Die Kraft der Visionen.
von Melanie Jochem - MK Akademie -
Wie Visionen unser Gehirn und unser Leben verändern.
Der Ursprung visionärer Fähigkeiten
„Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann rufe nicht die Menschen zusammen, um Holz zu sammeln, sondern erzähle ihnen von der Sehnsucht und Schönheit des weiten Meeres“, beschreibt der weltberühmte französische Schriftsteller Antoine de Saint-Exupery die Methode, wie Menschen am besten zu begeistern sind.
Der Erfinder der Micky Maus-Figur Walt Disney bringt die Kraft einer Vision auf den Punkt: „ If you can dream it, you can do it!
Und der Vater der Apollo- Mondrakete Wernher von Braun drückt denselben Sachverhalt so aus: “Alles, von dem sich der Mensch eine Vorstellung machen kann, ist machbar.“
Diese Beispiele verdeutlichen, dass Zukunft stets im Kopf entsteht. Sie muss vorgedacht werden. Denken als kostenfreies Probehandeln. Ohne eine bedeutende Frage, ohne ein großes Ziel vor Augen könnte nie eine Vision entstehen. Der Glaube an das Schöne, Wichtige und Große ist der Stoff, aus dem wir Zukunft gestalten.
Die größte Frage, die die Menschheit sich je gestellt hat, ist die Frage nach dem Beginn von allem: Woher kommt das Universum? An dieser Stelle enden naturwissenschaftliche Erklärungsansätze. Spätestens hier sind wir auf unseren Glauben angewiesen, den Glauben an eine höhere Kraft, die den Anstoß zur Entstehung des Universums und unserer Welt gegeben hat.
Allein dieser Glauben an das Gute, Herrliche und unendlich Starke dieser Kraft – genannt das „Göttliche“ befeuert seit Urzeiten die Phantasie des Menschen.
Die Ausbildung des Großhirns versetzt den Menschen in die Lage, sich seiner selbst und seiner weltlichen Existenz bewusst zu sein. Er ist das einzige Lebewesen, das sein Dasein in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einteilen kann.
Da die Vergangenheit nicht veränderbar ist, die Gegenwart von Fakten bestimmt ist, konzentriert sich alle visionäre Energie auf die (Erforschung der) Zukunft. Gerade weil der Mensch seine eigene Begrenztheit erlebt und sich bewusst darüber ist, dass sein irdisches Dasein endlich ist, beschäftigt er sich intensiv mit dem Jenseits.
Insbesondere die Auseinandersetzung mit dem Tod ist ein zentrales Thema sämtlicher Kulturen und Weltreligionen. Die Zeugnisse der ältesten (heute bekannten) Hochkulturen wie die der Sumerer im Mittelmeerraum oder die der Mayas in Mittelamerika vor mehr als 3000 Jahren beweisen, dass der Mensch spirituelle Gedanken seit jeher in Bildern ausdrückte.
Gedanken in Visionen – also zu Bildern – verarbeitet, prägen sich ein.
Das Prinzip dieser Informationsweitergabe ist bis in die Gegenwart identisch geblieben: Beginnend mit den Höhlenmalereien verwendeten sämtliche Kulturen bildhafte Darstellungen und Symbole.
Mit der Erfindung des Buchdrucks konnten seit dem 16. Jhrdt. Geschichten und Sachverhalte effizienter unters Volk gebracht werden; und schließlich sorgt in der Gegenwart moderne Computertechnik für aktuellste Informationsverbreitung in Echtzeit.
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte! Redensarten, weltbekannte Zitate oder Weisheiten berühmter Persönlichkeiten entfalten ihre Wirkung stets durch eine metaphorische Sprache.
Wir gebrauchen häufig Redensarten, die abstrakte Gefühle visuell ausdrücken wie z.B. „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Es war der schönste Augenblick meines Lebens.“
Die große Bedeutung der Vision für die menschliche Entwicklung hat der englische Theologe und weltbekannte Schriftsteller Jonathan Swift einmal so formuliert:
„Vision ist die Kunst, unsichtbare Dinge sichtbar zu machen.“
Welch enorm hohe Bedeutung visuelle Wahrnehmung für die menschliche Hirnentwicklung hat, zeigt die weitverbreitete Durchsetzung unserer Sprache mit Begriffen, die Wortsilben wie z.B. -bild,- blick -sicht oder -sehn enthalten. Alles Wortbausteine, die visuelle Wahrnehmungen ausdrücken und damit kognitiv-emotionales Erleben beschreiben.
Die folgenden Sätze veranschaulichen diese Sprachmuster: „Ich sehe ein, dass ich beim Anblick meiner bildungsfernen Schüler wenig Sehnsucht verspüre, weitere Klassenarbeiten zu sichten.
Bereits der erste Überblick ergab ein Bild, das bei späterer Durchsicht der Arbeiten absehbar war: Nur zusätzliche augenblicklich und umsichtig in den Bildungskanon aufgenommene Fortbildungsangebote haben Aussicht, meinen derzeitigen Blickwinkel zu verbessern.“
Jedes dritte in diesem kurzen Text verwendete Wort stammt semantisch gesehen von einem Begriff ab, der einen visuellen Vorgang oder Zustand beschreibt.
Im nächsten Teil dieser Serie „Die Kraft der Visionen“ geht es um das Thema: Ist Dopamin die Zauberdroge, aus der Visionen gemacht werden?
Ich freue mich, wenn ich Ihnen damit wieder ein paar interessante Informationen vermitteln konnte.
Herzliche Grüße
Ihre Melanie Jochem
MK Akademie = Bau Dir Deine Brücke zum Sinn
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