6. Schüttle Dich frei - die Qi Gong Schüttelübung
von Frithjof Krepp -
Qi Gong plus . . .
Die Qi Gong Schüttelübung ist eine der sieben grundlegenden Übungen der taoistischen Schule und sie
• ist mit nur fünf Minuten Länge kurz und leicht zu praktizieren,
• bringt die verbrauchte Energie (trübes Chi) aus dem Körper, z.B. bei Müdigkeit.
• beseitigt energetische Staus vor allem bei längerer sitzender Tätigkeit,
• bringt nach anstrengender geistigen Tätigkeit den Geist zur Ruhe und zentriert ihn
• aktiviert die Organe (Leber, Galle, Magen, Milz, Niere, Blase), deren Meridiane an Füßen und Beinen verlaufen,
• reinigt die Aura von negativen Energien, speziell bei helfenden Berufen (Ärzte, Masseure, Physiotherapeuten etc,),
• macht die Knie energetisch durchlässig,
• baut neue Energie auf.
Vorbereitung:
Entspannt stehen – leicht in die Knie gehen – aus dem Herzen lächeln - mit jeweils einem sanften Ein- und Ausatemvorgang erst den Kopf, dann beim zweiten Atmen Oberkörper, Arme und Hände und beim dritten Atmen Becken, Beine und Füße entspannen
Ablauf:
Zwei Minuten lang durch Wippen der Knie den Körper mit der Vorstellung schütteln, dass alle Meridiane im Körper sich entspannen und glätten.
Das Schütteln beenden, die Augen schließen und sich vorstellen, dass die verbrauchte Energie wie eine trübe, dunkle Flüssigkeit von der Schädeldecke aus langsam im Körperinnern nach unten sinkt und durch die Yongquan-Punkte an den Fußsohlen in die Erde abfließt. Der Abflussvorgang wird vor allem durch die sanfte Ausatmung aus dem Mund unterstützt. Dauer: etwa zwei Minuten.
(Die Yongquan Punkte findet man, wenn man auf der senkrechten Mittellinie der Fußsohlen, von den Zehen aus, etwa ein Drittel der Fußlänge nach unten geht, leicht unterhalb der Fußballen. Sie heißen auch „Sprudelnde Urquelle“ und sind der Beginn des Nierenmeridians Niere 1).
Alternative Vorstellung:
Man sei ein Reagenzglas in Menschen Größe, gefüllt mit einer trüben, dunklen Flüssigkeit. Dieses Reagenzglas habe zwei Abzweigungen, die den Beinen entsprechen. Nun betrachtet man dieses Reagenzglas von außen und zieht unten an den „Füßen“ des Reagenzglases zwei Stopfen heraus (Entsprechung der Öffnung der Yongquan Punkte). Dadurch kann die trübe, dunkle Flüssigkeit abfließen. Nun beobachtet man von außen das langsame Absinken, immer tiefer, bis alles in die Erde abgeflossen ist.
Abschluss:
Zum Abschluss werden die Hände übereinander auf den Bauch gelegt. Bei den Damen liegt die rechte Hand unten bei den Herren die linke. Die Daumenwurzeln an der Außenseite der Hand liegen dabei auf dem Bauchnabel und die Handfläche der oberen Hand auf dem Handrücken der unteren Hand.
Die Augen schließen und den Fokus nun unter die Hände in das Dantien im Bauchraum richten und sich vorstellen, wie sich dort Energie sammelt. Manchmal nimmt man hier auch ein verstärktes Wärmeempfinden wahr. Dauer: Eine Minute.
Beendigung der Übung:
Die Augen wieder öffnen, kurz beide Fäuste ballen und wieder loslassen, d.h.:
"Hallo, ich wieder voll und ganz im Hier und Jetzt."
Ich schreibe diese Reihe Qi Gong plus . . . , weil ich durch die Praxis von Qi Gong wieder gesund geworden bin, weil ich sehe, wie es auch den anderen Leuten besser geht, wenn sie regelmäßig praktizieren, weil man durch Qi Gong mehr zu sich selbst finden kann, zu mehr Ausgeglichenheit, tiefer innerer Ruhe und Frieden, weil ich meine, dass die Welt friedlicher wäre, wenn mehr Menschen Qi Gong praktizieren würden, und weil ich meine, dass die Leute in Europa noch viel zu wenig über Qi Gong wissen.
Die Reihe heißt Qi Gong plus . . . , weil es sich im Laufe jahrelanger Praxis gezeigt hat, dass man zum „normalen“ Qi Gong noch Techniken addieren kann, die seine Wirkung steigern und vertiefen können. Diese Erfahrungen möchte ich weiter geben.
Herzlichst
Frithjof Krepp
Hier weitere intessante Artikel rund um das Thema "Qi Gong" von Frithjof Krepp.