Druidisch – schamanisches Erdheilungsritual.
von Alexander von Sagitarius -
Erdheilungsritual - Schamanismus.
Der Mensch ist unserem druidischen Verständnis nach das Bindeglied zwischen dem Oben und dem Unten des Seins. Das Licht, das ihm innewohnt, ist in der Lage, die verwundete Erde zu heilen, die Energien des Kosmos mit denen der Mutter Erde zu verbinden. So begeben wir uns in gewissen Abständen zu Erdheilungsritualen, welche meist in einer Schwellenzeit, dem Zwielicht stattfinden.
Dies kann sowohl in der Dämmerung des Morgens oder des Abends, aber auch zur Mittagszeit stattfinden, da die Energien des Zwielichts die größte Durchlässigkeit zu diesen Zeiten aufweisen.
Nicht nur Druiden, die keltischen Schamanen oder Schamaninnen, alle Menschen sind im Besitze dieses Lichts. So treffen sich bei den erwähnten Erdheilungsritualen die verschiedensten Menschen, einzig die Absicht, positiv auf das Sein wirken zu wollen, verbindet sie.
Allererst wird nach dem Zusammentreffen ein geschützter, ein heiliger Raum geschaffen. Der Druide und die Zeremonienmeisterin, meist eine Schamanin, bereiten in der Mitte des gebildeten Kreises das Windkreuz, welches die Himmelsrichtungen zeigt, Räucherwerk wird entzündet und druidische Steine werden darum aufgelegt. Rasseln und Trommeln der Anwesenden werden um das Windkreuz gelegt. Nach einem Moment der Stille, wir lauschen dem Flüstern der Bäume im Wind und den Stimmen der Tiere, rufen wir den Geist des Ortes, an dem wir uns befinden, und bitten ihn um Erlaubnis, hier ein Ritual zu begehen.
Der Druide und die Schamanin nehmen ihre Rasseln und beginnen, in die Mitte des Kreises gerichtet, die Herrscher der Winde um ihren Schutz zu bitten.
Sie richten sich nach Osten, rufen den Geist des großen Adlers, bitten ihn, aus dem Sonnenaufgang zu kommen und sie unter ihre Flügel zu nehmen.
Nach Süden, den Drachen des Feuers, mit der Anrufung, sie zu lehren, das Gewesene wie eine Haut abstreifen zu dürfen und sie die Schönheit des Lebens zu lehren.
Nach Westen, den großen Bären um seinen Schutz für diesen heiligen Ort zu bitten und ihnen zu erlauben, sie über den Tod hinaus zu unterweisen.
Und letztlich nach Norden, dem Reiche des Salms, der Heimstatt der Ahnen, der Großmütter und Großväter, aber auch jener, die nach uns kommen als Kinder unserer Kinder, um sie zu bitten, an ihren Feuern Platz zu nehmen und mit ihnen zu feiern.
Sie bitten, ihren Blick und ihre Stimmen in den Himmel gerichtet, Vater Sonne, Großmutter Mond und die Sterne um ihren Beistand.
Schließlich danken sie dem großen Geist für die Erlaubnis, hier das Lied der Heilung singen zu dürfen.
Anschließend umkreisen die Schamanin und der Druide alle Anwesenden, langsam unter dem Singen ihrer Rasseln, um bei jedem einzelnen kurz zu verweilen und sie rituell mit der Energie des heiligen Ortes zu verbinden.
Die Zeremonienmeisterin bittet nun alle, das Licht, welches in ihnen leuchtet, zu erspüren, ihr Innerstes zu erspüren und die Absicht zu formulieren, es als heilende Energie durch die Erde strömen zu lassen.
Nach diesem Moment des inneren Sammelns ertönen die schamanischen Trommeln im Gleichklang, nach einiger Zeit beginnen sie ihr mystisches Singen, Zeit und Raum verschwimmen, die Energien der Heilung beginnen zu fließen.
Oftmals beginnen Einzelne im Eindruck des Trommelschlags, der schamanischen Reise, spontan zu singen oder zu tanzen, andere ziehen sich unter Bäume zurück, alles ist in Bewegung, alles ist verbunden.
Mit erhöhter Schlagzahl seiner Trommel ruft der Druide zur Umkehr, um dann mit vier mal sieben lauten Schlägen die Lichtreise zu beenden.
Oft verweilen die Menschen lange in der anschließenden Stille, lauschen in sich, fühlen das Licht, dass durch die Erde durch sie hindurchströmt.
Die Erdheilung unterliegt keinem starren Ritual, es ist in Bewegung, Krafttiertänze können ihm ebenso folgen wie gemeinsame Lieder, spezielle Räucherungen, aber auch das Holen eines Krafttieres für einen Anwesenden ist möglich. Es ist die gemeinsame Kraft, die Verbundenheit und die Liebe, die das Tun formt.
Abschließend wir der heilige Raum, der Schutzkreis wieder geschlossen.
Oftmals verbringen viele Freunde den ganzen restlichen Tag an dem Ort des Rituals, sprechen, essen und musizieren miteinander.
Zu diesen Erdheilungsritualen, welche meist im Schwazer Silberwald stattfinden, sind alle herzlich eingeladen. Auf der Startseite meiner Homepage www. sagitarius.at gibt es die aktuellen Infos dazu.
Herzlichst
Alexander von Sagitarius