Botschaft einer Elfe - Elfe Simsa und die Quecke.
von Ines Nandi -
Elfe Simsa und die Quecke.
Die nachfolgende Botschaft einer Elfe erhielt ich schon vor einiger Zeit. Ich habe mir vorgenommen, sie bald wieder einmal zu kontaktieren!
Hallo, ich bin Simsa, eine Elfe aus deinem Garten! Du, liebe Ines, hattest schon einige Male einen kurzen Kontakt mit mir, aber ich hatte bisher keine Gelegenheit dir zu übermitteln, was ich dir gerne sagen möchte. Dass du mir heute dein Ohr öffnen magst, stimmt mich sehr fröhlich!
Also, ich lebe in dem Blumenbeet neben eurem Haus, das ihr im vergangenen Jahr angelegt habt.
Ich kümmere mich dort um die Bedingungen für das Wachstum der Pflanzen – aller Pflanzen, auch derjenigen, die ihr Menschen in euren Gärten nicht so gerne seht und als „Unkraut“ bezeichnet.
Andere nennen sie einfach „Wildkräuter“.
Liebe Ines, ich bin sehr froh, dass du nur selten „jätest“ und das auch nicht so supergründlich. So können die Wildkräuter in euren Beeten sich eines relativ ungestörten Lebens erfreuen.
Das ist kein Scherz – ich meine es ernst: Für uns Elfen gibt es keine „besseren“ oder „schlechteren“ Pflanzen. Wir unterteilen sie nicht in „Nutz- und Zierpflanzen“ einerseits und „Unkraut“ andererseits. Wir sind Naturwesen und lieben also die gesamte Natur, ganz einfach!
Heute möchte ich dir von einer Quecke erzählen... hihihi, da hast du gleich mal schnell in Wikipedia nachgeschaut und festgestellt, dass es sich um ein Gras handelt, ein Gras mit ährenartigen Blüten.
Schau nicht gleich wieder ins Internet, es stimmt, das sind die Blüten, nicht die Früchte! Du hast ja gesehen, dass die Quecken sich unterirdisch über sogenannte Rhizome vermehren und nicht auf dem Wege über Früchte und Samen.
Ja, auch die Quecken sind bei den ordnungsliebenden Gärtnern im Menschenreiche unbeliebt und werden zu den Unkräutern gezählt...
Die Quecke, von der ich berichten möchte, hatte sich auf einem Blumenbeet breitgemacht, das einer ganz besonders pingeligen Gartenliebhaberin gehörte.
Und sie hatte sich mit guter Absicht dort breitgemacht, denn sie wollte eine Zierblumensorte unterstützen, die häufig von Blattläusen befallen wird.
Natürlich hatte die Gärtnerin hiervon keine Ahnung; sie wusste nicht, dass die Quecke die Kraft hat, Blattläuse von schwächeren Pflanzen fernzuhalten.
Sobald sie also die Quecke entdeckte, stach sie sie aus. Aber sie hatte nicht mit deren Rhizomen gerechnet, die die fürsorgliche Pflanze schon überall verteilt hatte.
In dem Blumenbeet kamen bald an allen Ecken und Enden weitere kleine Quecken heraus, die die Blumenfreundin zur Verzweiflung und zur Raserei brachten.
Sie rannte täglich hin und her und stach aus und stach aus und stach aus...
Aber es gelang ihr nicht die Quecke zu vernichten, die fest dazu entschlossen war, die schönen Blumen vor Blattläusen zu bewahren.
Schließlich gab die Frau tatsächlich den Kampf auf; sie kapitulierte vor der Kraft des „Unkrauts“. Und siehe da, sie wunderte sich sehr: In diesem Jahr waren ihre Lieblinge nicht von „Ungeziefer“ befallen, wie sonst in jeder Sommersaison.
Ob sie begriffen hat, warum, das entzieht sich meiner Kenntnis...
Ja, siehst du, ich möchte dir gelegentlich ein wenig über die sogenannten Unkräuter erzählen, von denen ihr so wenig wisst.
Ich räume ein, manche Menschen kennen sich in Heilpflanzen aus und andere wissen, welche Wildpflanzen essbar sind. Aber das wahre Wesen der Pflanzen, das kennt ihr kaum oder gar nicht und ich möchte euch gerne ein wenig darüber aufklären. Bis bald einmal wieder!
Herzlichst
Ines Nandi