Schamanismus: Gedanken über die Käuflichen.
von Norbert Paul -
Gedanken eines Kriegers - über die Käuflichen.
Sie nennen sich Soldaten,
doch sind sie nur Söldner.
Sie ziehen in Kriege die sie nicht verstehen,
die nicht ihre eigenen sind.
Sie kennen keine Werte,
als jene die man ihnen nennt,
deren Sinn nur ein anderer kennt,
und die nicht ihre eigenen sind.
Sie gehorchen Anweisungen,
die sie nicht verstehen,
die sie nicht in Frage stellen,
die sie nicht interessieren.
Sie stellen bereitwillig andere über sich,
ordnen sich willenlos ein und unter,
geben ihre Verantwortung ab,
und sehnen sich dennoch nach Macht.
Sie sind wie ein Rudel Hunde,
die einem Leittier folgen solange es stärker ist als sie,
die immer auf der Lauer liegen um schwächere dominieren,
sie sind jene die aufgegeben haben ein Mensch zu sein.
Sie rechtfertigen ihr tun mit Ehre,
mit ihrer Liebe zum Vaterland oder einem Anführer
stellen Befehle über selbstständiges Denken,
und leben ein fremdbestimmtes ungelebtes Leben.
Sie sehen nur Sinn für ihr Leben in festen Strukturen,
die ihnen Orientierung geben und den entsprechenden Platz zuweisen,
die es ihnen ersparen zu denken, zu reflektieren und zu hinterfragen,
und leben Tag aus Tag ein ihr ungelebtes Leben.
Deshalb geben sie es leichtfertig aus der Hand,
für andere die statt ihnen klare Ziele haben,
die ihren planen und Weg gehen,
die es verstehen sie zu benutzen,
die geistig schwachen und trägen.
Sie fragen nicht nach einem höheren Sinn,
der Zweck heiligt die Mittel, denn sie folgen ja nur Befehlen,
sie wollen nicht wissen wem sie wirklich dienen,
für wen sie durchs Feuer gehen und ihr Leben geben.
Sie stellen niemals wichtige Fragen,
denn sie müssten sich den Antworten stellen,
daher retten sie sich in hohle Begriffe,
wie Ehre, Kameradschaft, Mannschaftsgeist.
Sie fallen auf dem Feld für fremde Interessen,
sie nennen sich Krieger doch sind sie nur Söldner,
ihr Tod hat ebenso keinen Wert wie ihr Leben,
sie sind die unbekannten Soldaten.
Sie sind jene die keiner kennt,
die nur wenige vermissen,
deren Existenz die Welt ebenso wenig bewegt,
wie ihr unbedeutender Tod.
Währen sie Krieger,
würden sie nicht in diese Kriege ziehen,
währe die Welt um viele Schlachten ärmer,
um vieles wirkliche Leben reicher,
würden Verbrecher keine Macht besitzen,
würden die Fähigen herrschen
und nicht jene die Soldaten haben,
würden sich die Völker verstehen,
wie die Clans und Dorfgemeinschaften allerorts,
Währen sie Krieger, währen die Menschen frei.
Doch so ist diese neue Welt mitnichten,
sie möchte keine Krieger mehr,
Soldaten und Söldner sollen befehle verrichten,
Richter und Büttel,
biedern sich den gierigen und machthungrigen an,
jederzeit bereit ihren Nachbarn zu meucheln,
andere Menschen zu unterdrücken und auszubeuten,
um durch das Quäntchen beliehener Macht,
ihre Schwäche und Schändlichkeit zu verdecken,
einen Selbstwert sich und anderen vorzutäuschen
den sie nie bereit waren sich zu erarbeiten oder zu verdienen.
Sie kehren Unrecht zu Recht,
ernennen die Lüge zur Wahrheit,
ersetzen Ordnung durch Willkür,
vernichten die Freiheit im Namen der Sicherheit,
wollen die totale Kontrolle,
und belügen sich selbst und jeden anderen,
zu jeder Sekunde ihres Seins.
Welch ein Aufwand,
welch eine Energieverschwendung,
nur um nicht denken zu müssen,
um den bequemen Weg zu gehen,
mit dem Strom zu schwimmen,
sich dem Leben zu verweigern.
Und ihre Zahl wird mehr und mehr,
ihre Vielfalt nimmt von tag zu Tag zu,
Soldaten, Söldner und Büttel,
Eintreiber, Beamtete, Offiziere, Kommandanten,
Kardinäle, Bischöfe und Päpste,
kaum ein Ort auf dieser Welt,
kaum eine Funktion oder ein Platz,
an dem man sie nicht findet.
Die Welt braucht keine Krieger mehr,
nicht jetzt, nicht in dieser Zeit,
und so ziehen wir uns zurück,
doch bleiben stets bereit,
wahren die Schöpfung und ihre Werte,
für uns und jene die sie noch ehren.
Und so leben wir wild und frei,
in Liebe und Achtsamkeit,
für die Schöpfung,
für jeden der wieder zu ihr findet
und es werden immer mehr.
© Norbert Paul
Aus: Gedanken eines Kriegers