Karma: So wirkt es sich auf unser Leben aus
Entscheidungen lassen sich während eines ganzen Menschenlebens kaum vermeiden. Mit unseren Handlungen aber beeinflussen wir mehr als nur unsere eigene Wirklichkeit, sondern auch die anderer Menschen, Tiere und sogar die der Natur. Gute von schlechten Entscheidungen zu trennen, ist dabei nicht immer leicht. In der Lehre des Karma aber zeigt sich: Ein achtsamer Umgang mit dem Leben kann die Zukunft maßgeblich beeinflussen.
Die Lehre von Ursache und Wirkung
Bei Karma handelt es sich um eine Lebensweisheit, die auf Ursache und Wirkung basiert. Das bedeutet, dass jede Handlung sowohl geistiger als auch körperlicher Natur als Ursache für künftige Geschehnisse betrachtet werden kann. Begrenzt ist Karma dabei nicht nur auf das jetzige Leben, sondern auch auf jene, die im Kreislauf der Reinkarnation folgen. Geschieht uns in diesem Leben Schlechtes, so ist das möglicherweise eine Folge fehlerhafter Handlungen und Denkweisen aus einer früheren Existenz. Dabei verändert Karma nicht nur physische Geschehnisse und Ereignisse, sondern auch die eigene Energie.
Das Prinzip von Ursache und Wirkung zu kennen, ist ein guter Schritt, um Karma zu verstehen. Darüber hinaus ist es jedoch ebenfalls wichtig, die Anziehungskraft zu erkennen, die sich aus unseren Handlungen ergibt. Nicht wie bei Magneten zieht hier Positives Negatives an, sondern umgekehrt. Schlechte Handlungen ziehen nach der Lehre des Karma stets negative Folgen nach sich, während gütige unser jetziges Leben und folgende Existenzen positiv beeinflussen. Das eigene Karma lässt sich sogar in einem Karmatest analysieren.
Was bedeutet Karma für das Leben?
Karma ist sicherlich kein Konzept, das uns als Menschen in Passivität schwelgen lassen sollte. Es ist nichts, was uns einfach so passiert, sondern ein Konstrukt, das aktiv geschaffen und gestaltet wird. Der Mensch selbst steht im Karma als Verursacher seiner Realität und seiner Erfahrungen, weswegen ihm große Verantwortung für sich und sein Umfeld zuteil wird. Dabei sind weder positive noch negative Folgen als Bestrafung oder Belohnung zu betrachten, sondern vielmehr als Anhaltspunkte für künftige Entwicklungsaufgaben. Im Kreislauf der Reinkarnation bedeutet dies, durch die Ansammlung positiven Karmas von Existenz zu Existenz ein besseres Leben und ein reineres Bewusstsein zu schaffen. Karma also regt uns dazu an, zu wachsen und zeigt, dass sich jeder Mensch seine individuellen Aufgaben selbst stellt.
Zu finden ist Karma sowohl im Buddhismus als auch im Jainismus und Hinduismus. In jedem Fall wird diese Lehre als unumgänglich und nicht aufhaltbar betrachtet. Sind wir also Opfer eines schlechten Karmas, so sind wir in erster Linie Opfer unserer selbst. Eine unglückliche Partnerschaft kann genauso das Ergebnis fehlerhafter Entscheidungen aus der Vergangenheit sein wie seelisches oder körperliches Leid.
Dabei wirkt Karma auf dreierlei Wegen. Erstens sorgt es für nachfolgende Erfahrungen, zweitens formt es den aktuellen Charakter und nimmt großen Einfluss auf das persönliche Bewusstsein. An dritter Stelle steht stets auch die Veränderung der Welt durch das eigene Karma. Unterschieden werden muss auch zwischen drei verschiedenen Formen des Karma:
• Sanchita (was sich angesammelt hat)
• Prarabdha (was Früchte tragen wird)
• und Agami (derzeitige Handlungen)
Sanchita Karma also stammt aus unserer Vergangenheit, prägt unseren Charakter sowie unsere Interessen und Neigungen. Prarabdha Karma nimmt Einfluss auf die körperlichen Aspekte und Erfahrungen der aktuellen Existenz und ist somit ein Teil von Sanchita Karma. Agami wiederum beschreibt den Teil des Karma, das hier und jetzt gestaltet und sich in nächsten Existenzen als Sanchita und Prarabdha zeigen wird.
Wer dieses Prinzip noch greifbarer erkennen und sehen möchte, findet mit dem Film „Cloud Atlas“ Gelegenheit hierzu. In diesem Spielfilm mit Tom Hanks und Halle Berry begleitet der Zuschauer die Protagonisten auf einer Reise durch verschiedene Existenzen und kann die Folgen ihrer Handlungen aus nächster Nähe miterleben.
Kann das eigene Karma beeinflusst werden?
Zugegeben: Auf Sanchita und Prarabdha hat der Mensch in seiner jetzigen Existenz nur begrenzten Einfluss. Dennoch ist es möglich, angesammelte Blockaden zu bearbeiten und aktiv an einer guten Psychohygiene zu arbeiten. Nur wer dazu in der Lage ist, seine derzeitigen Erfahrungen zu reflektieren und sich intensiv mit der Lehre von Ursache und Wirkung zu befassen, kann aus seinem Leben und für die nächsten Existenzen lernen.
In der Meditation entsteht Achtsamkeit für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. (Bild 2)
Daher gilt die achtsame Meditation als beste Möglichkeit, mit Karma umzugehen und seine Prinzipien zu erfahren. Das schafft eine größere Achtsamkeit für die eigene Realität und beeinflusst künftige Haltungen positiv. Darüber hinaus helfen auch Yoga und Reiki dabei, Blockaden zu lösen, den Energiefluss entlang der Chakren zu fördern und negative Einflüsse auszugleichen.
Die Erkenntnis, dass Karma selbst in anstrengenden Zeit nicht böse ist, stellt eine der wohl wichtigsten Erfahrungen des Lebens dar. Dann nämlich kann der Mensch Verantwortung übernehmen und jedes Geschehnis als Geschenk annehmen. Letztlich lässt uns Karma nur dann wachsen, wenn wir es zulassen. Das mag zu Beginn schwierig erscheinen, denn die passive Opferrolle fühlt sich oft bequemer an. Wer jedoch an sich arbeitet, sorgt dafür, dass sich in der Zukunft ein höheres Bewusstsein einstellt, das Gutes bewirkt.
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