipulieren?
5 Methoden der Beeinflussung
Indirekte Botschaften und sogar Propaganda lauern überall. Diese zu erkennen um sich ihnen zu entziehen, ist Inhalt dieses Artikels. Manipulation und Propaganda liegen nah beieinander. Beiden Begriffen gemein ist die Tatsache, dass irgendjemand oder irgendetwas damit beeinflusst werden soll.
Propaganda ist der Versuch der gezielten Beeinflussung des Denkens, Handelns und Fühlens von Menschen. Aus dem französischen stammt das Wort manipuler und meint, jemanden oder etwas zum eigenen Vorteil zu beeinflussen.
Jeder, der etwas von einem anderen möchte, nutzt Wege, die ihn mehr oder weniger manipulativ zum Ziel führen. Machthaber bedienen sich der Propaganda um das Volk zu lenken, genauso wie die Werbung sie nutzt, um Konsumenten zum Kauf zu bewegen. Eltern manipulieren ihre Kinder und Liebhaber ihre Geliebten. Wenn Sie den Umgang mit Manipulationen lernen, befreien Sie Ihr Denken.
Nachfolgend möchte ich Ihnen 5 Methoden der Beeinflussung aufzeigen, die Sie aktuell auch durch die Corona-Situation tagtäglich erleben können und somit durchaus durchschauen lernen. Sowohl aus meinem Coaching-Alltag, als auch aus meinem täglichen Umfeld schildere ich Ihnen entsprechende Beispiele dazu.
1. Wiederholen:
Wenn jemand etwas unbedingt haben, erreichen, erleben oder initiieren möchte, erzählt er Ihnen immerfort dasselbe. Permanent wiederholt er sich. Man muss einen Begriff oder eine Situation nur so lange immer wieder verwenden und penetrant wiederholen, bis der Begriff oder die Situation für alle Beteiligten zu einer unumstößlichen Tatsache wird, die von niemandem mehr bezweifelt werden darf.
Sollten Sie dies kritisieren, weil es Ihnen schon zu den Ohren heraus kommt, verweist der andere einfach darauf, dass es nun mal wichtig wäre und deshalb gesagt werden müsse. Gegen die immerwährende Wiederholung einer Behauptung, an der ohne Rücksicht auf Gegenargumente einfach stur festgehalten wird, ist man unglaublich wehrlos.
Irgendwann lässt der Widerstand nach, oft verbunden mit der Hoffnung, dass, wenn man die Forderungen erfüllt, die ständigen Wiederholungen und damit die Belästigungen endlich aufhören.
Coaching-Beispiel: Frau S. ist entnervt weil ihre 16-jährige Tochter mit ihrem 18-jährigen Freund in Urlaub fahren möchte. Sie und ihr Mann wollen das auf keinen Fall und argumentieren entsprechen. Seit Wochen gibt es kein anderes Thema in der Familie. Egal was besprochen wird, unweigerlich kommt die massive Forderung nach dem gemeinsamen Urlaub auf den Tisch. Jeder Einwand, jede Missbilligung, jedes Argument lässt die Tochter mit dem Satz: „Ich kann mich nur wiederholen, wenn ich nicht mit Jens in Urlaub fahren darf, dann…“ an sich abprallen.
Alltags-Beispiel: Durch die seit Wochen täglich gebetsmühlenartig erzählten Geschichten über die Gefährlichkeit des Virus, begleitet von entsprechenden Bildern, ist vielen Menschen nur ein einziger Weg des Denkens möglich.
2. Weglassen, Verschweigen bis hin zu falsch informieren:
Wichtige Tatsachen werden bewusst verschwiegen oder nur Teilinformationen weitergegeben. Manchmal wird nur ein Halbsatz wiedergegeben, und der erklärende Nebensatz weggelassen. Wenn dadurch eine Interpretation entsteht und diese als vermeintliche Tatsache weitererzählt wird, sind Falschinformationen unglaublich schnell im Umlauf.
Coaching-Beispiel: Herr D. versucht seine Ehe zu retten. Er hat seine Frau wiederholt betrogen und diese will sich nun von ihm trennen. Er erzählt, dass er seine Frau nie angelogen hätte bezüglich der anderen Frauen. Sie hätte immer gewusst, dass er sich mit Frauen trifft, mit ihnen radfahren und auch tanzen ginge, da sie diese Unternehmungen nicht mochte. Dass er auch mit ihnen geschlafen hat, erzählte er ihr nicht. Sie kam durch eine fehlgeleitete E-Mail hinter seine Affairen.
Alltags-Beispiel: Zur Zeit hört man viel von dem Philanthropen Bill Gates und seiner Stiftung, die hohe Geldsummen spendet, um Menschen in Entwicklungsländern zu impfen und damit gesund zu erhalten. Verschwiegen wird, dass er an Firmen beteiligt ist, die diese Impfstoffe herstellen. Auch das ständige immer wieder Ansteigen der Reproduktionszahl, die aussagt, wie viele Mitmenschen ein Infizierter ansteckt, wird nicht in Bezug gebracht auf das vermehrte Testen von Menschen.
3. Angst machen:
Wer Menschen zu etwas bewegen möchte, muss sie überzeugen. Angst ist eines der effektivsten Argumente. Angst wirkt praktisch immer. Besonders wirkungsvoll ist es, wenn die Gefahr in allen Details geschildert und als besonders wahrscheinlich dargestellt wird. Vielleicht haben Sie als Kind auch so Sätze gehört wie: „Wenn Du über die Straße läufst, schau links und rechts, sonst wirst Du tot gefahren.
Coaching-Besipiel: Herr R. ist am Ende. Er hat an seiner Arbeitsstelle einen gravierenden Fehler begangen und diesen vertuscht. Offensichtlich hatte eine Kollegin ihn dabei beobachtet. Einige Zeit später kam sie auf ihn zu und drohte, dem Vorgesetzten alles zu erzählen, wenn er seine ausstehende Beförderung nicht zurückziehen würde. Die Angst vor der Aufdeckung lähmt ihn. Er ist bereit, den Forderungen der Kollegin nachzukommen. Doch dann bekommt er Ärger mit seiner Frau, der er nicht erklären könnte, weshalb er einen Rückzieher macht.
Alltags-Beispiel: Seit Wochen hören wir kollektiv nichts anderes, als dass ein Killervirus uns alle dahinraffen könnte, wenn wir dieses und jenes nicht tun oder tun.
4. Moralisieren:
Wie fühlen Sie sich, wenn Ihnen gesagt wird, dass Sie schuld daran sind, wenn dieses oder jenes geschieht, weil Sie nicht helfen? Wie geht es Ihnen, wenn an Ihr Gewissen und an Ihr Verantwortungsgefühl appelliert wird hinsichtlich Ihres Umgangs mit Handy, Alkohol, alten oder jungen Menschen, Freizeitverhalten, etc.
Wo siedeln Sie Ihr Gemeinschaftsgefühl an, wenn Sie gefragt werden, wie Sie zur aktuellen Lage denken? Haben Sie sich schon ein schlechtes CO²-Gewissen einreden lassen, weil Sie immer noch Auto fahren und in den Urlaub fliegen?
Coaching-Beispiel: Frau H. beschwert sich, dass sie ständig für ihre alte Mutter Gewehr bei Fuß stehen soll. Sagt sie mal nein, hört sie von ihren Geschwistern Sätze wie z. B.: „Wenn Du damit leben kannst, dass es Mama dann vielleicht schlecht geht, dann lässt Du es halt.“
Alltags-Beispiel: All überall hören wir, dass wir jetzt solidarisch, verantwortungsvoll und hilfsbereit zu sein haben. Keinen Mundschutz zu tragen ist gleichbedeutend mit unsozial sein. Social Distance in Frage zu stellen ist synonym für Menschenfeindlichkeit. Sich ggfls. nicht impfen lassen zu wollen heißt, eine Gefahr für die Geimpften darzurstellen.
5. Diffamieren:
Es gibt viele Worte, die synonym für diffamieren im Umlauf sind. Dazu gehören jemanden schlechtmachen, ins Gerede bringen, in Misskredit/Verruf bringen, verunglimpfen, denunzieren, diskreditieren. Sogar das Strafgesetzbuch kennt dieses Vokubalar und beschreibt es so: Diffamieren ist im strafrechtlichen Sinne ein Verhalten, das jemanden in seiner Ehre oder seinem Ansehen beschädigen kann.
Coaching-Beispiel: Herr M. arbeitet als Erzieher in einem Kindergarten und musste sich schon wiederholt damit auseinandersetzen, dass Gerüchte über ihn verbreitet wurden, er würde „kleine Buben besonders gerne sehen“. Er weiß, dass einigen Eltern die Tatsache, dass er homosexuell ist, nicht gefällt, und sie ihn gerne los haben würden.
Alltags-Beispiel: Aktuell erleben wir die Tatsache, dass Verfechter der Mainstream-Richtung seitens der Anhänger der s. g. „Verschwörungstheoretiker“ schlechtgemacht werden. Fast noch massiver sehen, hören und lesen wir Abstruses über die „Aluhutträger“, „Corona-Leugner“, etc.
Überall dort, wo Menschen Strategien verfolgen, Kompromisse aushandeln oder „ergebnisorientierte Gespräche“ führen, kommen häufig Manipulationstechniken zum Einsatz. Im Grunde genommen ist Manipulation ein alltägliches Ereignis. Wer seine Zuhörer im Gespräch zu etwas bewegen und gleichzeitig so wenig wie möglich manipulieren möchte, sollte vor allem eins tun – die Dialogpartner zum Zuhören zu bewegen und sie zum Nachfragen animieren.
Die Kenntnisse von Manipulationstechniken und Beeinflussungsmethoden sind einerseits wichtig, um im Gespräch selbst eine Richtung vorzugeben. Andererseits helfen sie Ihnen auch, nicht zu etwas gedrängt zu werden, was Sie selbst gar nicht wirklich wollen.
Herzlichst
Sylvia Bieber
www.sylvia-bieber.de
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