Göttliche Beziehungen.
von Elia -
Was ist eine "göttliche Beziehung"?
Fast neige ich dazu zu sagen, eine "göttliche Beziehung" ist überhaupt erst das, was man eine wahre "menschliche Beziehung" nennen könnte.
Erst wenn auch der überpersönliche, göttliche Aspekt von uns in eine Beziehung einfließt, ob im Bezug auf den Partner, oder allgemein gesehen, können wir von einer echten Beziehung sprechen.
Alles andere sind Versuche und Kompromisse.
Oft nicht mal Menschenwürdig.
Damit meine ich "des Menschen nicht würdig".
Wenn ich mich in meinem Umfeld so umschaue gibt es keine Beziehung bei der ich sagen würde "Wow, das ist echt, das geht tief, das will ich auch!"
Im Gegenteil.
Es gibt zwar durchaus Qualitätsunterschiede, aber das, was ich unter einer Beziehung verstehe, begegnet mir höchst selten.
Und das was ich unter Beziehung verstehe, ist echte Begegnung.
Was bedeutet das, sich zu begegnen?
Und wie hat es der Mensch geschafft, sich dieser zutiefst nährenden und erfüllenden Form des Zusammenseins so zu entziehen?
Begegnung bedeutet für mich sich Nahe zu kommen. Wirklich Nahe. So nah dass sich nichts mehr verstecken lässt und vor allem so Nahe das Du auch nichts mehr verstecken musst.
Eine göttliche Beziehung, eine göttliche Begegnung erfordert Achtsamkeit und Mitgefühl und vor allem Präsenz.
Das Aushalten, des Moments, egal, was sich zeigt, egal was in Dir geschieht und wie schmerzvoll es Dir erscheinen mag.
Und Beständigkeit, Integrität und Ehrlichkeit Dir selbst gegenüber.
Begegnung macht Angst. Und Begegnung braucht Zeit.
Begegnung geht sehr tief und gibt Dir ein wundervolles Gefühl von "gesehen und erkannt zu werden", geliebt zu sein.
Ein Gefühl von Heimat und angekommen sein.
Aber nicht ausschließlich. In der Begegnung tritt alles in Erscheinung.
Auch all Deine Verluste, Ängste, Fehltritte, all Dein Unvermögen, Deine Abhängigkeiten, Deine gut gehüteten Geheimnisse - und die Deines Partners.
Du kannst Dir selbst nichts mehr vormachen, kannst Deinem Partner nichts mehr vormachen und er/sie kann es auch nicht.
Du glaubst also mit einer "göttlichen Beziehung" sind all Deine Probleme gelöst?
Ich muss Dich enttäuschen.
Mit einer "göttlichen "Beziehung" kommen Sie erstmal alle so richtig ans Licht.
Wenn Du Deinem Partner wirklich "begegnest", und er Dir, wirst Du Dich manchmal in sekundenschnelle ausgezogen fühlen.
Entblößt bis ins Innerste und ausgeliefert.
Und wenn Du an diesem Punkt noch keine wirklich stabile Selbstliebe entwickelt hast, dann wirst Du erstmal mit allen Verteidigungsstrategien auffahren über die Dein "Abwehrsystem" verfügt.
Oder innerlich kollabieren. Oder beides.
Das hört sich vielleicht jetzt erstmal dramatisch an, und manchmal fühlt es sich auch so an.
Aber dramatisch sind nur die Dinge, die Du bisher unterdrückt hast. Die Dinge, die Du Dir über Dich selbst verschwiegen hast. Die Du fein säuberlich verschnürt, weggepackt hast, in die dunklen Schubladen Deines Unterbewusstseins.
Dein göttlicher Partner kommt in Dein Leben und will alles von Dir.
Gibt sich nicht zufrieden mit den Masken, mit denen Du ihm/ihr vor der Nase rumwedelst, ganz so, wie Du es gewohnt bist.
Er fordert Dich auf, stehen zubleiben. Deine innere Unruhe, Deine Atemlosigkeit zu spüren, vom ständigen wegrennen vor Dir selbst.
Er/sie verlangt unerbittlich nur das eine von Dir-
Dich selbst!
Genauso wie Du bist. Wie Du schon immer warst, bevor Du angefangen hast, Dich zu verstellen.
Eine göttliche Beziehung verlangt gnadenlos von Dir, Dich zu Dir zu bekennen, oder vielleicht ist genau das die Gnade.
Das jemand in Dein Leben tritt, der Dich bedingungslos liebt.
Der Dich fordert und immer wieder herausfordert, den Kampf gegen Dich selbst zu beenden. Die Waffen niederzulegen, weil es anstrengend ist.
Ja, es ist anstrengend vorzugeben etwas zu sein, was man nicht ist.
Es ist anstrengend, Seiten von sich selbst zu verbergen.
Und es ist unnötig.
Selbstverachtend.
Du bist mit einem ganz bestimmten Potenzial hierher gekommen.
Mit bestimmten Fähigkeiten.
Mit bestimmten Charaktereigenschaften. Mit gewissen Schwächen ebenso.
Durch Deine Erziehung und verschiedene andere Lebenserfahrungen hast Du begonnen, gewisse Seiten von Dir einfach zu unterschlagen, weil sie vielleicht bei Deinen Eltern oder anderen Menschen in Deinem Leben nicht gut ankamen.
Weil Du dafür vielleicht kritisiert wurdest. Du hast Dir vielleicht von anderen Frauen oder Männern oder Kindern das Ein oder Andere abgeschaut, es Dir übergestülpt oder sogar verinnerlicht, von nun an genau so zu sein.
Weil es vielleicht besser ankommt. Weil Du durch ein bestimmtes aufgesetztes Verhalten vielleicht bestimmte Erfahrungen von Ablehnung nicht machen musstest.
Du hast Seiten von Dir weggepackt, die Du als "schlecht" etikettiert hast, weil Du durch Dein "so sein" schlechte Erfahrungen gemacht hast.
Und jetzt kommt dieser eine Partner, diese eine Partnerin daher, und zwingt Dich, alle diese Schubladen, die Du bewusst verschlossen hast, nochmal aufzuziehen und hineinzuschauen.
Da kommt jemand, der tiefer schaut als die Anderen.
Jemand der länger schaut. Dich genau beobachtet.
Jemand der wirklich interessiert ist an Dir, und sich von Deinen Abwehrmechanismen und Verteidigungsstrategien nicht so leicht beeindrucken lässt. Jemand, der sich Nicht so schnell verjagen lässt, in eine Ebene, in der er/sie Dich scheinbar nicht so tief verletzen kann.
In die Ebene, in der die "normalen" oder Durchschnittsbeziehungen stattfinden.
Diese Person lässt nicht locker, bis sie alles von Dir gesehen hat, und Du lässt nicht locker, bis Du alles von ihr gesehen hast. Weil Du nur wirklich verbunden sein kannst, mit dem, was wahr ist. Mit dem was echt ist.
Da ich selbst das Glück habe, in solch einer göttlichen Beziehung zu leben, begegnen mir sehr häufig Menschen, die mich und meinen Partner im Umgang miteinander beobachten, während unserer Seminare, auf Messen und bei Vorträgen.
Sie kommen dann und sagen "Wow, so etwas will ich schon mein ganzes Leben! Wie kann ich das auch bekommen?"
Aber in den meisten Fällen müsste ich an diesem Punkt sagen "Nein, willst Du nicht!"
Denn wenn sie es wollten, dann hätten sie es bereits.
Was die meisten Menschen wollen, wenn sie uns sehen ist unsere Verbundenheit miteinander.
Die Nähe zwischen uns. Die Blicke die wir austauschen die sich tief in der Seele berühren. Sie wollen die Freude, wenn wir gemeinsam Musik machen. Die Leichtigkeit, und den liebevollen Rahmen, wenn wir unsere Seminare geben.
Das alles sieht schon sehr verlockend aus muss ich zugeben.
Erfahre mehr im kommenden Teil 2 zum Thema "Göttliche Beziehungen".
Love
Elia
Teil 1 | Teil 2