Spiritualität - Naturwesen die Bäume.
von Ines Nandi -
Nadelwald und Buchen sollst du immer suchen.
„Wenn Bäume sprechen könnten“... was würden sie zu uns Menschen sagen? Nun, im Frühjahr und Frühsommer des Jahres 2012 durfte ich einiges davon erfahren! Zunächst sprach mich eine alte Fichte an, später verschiedene Gruppen von Laub- und Nadelbäumen. Hier ein Auszug aus einem Kommentar zum obigen Ausspruch der Fichte – ich bekam von den Bäumen insgesamt drei Mal 24 Weisheits-Sätze diktiert...
„Und nun möchten wir den Satz der Fichte kommentieren. Sein innerster Kern besteht in der Aussage, dass der ursprüngliche Wald ein Mischwald ist. Jeder natürliche und gesunde Wald lebt aus seiner Artenvielfalt heraus, natürlich nicht nur, was die Bäume betrifft.
Je zahlreicher aber die Baumarten in einem Wald, desto größer die Vielfalt der anderen Pflanzen und der Tiere, die dort wohnen, desto größer auch die Vielfalt der ansässigen Naturwesen. Das Weihevolle, Heilige, das du im Bannwald neulich so deutlich gespürt hast, kam von daher, von dieser Vielfalt, und natürlich auch von der geballten Weisheit der alten Baum- und Naturwesen. Im Grunde ist das nicht in menschliche Worte zu fassen.
Jedenfalls kann man sich wie im Allerheiligsten eines Tempels fühlen, besonders an der Stelle, wo eine Art eiförmiger Baumkreis war. Der natürliche, ursprüngliche Wald ist ein Mischwald, und das wohl überall auf der Erde.
Monokulturen aller Art sind eine menschliche Erfindung und sehr widernatürlich. Der beste Beweis ist, dass die Pflanzen dort äußerst anfällig für sogenannte Schädlinge sind. In einem gesunden Mischwald gibt es diese Wesen natürlich auch, aber sie richten keinen wirklichen Schaden an, da sie sich nicht über die Maßen vermehren können. Dafür ist kein Nahrungsangebot vorhanden. Im Mischwald jeglichen Typs herrscht immer eine vollkommene Balance zwischen sämtlichen Wesen, die dort leben.
Seien es Bäume, andere Pflanzen, Tiere, die Pilze, die Mikroorganismen im Boden oder der Wasserhaushalt. Wir Bäume möchten euch Menschen dazu aufrufen, immer mehr Wälder in Ruhe zu lassen, damit sie sich regenerieren können. Jeglicher Wald, auch die unnatürlichste Fichten-Monokultur, trägt in sich diese Kraft der Regenerierung und Selbstheilung.
Ihr braucht uns in unserer intakten Natürlichkeit, denn nur so können wir euch optimal dienen und unseren so wichtigen Beitrag zu einem Erdklima leisten, das günstig für das Fortbestehen eurer Spezies ist. Natürlich wünschen wir uns auch für uns selber, möglichst weitgehend in Ruhe gelassen zu werden, ungestört wachsen und gedeihen und auch sterben zu dürfen, damit wir sein können, was wir sind.
Unser Wesen besteht nicht darin, „nachwachsende Rohstoffe“ zu sein. Deshalb rufen hier all eure widernatürlich angepflanzten Baum-Monokulturen zu euch: Wir sind nicht geboren, um eure Sklaven zu sein, unsere Natur ist die Freiheit! Wir vereinigen unsere Stimme mit der Stimme all der von euch jetzt noch geknechteten und ausgebeuteten 'Nutztiere', deren Wesen nicht darin besteht, von euch benutzt zu werden, sondern frei zu sein!
Nun noch ein weiterer Punkt. Dieser Satz der weisen Fichte kann auch wörtlich genommen werden: Wenn ihr Heilung sucht, dann geht in einen Wald aus Nadelhölzern und Buchen – jedenfalls hier in Mitteleuropa. In einem solchen Wald herrscht ein ganz besonderer Geist, der euch Menschen zuträglich ist. Probiert es einmal aus! Über die Bedeutung der Buchen für euch Menschen möchte jetzt noch eine Buche aus eurem Laupheimer Park etwas sagen.
Guten Abend, sag ich euch als Buche. Nicht umsonst ist in Europa die Buche von alters her der häufigste Laubbaum. Wir pflegen einen Geist, der euch Menschen besonders zuträglich ist. Unser glatter Stamm ist Symbol für unser besonders ausgeglichenes Wesen.
Unsere Blätter sind symmetrisch und einfach gebaut, unser Wachstum besonders harmonisch. So helfen wir euch allein durch unser Dasein – wenn ihr uns denn wahrnehmt und euch helfen lassen wollt. Wir Buchen sind in euren Breiten die menschenfreundlichste Baumart, und das will etwas heißen, denn ausnahmslos alle Bäume sind menschenfreundlich.
Wir sind diejenigen Bäume, die euch Menschen in einer ganz bestimmten Weise die Energie gehalten haben in den letzten gut 2000 Jahren. Ja, es ist so, wenn ihr auch etwas ungläubig dreinschaut. Bäume haben den Menschen die Energie gehalten, seit eure Spezies hier auf der Erde lebt.
Ihr wisst ja jetzt, dass wir eure nächsten Verwandten im Pflanzenreich sind. Ohne unsere feste Verwurzelung in der Erde hättet ihr euch nicht verwurzeln können und wir dienen euch immer noch auf diese Weise.
Es ist so ein inniger Zusammenhang zwischen uns und euch! Wir freuen uns so sehr, dies jetzt einmal auf dem Wege über einen Menschen zu euch bringen zu dürfen! Insbesondere wir Buchen wissen, wie es heute um euch steht und welche Chance ihr habt. Ihr seid dabei sie wahrzunehmen, ja, es werden immer mehr von euch, die sich auf den Weg des Erwachens zu ihrem wahren Sein begeben.
Die Nadelbäume repräsentieren übrigens in gewisser Weise dunkle Energie, was aber nicht negativ zu verstehen ist. Es ist eine göttliche dunkle Energie. Wir Laubbäume repräsentieren lichte Energie. Ihr wisst es ja: In einem Nadelwald ist es eher finster, wenn du zum Beispiel an den Schwarzwald denkst, in einem Laubwald hell. Wenn wir durchmischt wachsen, vereinigen sich unsere Energien, das ist optimal für uns und auch für euch, die ihr uns besucht.“
Herzlichst
Ines Nandi
Ines Nandi: „Wenn Bäume sprechen könnten“, Pax et Bonum Verlag, 2013, S. 68-72 ISBN: 978-3-943650-39-6