Burnout und die Diagnostik.
von Dr. med. Roger Eisen -
Stresstest und Test auf Burn-out-Risiko.
Wie kann ich jetzt feststellen, ob ich nur gestresst bin oder schon ein beginnendes oder gar ausgeprägtes Burn-out-Syndrom habe?
Sie können bereits mit einem einfachen Test feststellen, ob Sie chronisch gestresst sind. In der Anlage stelle ich Ihnen den bewährten Stresstest nach Professor Kaluza vor, der Ihnen zeigen kann, wie weit die Stressreaktionen bei Ihnen bereits ausgeprägt sind. Ich rate Ihnen dringend, schon ab 12 Punkten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit Sie nicht tiefer in das Stressgeschehen eintauchen!
Ich muss Sie aber warnen! Auch wenn der Stresstest keine Besonderheit aufweist, kann ein krankhafter Befund vorliegen. Leider erkennt nämlich der Laie selten, ob hinter einer psychischen Störung nur ein Stresszustand oder gar eine andere psychische Erkrankung steckt.
Healthprofiler
In meiner Praxis biete ich daher einen ausführlichen, wissenschaftlich gesicherten Test an, der sämtliche psychische Störungen erfassen kann. Dieser Test (Healthprofiler) wurde von einem fachärztlichen Kollegen und Psychologen entwickelt und wird online über das Internet durchgeführt. Ich empfehle ihn allen meinen Stresspatienten, um Begleiterkrankungen aus dem Bereich der Psyche und oder der Nerven nicht zu übersehen. Es ist keineswegs alles Stress oder Burn-out, wo Stress oder Burn-out draufsteht!!!
Ein ebenfalls in der Anlage aufgeführter Test kann Ihnen dabei helfen, festzustellen, ob Sie ein erhöhtes Burn-out-Risiko haben. Dieser Test wurde von meinem geschätzten Kollegen Prof. Dr. Alfred Wolf aus Ulm und seinem Sohn Florian Wolf entwickelt.
Labordiagnostik
Neben den Fragebogentests stehen heutzutage hervorragende Labortests zur Verfügung, um Stresszustände bis hin zum Burn-out eindeutig klassifizieren zu können. Diese stellen eine entscheidende Hilfe dar, um Stadium und Ausprägung eines chronischen Stresszustandes zu ermitteln.
Mithilfe modernster labormedizinischer Testverfahren werden die Körpersubstanzen (Hormone und Botenstoffe) analysiert, die am Stressgeschehen beteiligt sind. Dafür ist keine Blutentnahme mehr nötig, sondern Urin- und Speichelproben, die Sie selbst zu bestimmten Tageszeiten sammeln, stellen die beste Möglichkeit dar. Das hat auch den Vorteil, dass Sie die Proben unter normalen Alltagsbedingungen gewinnen können. Gerade im Speichel liegen die Hormone in ihrer biologisch aktiven Form vor. Da Hormone außerdem meist eine tageszeitliche Rhythmik besitzen, sind Tagesprofile für die Analyse besser als morgens abgenommene Laborwerte.
Mit dem Test-Kit werden folgende Werte bestimmt:
1. Cortisol-Tagesprofil (8.00, 14.00 und 20.00 Uhr)
2. Serotonin
3. Noradrenalin
4. Adrenalin
5. Dopamin
Mit dem Testergebnis erhalten Sie eine ausführliche Erläuterung Ihres Hormonstatus. Daraus lässt sich dann eine individuelle Therapie festlegen und durchführen.
Messung der Herzratenvariabilität (HRV)
Eine moderne Methode der Stressdiagnostik stellt die Messung der Herzratenvariabilität dar. Normalerweise könnte man denken, dass der Abstand zwischen zwei Herzschlägen völlig konstant ist.
Es ist aber vielmehr so, dass bedingt durch Steuerung des vegetativen Nervensystems diese Abstände in Abhängigkeit vom jeweiligen Stresszustand variieren. Diese stressabhängige Variabilität der Pulswerte misst ein spezieller Rekorder bis zu drei Tage unter Alltagsbedingungen. Sie tragen dieses ca. 2 x 2 cm große Messgerät unauffällig unter Ihrer Kleidung, während Ihre Herzaktionen genauestens aufgezeichnet werden. Anschließend werden die Messwerte mithilfe eines speziellen Computerprogramms ausgewertet. So bekommen Sie genaue Erkenntnisse über die Belastung Ihres vegetativen Nervensystems und nebenbei noch wichtige Aussagen über Ihre Schlafqualität und die Wirkung körperlicher Belastungen wie Sport auf Ihren Körper.
Der Healthprofiler, die Laborergebnisse und die HRV-Ergebnisse sind die Basis für Ihren ganz persönlichen Therapieplan. Dieser besteht aus einer Kombination gezielter Maßnahmen, die alle nur ein Ziel haben: Sie zu einem vitaleren und gesünderen Menschen zu machen.
Burn-out: Therapie – Tipps – Hilfe
Nun wissen Sie bereits, wie sich das Burn-out-Syndrom äußert, und vor allem, wie es überhaupt so weit kommen kann. Nun stellt sich natürlich die Frage, was man gegen diese Krankheit tun kann beziehungsweise wie man diese behandelt. Selbstverständlich können Sie die Behandlung selbst in Angriff nehmen und durch kleine Veränderungen im Alltag Großes bewirken. Je eher die Symptome erkannt und therapiert werden, desto besser stehen die Heilungschancen. Ausdrücklich sollte an dieser Stelle jedoch erwähnt werden, dass Sie jederzeit einen Arzt konsultieren können, in einem akuten Stadium sogar aufsuchen sollten. Dieser Artikel ist kein Rezept gegen die Erkrankung, sondern ein Ratgeber, der das Burn-out-Syndrom darstellt und beschreibt und Sie beim Kampf gegen diese Krankheit unterstützen möchte.
Im nächsten Burn-out Artikel gehe ich näher auf Burn-out und das Persönliches Stressmanagement ein.
Herzlichst
Dr. med. Roger Eisen