Bist Du auch krank?
Mich hatte es in der letzten Woche ziemlich heftig erwischt.
Grippaler Infekt, Husten und hohes Fieber.
Alle meine schönen Pläne waren dahin, denn ich war zur völligen Ruhe gezwungen, konnte die ersten Tage kaum die Augen aufhalten.
Selbst zum Lesen oder Stricken hat die Kraft nicht gereicht.
Aber was macht man dann den ganzen Tag?
Denken.
Es ist erstaunlich was einem ein- und auffällt wenn man mal längere Zeit ohne Ablenkung denken kann.
Zusammenhänge zwischen Kindheitserlebnissen und meiner heutigen Realität wurden mir klar.
Dinge, die ich mein ganzes Leben mit mir rumschleppe und die mir immer wieder mal den Tag versauten weil sie plötzlich aus der Schublade hervorkommen.
Meine Leichen im Keller wollten raus.
Ich hatte nun zwei Möglichkeiten.
Entweder ich könnte sie erneut totschlagen und wieder im Keller deponieren oder aber ich lasse sie rauskommen und befasse mich mit ihnen.
Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden, die weitaus schwierigere.
Also belastete mich jetzt nicht nur die Grippe sondern auch noch die Verabeitung alter Verhaltensmuster.
Leider ist es so, dass man sie, obwohl man die Ursache, also das Schlüsselerlebnis kennt, nicht so leicht abstreifen kann wie ein paar müffelnde Socken.
Aber es ist ein Anfang.
Quasi die halbe Miete.
Die andere Hälfte kann man nur durch Bewusstheit, durch immer wieder bewusstes Wahrnehmen, Schritt für Schritt aufbauen.
Ein Prozess, an dem es sich lohnt dranzubleiben.
Somit fühle ich mich jetzt nach einer Woche nicht nur gesundheitlich wieder besser, sondern bin auch in meinem Innenleben einen großen Schritt weiter gekommen.
Wenn Du also (mal) krank bist, ärgere Dich nicht, sondern nutze die Zeit um Deine Verhaltensmuster aufzuspüren und Ordnung in Dein Inneres zu bekommen.
Du wirst Dich danach wie neugeboren fühlen.
Ich freue mich, wie immer, über Rückmeldungen und sage Tschüß bis nächste Woche Samstag.